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Oracle Aktie: Ellison übernimmt!

Oracle-Gründer Larry Ellison übernimmt direkte Kontrolle über Schlüsselbereiche während des milliardenschweren Cloud-Ausbaus. Analysten reagieren gespalten auf die Führungsänderung.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Ellison kontrolliert nun zentrale Unternehmensbereiche
  • Milliardenaufträge aus KI-Geschäft müssen umgesetzt werden
  • Analysten senken Bewertung - Aktie verliert
  • Quartalszahlen im Dezember als nächster Test

Larry Ellison greift wieder durch. Der legendäre Oracle-Gründer hat sich die Kontrolle über 40 Prozent der Belegschaft zurückgeholt – und damit wichtige Bereiche wie Finanzen, Personal und Rechtsabteilung direkt unter seine Fittiche genommen. Was wie ein klassischer Macht-Move aussieht, geschieht in einer heiklen Phase: Oracle steckt mitten in einem Milliarden-schweren Ausbau seiner Rechenzentren für das boomende Cloud- und KI-Geschäft. Gleichzeitig hagelte es am Dienstag eine Analystenstreichung. Warum greift Ellison jetzt persönlich ein – und was bedeutet das für die Aktie?

Ellison zentralisiert die Macht

Die Reorganisation folgt auf den großen Führungswechsel im September, als Safra Catz von der CEO-Position zur Executive Vice Chair aufstieg und Clay Magouyrk sowie Mike Sicilia als neue Co-CEOs eingesetzt wurden. Doch statt die Zügel zu lockern, hat Ellison nun Schlüsselbereiche an sich gezogen, die zuvor Catz verantwortete. Auch die wichtige Oracle Health-Sparte berichtet jetzt direkt an Co-CEO Sicilia.

Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Oracle sitzt auf einem gigantischen Auftragsbestand von 455 Milliarden Dollar – hauptsächlich aus KI-Deals. Die Herausforderung besteht darin, diese Verträge schnell in echte Umsätze zu verwandeln, während parallel ein teurer Ausbau der Infrastruktur läuft. Ellisons direktes Eingreifen signalisiert: Hier duldet man keine Verzögerungen mehr.

Analysten uneinig – Markt nervös

Am Dienstag senkte die Erste Group Bank ihre Bewertung von „Buy“ auf „Hold“ – ein Signal, das die Aktie mit einem Minus von zwei Prozent auf 235,95 Euro quittierte. Das Handelsvolumen stieg merklich, der Kurs fiel zwischenzeitlich sogar auf 228,89 Euro.

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Doch nicht alle teilen die Skepsis: Mizuho hält an seinem „Outperform“-Rating fest und sieht in der aktuellen Schwäche eine Kaufgelegenheit vor den nächsten Quartalszahlen. Der Konsensus der Analysten bleibt ein „Moderate Buy“ – die Meinungen sind also gespalten.

Entscheidung naht: Quartalszahlen im Dezember

Die wahre Bewährungsprobe steht am 8. Dezember bevor, wenn Oracle die Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 vorlegt. Es wird der erste vollständige Bericht unter der neuen Doppelspitze – und ein Lackmustest dafür, ob die Umstrukturierung Früchte trägt.

Das Cloud-Geschäft hatte zuletzt mit einem Umsatzsprung von 54 Prozent beeindruckt. Sollte Oracle auch diesmal überzeugen und zeigen, dass der Riesenauftragsberg abgearbeitet wird, könnte die aktuelle Kursschwäche schnell vergessen sein. Doch Ellisons direktes Eingreifen verrät auch: Der Druck ist enorm – und die Erwartungen sind es ebenfalls.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.