Volle Auftragsbücher, erfolgreiche Missionen – und ein Aktienkurs, der zuletzt eher seitwärts läuft: Bei OHB prallen zum Jahresende 2025 Erwartung und Bewertung sichtbar aufeinander. Der Raumfahrtkonzern meldet Rekorde im operativen Geschäft, während der Markt nach der Rally des Jahres 2025 vorsichtiger agiert. Wie eng Kurs und Fundamentaldaten aktuell noch beieinanderliegen, zeigt ein Blick auf Zahlen und Projekte.
Kursentwicklung: Konsolidierung nach Rally
Gestern schloss die Aktie bei 117,00 Euro und setzte damit ihre Konsolidierungsphase fort. Auf Sicht von zwölf Monaten steht zwar ein Plus von rund 144 Prozent, gleichzeitig liegt der Titel aber knapp 30 Prozent unter dem 52‑Wochen-Hoch von 165,50 Euro.
Der Abstand zu den Durchschnittslinien bleibt deutlich:
– Rund 8 Prozent über dem 50‑Tage-Durchschnitt (108,46 Euro)
– Knapp 36 Prozent über dem 200‑Tage-Durchschnitt (86,20 Euro)
– RSI (14 Tage) bei 73, also im überkauften Bereich
– 30‑Tage-Volatilität annualisiert bei gut 60 Prozent
Damit bleibt der Wert klar in einem Aufwärtstrend, zeigt aber typische Ermüdungserscheinungen nach einem starken Jahr. Gewinnmitnahmen zum Jahresende passen in dieses Bild.
Starke operative Impulse im Dezember
Während der Kurs eine Pause einlegt, liefert das operative Geschäft im Dezember mehrere positive Signale. Besonders zwei Projekte stechen heraus:
Galileo-Mission:
Am 17. Dezember 2025 starteten zwei weitere Galileo-Navigationssatelliten in Kourou erfolgreich ins All. OHB tritt hier als zentraler Systempartner für das europäische Satellitennavigationsprogramm auf und festigt seine Rolle im institutionellen Raumfahrtgeschäft.Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei OHB SE?
HummingSat-Vertrag:
Bereits am 9. Dezember erhielt die schwedische Tochter OHB Sweden einen wichtigen Auftrag von SWISSto12. Geliefert werden Subsysteme für die geostationäre HummingSat-Plattform, ein kommerzielles Satellitenprojekt mit technologischem Anspruch.
Diese Erfolge unterstreichen die Kombination aus starker Position im europäischen Raumfahrtprogramm und wachsender Präsenz in kommerziellen Satellitenanwendungen.
Rekordauftragsbestand sorgt für Planungssicherheit
Deutlich wird die Diskrepanz zwischen Kursverlauf und Geschäftsentwicklung beim Blick auf die jüngsten Fundamentaldaten. Im im November veröffentlichten Neunmonatsbericht legte der Umsatz um 21 Prozent auf 863,5 Millionen Euro zu. Noch aussagekräftiger ist der Auftragsbestand, der auf den Rekordwert von 3,117 Milliarden Euro kletterte.
Das verschafft dem Konzern eine hohe Visibilität für die kommenden Jahre. Die vollständige Übernahme der MT Aerospace AG im Oktober 2025 stärkt zudem die vertikale Integration im Bereich Trägerraketen-Strukturen und beseitigt Minderheitsanteile, was künftig die Gewinnzuordnung zur Konzernmutter verbessert.
Ausblick: Erwartung an den Kapitalmarkttag
Unterm Strich steht die OHB-Aktie zum Jahreswechsel in einer interessanten Ausgangslage: Der Kurs hat nach der starken Performance des Jahres 2025 deutlich korrigiert und notiert spürbar unter dem Jahreshoch, während Umsätze und Auftragsbestand neue Bestmarken setzen.
Viele Marktteilnehmer blicken nun auf den Kapitalmarkttag im Januar 2026. Dort dürfte das Management konkretisieren, wie die Rekordaufträge, die volle Pipeline und die Integration von MT Aerospace in den nächsten Jahren in Wachstum und Profitabilität übersetzt werden sollen – und damit auch, wie viel Fantasie der aktuelle Kurs von 117,00 Euro tatsächlich widerspiegelt.
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