Nike hat seine Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 vorgelegt – und die Reaktion der Börse fällt brutal aus. Der Kurs ist auf ein Sieben-Monats-Tief bei rund 58 Dollar abgestürzt. Der Grund: Ein Ausblick, der von Zolldruck und einem historischen Einbruch in China belastet wird. CEO Elliott Hill steht unter Druck, seine Turnaround-Strategie unter Beweis zu stellen.
Gewinn geschlagen, Ausblick zerstört
Auf den ersten Blick sehen die Zahlen nicht dramatisch aus. Nike übertraf mit einem Gewinn je Aktie von 0,53 Dollar die Erwartungen von 0,38 Dollar deutlich. Der Umsatz stieg marginal um ein Prozent auf 12,4 Milliarden Dollar. Doch der Teufel steckt im Detail – und vor allem in der Prognose.
Das Management warnt vor massivem Druck durch Importzölle. Die erwartete Belastung: rund 1,5 Milliarden Dollar für das laufende Geschäftsjahr. Diese Ankündigung löste den Kursrutsch aus. Die Bruttomarge sank um 300 Basispunkte auf 40,6 Prozent. Das zeigt: Die Kostenstruktur des Unternehmens gerät aus den Fugen.
China-Geschäft im freien Fall
Besonders alarmierend ist die Entwicklung in Greater China. Der Umsatz brach im sechsten Quartal in Folge ein – diesmal um 17 Prozent auf 1,42 Milliarden Dollar. Bei Schuhen lag das Minus sogar bei 21 Prozent. Was früher Nikes verlässlichste Wachstumsregion war, ist heute zum größten Problemfeld geworden.
CEO Elliott Hill räumte auf der Analystenschalte ein, dass der bisherige Ansatz in China nicht funktioniert. Die Marke verliert gegen lokale Wettbewerber und kämpft mit einem schwachen Konsumumfeld. Ein konkreter Plan für den „Reset“ blieb er jedoch schuldig. Das verunsichert Investoren zusätzlich.
Die wichtigsten Eckdaten im Überblick:
- Umsatz: 12,4 Mrd. Dollar (+1% zum Vorjahr)
- Gewinn je Aktie: 0,53 Dollar (-32% zum Vorjahr)
- Bruttomarge: 40,6% (-300 Basispunkte)
- Umsatz Greater China: -17%
- Erwarteter Zolleffekt: ~1,5 Mrd. Dollar
- Direktvertrieb (DTC): -8%
Direktvertrieb schwächelt weiter
Auch die Strategie im Direktgeschäft zeigt Risse. Die Umsätze über eigene Kanäle fielen um acht Prozent, im digitalen Bereich sogar um 14 Prozent. Nike schwenkt zwar zurück zu mehr Großhandelsgeschäft, doch dieser Shift schützt die Margen bislang nicht. Im Gegenteil: Die Zahlen deuten darauf hin, dass die Preissetzungsmacht schwindet.
Analysten interpretieren dies als Zeichen, dass die „Win Now“-Strategie noch in den Kinderschuhen steckt. Bis sich konkrete Erfolge zeigen, dürfte es dauern – Zeit, die die Börse Nike derzeit nicht zugesteht.
Die technische Lage ist eindeutig negativ. Der Titel hat wichtige Unterstützungen durchbrochen und notiert nahe dem Jahrestief. Institutionelle Investoren bauen Positionen ab. Einige Käufer nutzen zwar die gestiegene Dividendenrendite von rund 2,8 Prozent für Zukäufe, doch das reicht nicht, um den Verkaufsdruck zu stoppen. Solange China nicht stabilisiert und die Margen nicht wieder anziehen, bleibt der Weg nach unten offen.
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