Der Windanlagenbauer Nordex hat heute Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt, die durchaus als ernüchternd bezeichnet werden können. Besonders der harte Preiskampf in einem weitgehend gesättigten Markt belastet dabei den Branchenprimus.
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ging um rund 15% auf 242 Mio. Euro zurück (2016: 285 Mio. Euro). Aufwendungen für das laufende Kostensenkungsprogramm sind darin noch nicht enthalten. Die bereinigte EBITDA-Marge liegt nach Unternehgmensangaben mit 7,9% im Rahmen der Erwartungen.
Mit knapp neun Prozent ebenfalls deutlich rückläufig war der Jahresumatz, der von 3,4 Mrd. Euro auf 3,1 Mrd. Euro gesunken ist. Als Hauptgrund gibt das Nordex-Management hier Projektverschiebungen an.
Der Vorstandschef von Nordex sieht sein Unternehmen aber trotzdem auf Kurs, da nach seinen Angaben
das Jahr 2017 intensiv genutzt wurde, um uns auf die neuen Marktbedingungen einzustellen.
Die Strukturkosten wurden nachhaltig gesenkt, Produkte schnell auf den markt gebracht, so Jose Luis Blanco.
Die endgültigen Zahlen gibt es am 27. März, dann will Nordex auch die Prognose für 2018 präsentieren.
Die Aktien des TecDAX-Schwergewichts reagieren heute kaum auf die Zahlen, liegen aktuell 0,1% im Minus bei 9,69 Euro. Aber angesichts von Kursverlusten von rund 70 Prozent seit Anfang 2016 ist viel Rückschlagspotenzial bereits verbraucht. Man darf gespannt sein, ob die zuletzt wieder zahlreicher eingegangenen Aufträge ausreichen, um Gewinne und Umsätze in den nächsten Jahren wieder zu steigern. Erst wenn das gelingt, dürfte auch die Aktie zu einer nachhaltigen Trendwende ansetzen.