Die Führungskrise bei Opendoor Technologies spitzt sich weiter zu. Nach dem überraschenden CEO-Wechsel Anfang September folgt nun der nächste Paukenschlag: CFO Selim Freiha verlässt das Unternehmen mit sofortiger Wirkung. Die langjährige Finanzexpertin Christy Schwartz übernimmt ab dem 30. September als Interims-CFO.
Die Personalie reiht sich ein in eine beispiellose Führungsumwälzung bei der Digital-Immobilienplattform. Bereits am 10. September hatte Opendoor den ehemaligen Shopify-COO Kaz Nejatian als neuen CEO installiert, nachdem Carrie Wheeler im August unter Druck aktivistischer Investoren zurückgetreten war.
Die Gründer kehren zurück
Parallel dazu holen die Mitgründer Keith Rabois und Eric Wu zum Befreiungsschlag aus. Rabois übernahm den Vorsitz im Verwaltungsrat, beide kehrten in das Gremium zurück. Ein klares Signal: Die ursprünglichen Visionäre wollen das Ruder wieder übernehmen.
Schwartz bringt als Interims-CFO tiefgreifende Unternehmenserfahrung mit. Die 46-Jährige hatte die Position bereits von Dezember 2022 bis November 2024 inne und kennt das Unternehmen seit 2016 aus verschiedenen Führungsrollen. Ihr Vergütungspaket umfasst ein Jahresgehalt von 1,2 Millionen Dollar plus 400.641 Aktienoptionen.
Massive Kursausschläge spiegeln Unsicherheit wider
Die Aktie reagiert mit extremer Volatilität auf die anhaltenden Umbrüche. In den vergangenen zwölf Monaten verzeichnete der Titel an 93 Handelstagen Bewegungen von mehr als fünf Prozent – ein deutliches Zeichen für die Nervosität der Anleger.
Gestern schoss die Aktie nach positiven Wohnmarktdaten um 16,24 Prozent nach oben, nur um in den Folgesitzungen wieder deutlich zurückzufallen. Rabois‘ provokante Äußerungen über mögliche Personalkürzungen von bis zu 85 Prozent der aktuell 1.400 Mitarbeiter heizen die Spekulationen zusätzlich an.
Wohnmarkt zeigt Lebenszeichen
Immerhin: Die Rahmenbedingungen entwickeln sich positiv. Der Verkauf neuer Einfamilienhäuser stieg im August um 20,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 15,4 Prozent im Jahresvergleich. Der Medianpreis kletterte auf 413.500 Dollar – ein Rückenwind für Opendoors Immobilienportfolio.
Trotzdem kämpft das Unternehmen weiter um nachhaltige Profitabilität. Im zweiten Quartal 2025 erzielte Opendoor zwar einen Umsatz von 1,6 Milliarden Dollar und erstmals seit 2022 wieder ein positives bereinigtes EBITDA von 23 Millionen Dollar. Die Prognose für das dritte Quartal von 800 bis 875 Millionen Dollar Umsatz enttäuschte jedoch die Analystenschätzungen.
Strategischer Neuanfang unter neuer Führung
CEO Nejatian will das Geschäftsmodell grundlegend umkrempeln. Statt nur Direktankäufe von Immobilien anzubieten, soll eine verteilte Plattform mit mehreren Produkten entstehen, die über Makler vertrieben wird. Ein Wandel vom Ein-Produkt-Unternehmen zum diversifizierten Technologieanbieter.
Kann dieser radikale Kurswechsel gelingen? Die nächsten Quartalszahlen Anfang November werden erste Antworten liefern. Bis dahin bleibt die Opendoor-Aktie ein Spielball der Marktstimmung – zwischen Hoffnung auf den großen Turnaround und der Furcht vor weiteren Enttäuschungen.
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