Nvidia Aktie: Jetzt zuschlagen?
Der KI-Chip-Riese Nvidia steckt mitten in turbulenten Zeiten. Nach einem brutalen Wochenverlust von rund 11 Prozent – die Aktie stürzte von über 211 auf etwa 188 Dollar ab – fragen sich Anleger: Ist das die Chance zum Einstieg oder droht weiteres Ungemach? Am 19. November steht mit den Q3-Zahlen ein potenzieller Wendepunkt an. Doch zuvor lasten gleich mehrere Belastungsfaktoren auf dem Papier.
China-Sperre kostet Milliarden
Ein Hauptgrund für den jüngsten Kursrutsch: CEO Jensen Huang bestätigte, dass Nvidia „keine aktiven Gespräche“ über den Verkauf von Blackwell-Chips nach China führt. Die vollständigen Export-Restriktionen für KI-Chips ins Reich der Mitte bedeuten einen Ausfall von 13 bis 20 Prozent des bisherigen Umsatzes – ein empfindlicher Schlag für den Konzern. Das Handelsvolumen explodierte regelrecht: Am 7. November wechselten 264,2 Millionen Aktien den Besitzer – deutlich über dem üblichen Durchschnitt. Solche Zahlen deuten auf massive Umschichtungen in institutionellen Portfolios hin.
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Technisch betrachtet kämpft die Aktie nun mit entscheidenden Marken:
- Unterstützungszone: 178-185 Dollar
- Widerstand: 195-200 Dollar
- 52-Wochen-Spanne: 86,62 bis 212,19 Dollar
Blackwell als Rettungsanker?
Trotz der aktuellen Schwäche setzt Nvidia große Hoffnungen auf die nächste Chip-Generation. Die Blackwell-Plattform sorgt für gewaltige Nachfrage – das Management spricht von rund 500 Milliarden Dollar kumulierten Auslieferungen für Blackwell und die kommende Rubin-Architektur bis 2026. Jüngst wurden spektakuläre Großaufträge verkündet: Oracle und das US-Energieministerium planen einen Supercomputer mit 100.000 Blackwell-GPUs. Auch Hyperscaler und Automobilhersteller reißen sich um die Hochleistungschips.
Die Marktdominanz bleibt unangetastet – kein Konkurrent kommt derzeit an die Performance-pro-Watt-Werte der H100- und Blackwell-Systeme heran.
Earnings als Richtungsentscheid
Wall-Street-Analysten erwarten für das dritte Quartal (Bekanntgabe am 19. November) starke Zahlen:
- Umsatz: 54,0 Milliarden Dollar (+54% zum Vorjahr)
- Bereinigter Gewinn je Aktie: 1,17-1,25 Dollar
- Bruttomarge: etwa 73,3 Prozent
Die Nachbörsenbewegung am Freitag auf 190,20 Dollar (+1,09%) deutet darauf hin, dass einige Investoren die Schwäche zum Einstieg nutzen. Doch die Vorsicht bleibt groß: Geopolitische Unsicherheiten und die China-Blockade könnten noch länger auf der Stimmung lasten. Der Earnings-Call dürfte zeigen, ob Nvidia die hohen Erwartungen erfüllen kann – und ob die Blackwell-Pipeline stark genug ist, um die Verluste im China-Geschäft zu kompensieren.
