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Oracle Aktie: Die große Wende?

Wells Fargo sieht Oracle in der Pole-Position für den KI-Boom, doch massive Schulden und Umsetzungsrisiken belasten die Aktie. Der Quartalsbericht am 10. Dezember wird entscheidend.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Wells Fargo empfiehlt Kauf mit Kursziel 280 US-Dollar
  • KI-Backlog von fast 500 Milliarden Dollar genannt
  • Aktie verlor zuletzt 17 Prozent an Wert
  • Quartalszahlen am 10. Dezember als nächster Katalysator

Oracle hat seit dem Allzeithoch im September massiv an Wert eingebüßt – die Anleger sind zutiefst verunsichert. Doch mitten in die Angst vor Schuldenbergen und Ausführungsrisiken platzt eine neue Analyse von Wells Fargo, die plötzlich von einem bevorstehenden „Super-Zyklus“ spricht. Ist der jüngste Kursrutsch also eine historische Kaufchance oder greifen Investoren hier in ein fallendes Messer?

Startschuss für den „KI-Super-Zyklus“?

Während der Markt noch Wunden leckt, sorgt Wells Fargo für Aufsehen. Die Bank hat die Beobachtung der Oracle-Aktie gestern mit einer klaren Kaufempfehlung („Overweight“) aufgenommen. Das Kursziel liegt bei optimistischen 280 US-Dollar – ein massives Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Niveau.

Die Analysten sehen Oracle in der „Pole Position“, um vom immensen Hunger nach Infrastruktur für künstliche Intelligenz zu profitieren. Die Argumente der Experten sind gewichtig:
* Ein angehäufter Auftragsbestand (Backlog) im KI-Bereich von fast 500 Milliarden US-Dollar.
* Strategische Partnerschaften mit Schwergewichten wie OpenAI, xAI und Meta.
* Die Erwartung, dass die Oracle Cloud Infrastructure (OCI) bis 2029 signifikante Marktanteile erobern wird.

Diese bullische Einschätzung steht im krassen Gegensatz zur trüben Stimmung der letzten Wochen.

Angst vor der Schuldenfalle

Trotz der rosigen Aussichten der Analysten spricht der Chart eine andere Sprache. Die Aktie kämpft mit einer harten Korrektur und verlor allein in den letzten 30 Tagen rund 17 % an Wert. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch beträgt mittlerweile über 36 %.

Verantwortlich für diesen Ausverkauf sind drei konkrete Sorgenfaktoren:
1. Verschuldung: Der kapitalintensive Ausbau der KI-Infrastruktur kostet Milliarden. Anleger fürchten, dass sich Oracle finanziell übernimmt.
2. Umsetzungsrisiko: Es bestehen Zweifel, ob gigantische Partnerschaften – wie der 300-Milliarden-Deal mit OpenAI – so schnell umsatzwirksam werden wie erhofft.
3. Insider-Verkäufe: Berichte über Verkäufe aus den eigenen Reihen haben das Vertrauen während der Talfahrt zusätzlich erschüttert.

Auch andere Häuser wie die Deutsche Bank (Kursziel 375 $) und HSBC (Kursziel 382 $) bleiben zwar langfristig optimistisch und halten den Abverkauf für übertrieben, doch der Markt verlangt nach Beweisen.

Showdown am 10. Dezember

Die Entscheidung über die kurzfristige Richtung dürfte am 10. Dezember 2025 fallen. Dann legt Oracle die Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 vor.

Das Management steht unter Zugzwang: Es muss überzeugende Antworten zur Finanzierung der Schulden und zum konkreten Zeitplan der KI-Umsätze liefern. Bis dahin bleibt die Aktie im Spannungsfeld zwischen der Hoffnung auf den „Super-Zyklus“ und der Angst vor der bilanziellen Realität gefangen.

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Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Leser meines Börsendienstes erzielten über zwei Jahrzehnte einen durchschnittlichen Depotzuwachs von +576%. Meine rechtzeitigen Warnungen vor dem Crash 2008 halfen vielen Anlegern, Verluste zu minimieren.

Heute teile ich meine Expertise durch den Newsletter "Chartanalyse-Trends", den Börsendienst "Momentum Trader", Vorträge auf Messen wie der Invest Stuttgart sowie YouTube-Videos. Mein "Timing is Money"-Ansatz identifiziert optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte für Aktien, Gold, Kryptowährungen und weitere Anlageklassen.

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