Oracle hat am Montag Gerüchte über Verzögerungen bei seiner milliardenschweren KI-Infrastruktur-Partnerschaft mit OpenAI zurückgewiesen. Doch die Klarstellung half wenig: Die Aktie fiel um 2,7 Prozent auf 184,79 Dollar. Seit dem enttäuschenden Quartalsbericht vor einer Woche hat der Titel bereits rund 15 Prozent verloren. Anleger fragen sich: Ist das KI-Versprechen noch glaubwürdig?
Gerüchte und Gegenwehr
Im Zentrum der jüngsten Schwäche steht ein Bloomberg-Bericht, der Oracle vorwarf, die Fertigstellung wichtiger Rechenzentren im Rahmen der 300-Milliarden-Dollar-Partnerschaft mit OpenAI von 2027 auf 2028 verschoben zu haben. Oracle wies dies am Montagnachmittag zurück: Alle Meilensteine lägen im Plan, Standortwahl und Liefertermine seien gemeinsam mit OpenAI festgelegt worden – keinerlei Verzögerungen bei vertraglichen Verpflichtungen.
Die Anleger kauften das Dementi nicht. Die Aktie handelte mit hohem Volumen (43,6 Millionen Stücke) und schloss nahe dem Tagestief. Das Misstrauen sitzt tief, seit Oracle in seinem jüngsten Quartalsbericht drastisch höhere Investitionen ankündigte.
Analysten korrigieren Kursziele
Parallel zum Kursrutsch meldeten sich die Analysten zu Wort. Sanford C. Bernstein senkte das Kursziel von 364 auf 339 Dollar, blieb aber bei „Outperform“. KeyCorp reduzierte von 350 auf 300 Dollar („Overweight“). Die Botschaft: Langfristig bleibt die KI-Story intakt, kurzfristig jedoch sind die Bewertungsmodelle überholt.
Grund ist die Ausgabendynamik. Oracle erhöhte die Investitionsplanung (Capex) für das Geschäftsjahr 2026 um 15 Milliarden Dollar. Die Schuldenlast des Konzerns übersteigt mittlerweile 100 Milliarden Dollar. Investoren fordern nun Beweise, dass die aggressive Infrastruktur-Offensive nicht die Margen aushöhlt.
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Die Zahlen aus dem zweiten Quartal
Oracle hatte am 10. Dezember gemischte Quartalsergebnisse vorgelegt:
- Gewinn je Aktie (Non-GAAP): 2,26 Dollar – deutlich über den Erwartungen von 1,64 Dollar
- Umsatz: 16,06 Milliarden Dollar – knapp unter der Schätzung von 16,19 Milliarden Dollar
- Cloud-Erlöse: 8,0 Milliarden Dollar, ein Plus von 34 Prozent
Beeindruckend wirkte vor allem der Auftragsbestand (Remaining Performance Obligations): Er kletterte auf Rekordniveau von 523 Milliarden Dollar, ein Anstieg um 15 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Doch genau diese Fülle an Aufträgen zwingt Oracle zu massiven Vorabinvestitionen – und genau das belastet den freien Cashflow.
Wie es weitergeht
Die Aktie testet derzeit die Unterstützungszone um 180 bis 185 Dollar. Ein Bruch nach unten könnte eine weitere Konsolidierung einleiten. Entscheidend wird sein, ob Oracle die Zeitpläne für die OpenAI-Infrastruktur tatsächlich einhalten kann. Die am Montag bekräftigte Zusage steht nun unter besonderer Beobachtung – ein erneutes Stocken würde das Vertrauen weiter beschädigen. Oracle muss liefern, nicht nur versprechen.
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