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Oracle Aktie: Aufwärtskurs stabil

Oracle sichert sich 15 % am TikTok-US-Geschäft und meldet einen Rekord-Auftragsbestand. Die Partnerschaft stärkt die Cloud-Infrastruktur trotz geplatzter Finanzierungspläne.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • 15-Prozent-Beteiligung an neuem TikTok-Joint-Venture
  • Rekord-Auftragsbestand von über 520 Milliarden Dollar
  • Cloud-Umsatz wächst um 34 Prozent im Quartal
  • Geplatzte KI-Finanzierung durch Blue Owl Capital

Oracle rückt mit einem Schlag ins Zentrum zweier großer Geschichten: TikTok in den USA und der KI-Ausbau im eigenen Cloud-Geschäft. Nach einer kurzen Verunsicherung durch geplatzte Finanzierungspläne setzt sich an der Börse wieder das Wachstumsthema durch. Entscheidend ist dabei, dass der Markt die langfristige Bedeutung des neuen TikTok-Joint-Ventures höher gewichtet als die jüngsten Finanzierungssorgen.

TikTok-Joint-Venture als Kurstreiber

Kern des aktuellen Aufschwungs ist die Bestätigung, dass Oracle sich 15 % am neu gegründeten „TikTok USDS Joint Venture LLC“ sichert. In dieser Gesellschaft bündeln US-Investoren die Kontrolle über das US-Geschäft von TikTok – ein politisch wie wirtschaftlich sensibles Thema.

Der Deal erfüllt gleich zwei zentrale Punkte: Er adressiert die US-Sicherheitsbedenken rund um TikTok und verankert Oracle tief in der Infrastruktur des Kurzvideo-Giganten.

Die wichtigsten Eckdaten des Joint Ventures:

  • Eigentümerstruktur: Oracle, Silver Lake und MGX halten jeweils 15 %. ByteDance kommt auf 19,9 %, bestehende Investoren auf 30,1 %.
  • Rolle von Oracle: Das Unternehmen fungiert als „Trusted Security Partner“. Oracle hostet US-Nutzerdaten, sichert die Algorithmen ab und ist an Regeln für Content-Moderation beteiligt.
  • Börsenwirkung: Der deutliche Kurssprung am Freitag nach Bekanntgabe des Deals machte die vorherigen Verluste der Woche praktisch wieder wett.
  • Strategische Bedeutung: Anleger sehen in der Partnerschaft nicht nur zusätzliche Umsätze, sondern vor allem eine Bestätigung, dass Oracles Cloud-Infrastruktur (OCI) für extrem große und sicherheitskritische Workloads geeignet ist.

Gestern schloss die Aktie bei 168,76 Euro. Trotz der jüngsten Erholung liegt sie damit noch spürbar unter dem 52‑Wochen-Hoch und deutlich unter den gleitenden Durchschnitten der vergangenen 50 und 200 Tage – ein Zeichen dafür, wie stark die Schwankungen in diesem Jahr waren.

Rückschlag bei Blue Owl und KI-Investitionen

Der aktuelle Optimismus steht im klaren Kontrast zur Stimmung wenige Tage zuvor. Zwischen dem 17. und 18. Dezember geriet der Kurs deutlich unter Druck, nachdem Berichte über den Rückzug von Blue Owl Capital aus einem geplanten 10‑Milliarden-Dollar-Finanzierungsdeal die Runde machten.

Diese Finanzierung war für ein großes KI-Rechenzentrumsprojekt in Michigan vorgesehen. Das abrupte Aus der Gespräche schürte an der Wall Street erneut Zweifel daran, wie kapitalintensiv der Ausbau von KI-Infrastruktur ist und wie stark Oracles Verschuldung dabei steigen könnte. Kurzzeitig rückten Risiken und Kapitalbedarf klar in den Vordergrund.

Mit der schnellen Bestätigung des TikTok-Joint-Ventures gelang es dem Management jedoch, die Erzählung wieder auf Wachstum und Vertragsvolumen zu lenken. Die geplatzte Blue-Owl-Finanzierung bleibt ein Risikofaktor für künftige Großprojekte, steht derzeit aber im Schatten des TikTok-Mandats.

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Larry Ellison und der Milliarden-Garantierahmen

Zusätzliche Aufmerksamkeit bekommt der Konzern durch eine separate Personalie: Mitgründer Larry Ellison tritt im Mediensektor als finanzstarker Akteur auf. Laut Unterlagen vom Montag stellt er persönlich eine Eigenkapital-Garantie in Höhe von 40,4 Milliarden US‑Dollar zur Verfügung, um das Paramount-Skydance-Angebot für Warner Bros. Discovery zu unterlegen.

Formal hat dieser Schritt keinen direkten Einfluss auf die Bilanz von Oracle. Er zeigt aber, über welche finanziellen Reserven und welchen Hebel der engste Führungskreis verfügt. Das verstärkt die mediale Präsenz rund um die Aktie und dürfte zum erhöhten Handelsvolumen beigetragen haben.

Fundament: Q2-Zahlen stützen Wachstumsstory

Unter der Schlagzeilen-Oberfläche steht ein Zahlenwerk, das den positiven Blick vieler Investoren auf die nächsten Jahre erklärt – trotz eines Umsatzrückstands gegenüber den Erwartungen in Q2 des Fiskaljahres 2026.

Im Fokus stehen dabei vor allem die langfristig gebuchten Aufträge und das Cloud-Geschäft:

  • Remaining Performance Obligations (RPO): Der Auftragsbestand schoss auf ein Rekordniveau von 523 Milliarden US‑Dollar nach oben, ein Plus von 438 % im Jahresvergleich. Das deutet auf eine außergewöhnlich starke Pipeline, insbesondere bei KI-bezogenen Verträgen.
  • Cloud-Umsatz gesamt: Wuchs um 34 % auf 8,0 Milliarden US‑Dollar.
  • Cloud Infrastructure (IaaS): Legte um 68 % auf 4,1 Milliarden US‑Dollar zu – ein klarer Hinweis auf die zunehmende Nutzung der Infrastrukturangebote.
  • Bereinigter Gewinn je Aktie (Non-GAAP): Lag mit 2,26 US‑Dollar deutlich über den Analystenschätzungen von 1,64 US‑Dollar.

Diese Zahlen liefern das Fundament für die aktuelle Erholung. Sie stützen die Sicht, dass Oracle trotz hoher Investitionen in KI-Rechenzentren finanziell in der Lage ist, große Projekte umzusetzen und daraus über Jahre wiederkehrende Erlöse zu generieren.

Einordnung und Ausblick

Aktuell überwiegt an der Börse die Zuversicht, dass die Kombination aus TikTok-Joint-Venture und prall gefülltem Auftragsbuch den Kurs mittelfristig stützen kann. Der jüngste Rückschlag durch den Rückzug von Blue Owl wird damit eher als temporäre Finanzierungslücke gewertet, die das grundsätzliche Wachstumstempo nicht ausbremst.

Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob Oracle die kapitalintensiven KI- und Rechenzentrumsprojekte planmäßig realisiert und die zugesagten Verträge aus dem RPO-Bestand erfolgreich in Umsatz und Cashflow überführt. Gelingt dies, dürfte vor allem die Cloud-Sparte mit dem TikTok-Mandat im Rücken eine zentrale Rolle in der weiteren Kursentwicklung spielen.

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