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Opendoor Aktie: Talfahrt droht?

Der Immobilientechnologe Opendoor verzeichnet trotz radikaler Neuausrichtung unter neuem Management weiterhin deutliche Verluste und hohe Schulden, was zu anhaltender Skepsis an den Märkten führt.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Aktie verliert deutlich nach Meme-Rally
  • Q3-Umsatz und Bruttogewinn brechen ein
  • Neuer CEO treibt radikale KI-Transformation voran
  • Analysten uneins über künftige Kursentwicklung

Die Opendoor-Aktie gerät zunehmend unter Verkaufsdruck. Anleger zweifeln daran, ob die angekündigte Transformation zur KI-gestützten Immobilienplattform gelingen kann. Mit einem Minus von 8,3 Prozent in den jüngsten Handelstagen zeigt sich: Die Euphorie weicht nüchternen Fragen nach der Umsetzbarkeit – zumal das Unternehmen weiterhin Verluste schreibt und hohe Schulden stemmen muss.

Kursrutsch nach Meme-Rally

Die Aktie steht an einem kritischen Punkt. Am 12. Dezember verlor das Papier nahezu 7 Prozent. Investoren überdenken ihre Position zum Immobilien-Technologiekonzern, der vom kapitalintensiven iBuying-Geschäft zu einer software- und KI-zentrierten Plattform wechseln will.

Der Rücksetzer überrascht vor dem Hintergrund eines Plus von über 340 Prozent seit Jahresbeginn. Diese Rally wurde maßgeblich von Meme-Aktien-Dynamik und Hoffnungen auf die neue Führung getragen. Nun fordert der Markt konkrete Fortschritte statt weiterer Versprechen.

Belastungsfaktoren im Überblick:

  • Q3-Umsatz sank um 33,5 Prozent auf 915 Millionen Dollar
  • Nettoverlust von 90 Millionen Dollar im Quartal
  • Langfristige Schulden bei rund 973 Millionen Dollar
  • Insider-Verkäufe: Finanzchefin Christina Schwartz trennte sich von 73.951 Aktien im Wert von etwa 584.000 Dollar

Aggressiver Umbau unter neuem CEO

Kaz Nejatian, seit September von Shopify kommend, treibt eine radikale Neuausrichtung voran. Der neue Chef erklärt Opendoor zur Software- und KI-Firma – ein klarer Bruch mit der Vergangenheit.

Nejatians Drei-Punkte-Plan zur Profitabilität:

  • Deutlich mehr Häuser kaufen und verkaufen
  • Lagerumschlag massiv beschleunigen
  • Kosten kompromisslos senken

Seit dem CEO-Wechsel lancierte das Unternehmen über ein Dutzend KI-gestützte Produkte. Immobilienbewertungen, die früher Stunden dauerten, sind nun in Minuten erledigt. Die wöchentlichen Kaufverträge verdoppelten sich binnen sieben Wochen von 120 auf 230.

Zahlen bleiben problematisch

Die Q3-Resultate zeigen das Ausmaß der Herausforderung. Der Bruttogewinn fiel von 105 auf 66 Millionen Dollar, die Bruttomarge rutschte von 7,6 auf 7,2 Prozent. Der Ertragsbeitrag brach von 52 auf 20 Millionen Dollar ein.

Das Management begründet den Margendruck mit dem Abverkauf älterer Bestände und niedrigerer Verkaufsgeschwindigkeit. Das bereinigte EBITDA verfehlte mit einem Minus von 33 Millionen Dollar die Analystenerwartung von 23,7 Millionen deutlich. Für Q4 prognostiziert Opendoor Verluste zwischen hohen 40 und mittleren 50 Millionen Dollar.

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Positiv: Bargeld und Äquivalente stiegen auf 962 Millionen Dollar, die Gesamtliquidität liegt bei 1,45 Milliarden. Zudem wurde eine Vereinbarung zur Tilgung der meisten 2030 fälligen Wandelanleihen durch Aktienkonversion erreicht.

Volatilität durch Spekulanten

Die Aktie zeigte 2025 klassisches Meme-Verhalten. Ein Großteil der Jahresgewinne folgte auf bullische Social-Media-Kommentare des Hedgefonds-Managers Eric Jackson, der Kursziele von 82 Dollar oder höher nannte.

Im September erreichte das Papier 10,52 Dollar, bevor eine anhaltende Korrektur einsetzte. Das Muster ähnelt anderen Meme-Aktien: Auf retail-getriebene Euphorie folgt fundamentale Ernüchterung. Der hohe Leerverkaufsanteil, der zunächst Spekulanten anzog, wirkt nun als Belastung.

Weg zur Profitabilität unklar

Das Management peilt bis Ende 2026 ein ausgeglichenes bereinigtes Nettoergebnis an. Diese Prognose setzt voraus, dass die KI-Transformation gelingt, Kosten weiter sinken und sich der Immobilienmarkt erholt.

Die Belegschaft schrumpfte von 1.400 auf 1.100 Mitarbeiter. Zahlungen an Beratungsfirmen wurden gestrichen. Nejatian ersetzt das bisherige „Gießkannen-Marketing“ durch datengetriebene Kanäle mit messbaren Erträgen.

Doch Risiken bleiben erheblich. Hohe Hypothekenzinsen belasten den Wohnungsmarkt. Zillow und Offerpad verstärken mit eigenen KI-Lösungen den Wettbewerb. Die hohe Verschuldung und möglicher Kapitalbedarf schaffen zusätzliche Unsicherheit.

Analysten uneinig

Die Bewertung der Opendoor-Perspektiven fällt geteilt aus. J.P. Morgan startete kürzlich mit „Overweight“ und einem Kursziel von 8 Dollar, begründet mit Optimismus zur Neuausrichtung. Das durchschnittliche Analystenziel von 1,62 Dollar liegt jedoch weit unter dem aktuellen Kurs.

Fair-Value-Schätzungen reichen von 0,70 bis 30,94 Dollar – ein Beleg für die binäre Natur der Investmentthese. Erfolg oder Misserfolg hängen allein davon ab, ob das neue Modell schneller umgesetzt werden kann, als makroökonomischer und finanzieller Druck zunehmen.

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