Oneok steht diese Woche zwischen wachsender Vorsicht und gezielten Käufen: Ein sprunghafter Anstieg des Short-Interesses trifft auf ein öffentliches Kaufvotum von Jim Cramer. Wer hat recht — die Short‑Seller oder die institutionellen Anleger, die auf Schnäppchen setzen? Kurz gesagt: Beide Signale haben eine begründete Seite und erklären die aktuelle Unruhe.
Short‑Interesse gegen prominente Befürworter
Am 23. Dezember wurde ein Anstieg des Short‑Interesses um rund 15 % gemeldet; etwa 3 % der frei handelbaren Aktien sind inzwischen leerverkauft. Solche Bewegungen deuten auf zunehmende Vorsicht von Seiten einiger Marktteilnehmer hin. Gleichzeitig äußerte Jim Cramer öffentlich ein „Buy“-Votum und verwies auf Oneoks Infrastruktur an der Golfküste und die Rolle im LNG-Exportgeschäft.
Parallel dazu meldete Exchange Traded Concepts LLC eine Aufstockung ihrer Position um 7,4 % im dritten Quartal auf mehr als 702.000 Aktien. Dieses Nebeneinander von Short‑Engagement und selektivem Zukauf erklärt, warum die Aktie kurzfristig teils volatile, teils stabile Reaktionen zeigt.
Der Schlusskurs gestern lag bei 61,97 €, was seit Jahresbeginn einem Rückgang von rund 37,5 % entspricht und die Aktie etwa 42 % unter ihrem 52‑Wochen‑Hoch positioniert.
Synergien, Bilanz und Risikotreiber
Oneok hat nach eigenen Angaben 2025 bereits rund 250 Mio. USD an Synergien realisiert und erwartet weitere ungefähr 200 Mio. USD Einsparungen für 2026. Das Unternehmen integriert weiterhin die Übernahmen von Magellan, EnLink und Medallion und nennt Optimierungen im 50.000‑Meilen‑Pipeline‑Netzwerk als Treiber.
Auf der Bilanzseite verringerte sich die Verschuldung nach Rückzahlungen von fast 600 Mio. USD an Senior Notes; das Debt‑to‑EBITDA liegt aktuell bei etwa 3,9x. Management und einige Analysten halten ein Ziel von 3,5x bis Ende 2026 für erreichbar — gestützt auf eine Normalisierung der Investitionen und ein zuletzt berichtetes Wachstum des bereinigten EBITDA von rund 12 %. Gleichzeitig bleibt die Refinanzierung von rund 1,25 Mrd. USD an fälligen Verbindlichkeiten in den kommenden Monaten ein sensibles Thema, vor allem im Umfeld „higher‑for‑longer“ Zinsen.
Weitere Kennzahlen aus dem Berichtskontext: Ein konsensbasierter EPS‑Ausblick von 5,07 USD für das Geschäftsjahr, ein geschätzter Fair‑Value‑Punkt nahe 88,63 USD sowie eine aktuelle Dividendenrendite von circa 5,75 % mit erwarteter jährlicher Dividendensteigerung von 3–4 %.
Wesentliche Fakten (kurz):
– Short‑Interesse: +15 % (Meldung 23.12.), ~3 % des Free Float leerverkauft
– Institutionelle Käufe: Exchange Traded Concepts +7,4 % auf >702.000 Aktien
– Realisierte Synergien 2025: ~250 Mio. USD; erwartete zusätzliche Einsparungen 2026: ~200 Mio. USD
– Verschuldung: Debt/EBITDA ≈ 3,9x; Ziel 3,5x bis Ende 2026
– Fällige Schulden: ~1,25 Mrd. USD in den kommenden Monaten
Kurzfristig erklärt dieses Nebeneinander die Marktunruhe: Die Short‑Seite betont Zins‑ und Refinanzierungsrisiken, Befürworter heben operative Synergien und strategische Positionierung hervor.
Der Abschluss: Entscheidend sind die nächsten Schritte zur Bilanzstabilisierung und die Bedingungen, zu denen fällige Verbindlichkeiten refinanziert werden können. Gelingt die Reduktion des Leverage auf das angestrebte Niveau und fallen die Refinanzierungskosten moderat aus, würden die fundamentalen Argumente für die Befürworter an Gewicht gewinnen; bleiben die Zinsen hoch oder verschlechtern sich Refinanzierungsbedingungen, erhöht das die Begründung für die Short‑Positionen. Die verbleibende Handelszeit vor Weihnachten dürfte vorübergehend die Volatilität bestimmen; mittelfristig bleiben Synergie‑Realisierung und Schuldenmanagement die wichtigsten Stellgrößen.
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