Oracle spielt va banque: 38 Milliarden Dollar für OpenAI-Rechenzentren, ein gespaltenes Analystenlager und eine dramatische Kursdelle von 27 Prozent binnen Wochen. Kann der Software-Riese den massiven Kapitaleinsatz rechtfertigen – oder droht das KI-Abenteuer zur teuren Wette zu werden? Die Antwort kommt am 8. Dezember.
38-Milliarden-Finanzierung: All-in für OpenAI
Der Paukenschlag kam am Montag: Oracle verhandelt mit einem Bankenkonsortium über ein Kreditpaket in Höhe von 38 Milliarden Dollar. Gemeinsam mit dem Rechenzentrum-Entwickler Vantage will das Unternehmen damit neue Infrastruktur für OpenAI aufbauen – den Schöpfer von ChatGPT.
Die schiere Dimension der Finanzierung zeigt, wie ernst es Larry Ellisons Konzern mit der KI-Offensive meint. Oracle positioniert sich als Rückgrat der KI-Revolution und wettet darauf, dass die Nachfrage nach Cloud-Rechenleistung für generative KI-Modelle weiter explodiert. Die Frage bleibt: Rechtfertigt der erwartete Return diese milliardenschwere Schuldenaufnahme?
Analysten zerstritten: 375 Dollar oder 200?
Die Expertenmeinungen könnten kaum weiter auseinanderklaffen. Deutsche Bank bekräftigt ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 375 Dollar – ein Aufwärtspotenzial von satten 85 Prozent vom aktuellen Niveau. Die Begründung: Der OpenAI-Auftragsberg biete eine „sehr reale Chance“ auf solide Renditen, die kurzfristige Finanzrisiken mehr als ausgleichen würden.
DA Davidson hingegen kappte das Kursziel von 300 auf 200 Dollar und stuft die Aktie nur noch mit „Neutral“ ein. Der Streit dreht sich im Kern um die Frage: Kann Oracle seine aggressive Expansion profitabel umsetzen, oder wächst das Unternehmen über seine Verhältnisse hinaus?
Quartalszahlen als Lackmustest
Am Montag, 8. Dezember 2025, vor Börseneröffnung, wird Oracle Farbe bekennen müssen. Die Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 gelten als entscheidend:
- Erwarteter Gewinn je Aktie: 1,63 Dollar
- Erwarteter Umsatz: 16,2 Milliarden Dollar
Im Vorquartal hatte der Konzern die EPS-Schätzungen um einen Cent verfehlt (1,47 statt 1,48 Dollar) – ein Ausrutscher, der die jüngste Korrektur mit ausgelöst hat. Diesmal darf sich Oracle keine Schwäche leisten. Investoren wollen konkrete Beweise sehen, dass das Cloud-Geschäft die enormen Kapitalinvestitionen rechtfertigt.
Technisch angespannt: Kampf um die 200-Dollar-Marke
Nach dem Absturz von rund 345 Dollar im September auf aktuell etwa 200 Dollar kämpft die Aktie um Stabilisierung. Die psychologisch wichtige 200-Dollar-Schwelle fungiert derzeit als Unterstützung – ein Bruch würde weiteres Abwärtspotenzial freisetzen.
Die nächste Hürde liegt beim 50-Tage-Durchschnitt um 262 Dollar. Die jüngste Erholung um vier Prozent deutet darauf hin, dass Käufer auf diesem Niveau wieder zugreifen. Doch ohne positive Überraschung am 8. Dezember dürfte die technische Lage fragil bleiben.
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