Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Nokia enttäuscht auf ganzer Linie. Nach einem bereits schwachen ersten Quartal folgte nun das nächste Debakel. Der Kurs des finnischen Netzwerkausrüsters steht unter Dauerdruck. Doch könnte ausgerechnet jetzt der Wendepunkt erreicht sein?
Das zweite Quartal 2024 offenbarte die ganze Misere. Der Umsatz im wichtigsten Geschäftsbereich Mobilfunkausrüstung brach um 17 Prozent ein. Besonders schmerzhaft: Die Rückgänge in Nordamerika und Indien, zwei Schlüsselmärkten für den Konzern. Während in Nordamerika Sondereffekte aus dem Vorjahr die Vergleichsbasis verzerrten, machte sich in Indien die Verschiebung von Projekten negativ bemerkbar.
Die Führungsebene sah sich gezwungen, die Jahresprognose zu kürzen. Währungsturbulenzen von 230 Millionen Euro und zusätzliche Zollbelastungen zwischen 50 und 80 Millionen Euro nagen an der Profitabilität. Eine bittere Pille für Anleger, die auf eine Erholung gesetzt hatten.
Hoffnungsschimmer im Netzwerkgeschäft
Doch es gibt auch Lichtblicke. Das Netzwerkinfrastruktur-Segment überraschte positiv mit einem Umsatzsprung von 25 Prozent. Die Hyperscaler – große Cloud-Anbieter wie Amazon, Google oder Microsoft – treiben die Nachfrage nach Netzwerktechnik kräftig an. Hier zeigt sich Nokia stark positioniert.
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Das Management blickt optimistisch auf die zweite Jahreshälfte. Besonders das vierte Quartal soll deutlich besser ausfallen, so die Prognose. Die Frage ist nur: Können die Finnen ihre ambitionierten Ziele auch erreichen?
Kaufkurse oder weitere Talfahrt?
Nach dem jüngsten Kursrutsch stehen Investoren vor einem Dilemma. Die operative Schwäche ist offensichtlich, das Umfeld bleibt herausfordernd. Andererseits könnte das starke Wachstum bei der Netzwerkinfrastruktur den Turnaround einleiten.
Der Markt wird Nokia beim nächsten Quartalsbericht genau auf die Finger schauen. Kann der Konzern seine Versprechen einlösen und die Trendwende schaffen? Oder folgen weitere Enttäuschungen?
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