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Nvidia Aktie: Bewertungssignal

Nvidia profitiert von einer historisch günstigen Bewertung im Vergleich zum Chipsektor sowie von positiven regulatorischen Signalen aus den USA. Analysten passen ihre Kursziele nach oben an.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Historisch günstige Bewertung gegenüber SOX-Index
  • Regulatorische Freigabe für Milliarden-Investment in Intel
  • Mehrere Analystenhäuser erhöhen Kursziele
  • Aktie notiert unter 50-Tage-Durchschnitt

Nvidia erlebt nach der jüngsten Schwächephase ein Comeback – und das aus gleich mehreren Gründen. Zum einen sehen Analysten eine seltene Bewertungschance im Vergleich zum restlichen Chipsektor. Zum anderen sorgen neue Signale aus Washington und grünes Licht für einen Milliarden-Deal mit Intel für Rückenwind. Steht der KI-Chip-Gigant damit vor einer neuen Etappe im Aufwärtstrend?

Historische Bewertungschance zum SOX-Index

Im Mittelpunkt steht derzeit eine ungewöhnliche Bewertungsanomalie. Nach Berechnungen von Bernstein notiert Nvidia mit einem Abschlag von rund 13 % gegenüber dem Philadelphia Semiconductor Index (SOX) – gemessen an den üblichen Bewertungsrelationen der vergangenen zehn Jahre ist das eine Ausnahme.

Laut der Analyse lag die Aktie nur an 13 Handelstagen der letzten Dekade noch günstiger im Verhältnis zum SOX. Gleichzeitig ist das erwartete KGV (Forward P/E) auf etwa 25 gefallen und damit im 11. Perzentil der vergangenen zehn Jahre. Mit anderen Worten: In fast 90 % der Zeit war Nvidia historisch teurer bewertet als heute.

Bernstein-Analyst Stacy Rasgon verweist darauf, dass Käufe bei einem Forward-KGV unter 25 in der Vergangenheit im Schnitt zu Ein-Jahres-Renditen von mehr als 150 % geführt haben. Das ist keine Garantie für die Zukunft, erklärt aber, warum institutionelle Investoren den aktuellen Bewertungsstand besonders genau beobachten.

Regulierung: China-Exporte und Intel-Investment

Parallel zur Bewertung rücken zwei regulatorische Themen in den Vordergrund, die für Nvidia operativ wichtig sind.

Erstens hat die Trump-Regierung ein formelles, 30-tägiges Prüfverfahren für den Export der H200-KI-Chips nach China angestoßen. Beteiligt sind die Ministerien für Handel, Außenpolitik, Energie und Verteidigung. Ein positiv ausfallender Beschluss könnte frühere Einschränkungen teilweise zurückdrehen und Verkäufe nach China wieder ermöglichen – voraussichtlich gegen eine staatliche Abgabe von 25 %. Damit würde ein zentrales Risiko für die Umsätze im wichtigen chinesischen Markt entschärft.

Zweitens haben die US-Wettbewerbsbehörden die geplante 5-Milliarden-Dollar-Investition von Nvidia in Intel freigegeben. Die Mitteilung der Federal Trade Commission (FTC) räumt die kartellrechtlichen Bedenken aus und erlaubt es, die strategische Partnerschaft ohne weitere regulatorische Hürden voranzutreiben. Dieser Schritt nimmt einen Belastungsfaktor vom Tisch, der zuvor über dem Deal schwebte.

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Analysten reagieren mit höheren Kurszielen

Die Kombination aus Bewertungsniveau, starken Zahlen und regulatorischem Rückenwind hat in den vergangenen 24 Stunden mehrere große Häuser zu Anpassungen ihrer Modelle veranlasst. Grundlage sind auch die jüngsten Quartalszahlen: Im dritten Quartal sind die Erlöse um 62 % auf 57 Milliarden US-Dollar gestiegen.

Im Überblick:

  • Tigress Financial hebt das Kursziel auf 350 US-Dollar an und spricht von „Strong Buy“.
  • Bernstein bestätigt „Outperform“ mit einem Ziel von 275 US-Dollar.
  • Truist Financial erhöht das Kursziel von 255 auf 275 US-Dollar.

Der Marktkonsens bleibt klar auf der Kaufseite, mit einem durchschnittlichen Kursziel von rund 262 US-Dollar. Ausgehend vom aktuellen Niveau sehen die Analysten damit weiteres Aufwärtspotenzial.

Insiderverkäufe und Marktumfeld

Trotz der positiven Einschätzungen reduzieren Insider weiter Bestände. Im letzten Quartal wurden rund 2,16 Millionen Aktien im Volumen von etwa 396 Millionen US-Dollar veräußert. Besonders auffällig: Director Mark A. Stevens trennte sich von 350.000 Aktien, Director Harvey Jones verkaufte Papiere im Wert von rund 44 Millionen US-Dollar.

Solche Verkäufe müssen nicht zwangsläufig als Misstrauensvotum gewertet werden, fallen aber im Kontrast zur optimistischen Analystenlage auf. An der grundlegenden Geschichte ändert das bislang wenig: Die Aktie bleibt eng mit dem globalen Ausbau der KI-Infrastruktur verknüpft. CEO Jensen Huang schätzt, dass die jährlichen Investitionen in KI-Infrastruktur bis zum Ende des Jahrzehnts auf 3 bis 4 Billionen US-Dollar steigen könnten.

Kursniveau und technischer Kontext

Am Freitag schloss die Nvidia-Aktie bei 154,34 Euro, ein Tagesplus von 3,96 %. Auf Sicht von zwölf Monaten liegt der Titel rund 22 % im Plus, notiert aber noch gut 14 % unter seinem 52-Wochen-Hoch.

Technisch befindet sich die Aktie damit leicht unter dem 50-Tage-Durchschnitt, aber klar über der 200-Tage-Linie. Zusammen mit dem nachlassenden Bewertungsniveau gegenüber dem Chipsektor und den jüngsten regulatorischen Signalen ergibt sich ein Setup, in dem fundamentale und politische Faktoren die nächsten größeren Bewegungen maßgeblich bestimmen dürften.

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