Der Goldpreis notiert auf einem historischen Rekordniveau von über 4.000 US-Dollar, doch bei Newmont Mining herrscht hinter den Kulissen alles andere als Einigkeit. Während einige Großinvestoren die Gunst der Stunde nutzen, um ihre Bestände massiv aufzustocken, ziehen andere plötzlich die Reißleine und werfen Millionen Aktien auf den Markt. Bahnt sich hier eine Trendwende an oder unterschätzen einige Profis das verbleibende Potenzial des Minenriesen?
Tauziehen der Großinvestoren
Es ist ein seltenes Bild an der Wall Street: Franklin Resources hat seine Beteiligung an Newmont Mining drastisch um rund 34,7 Prozent reduziert und dabei über 1,3 Millionen Aktien abgestoßen. Ein solcher Ausverkauf durch einen institutionellen Schwergewichtler lässt aufhorchen. Doch das Bild ist keineswegs einheitlich, denn die Gegenseite kauft aggressiv nach.
Prudential Financial erhöhte seinen Anteil im gleichen Zeitraum um satte 58 Prozent, während Summit Global Investments seine Position sogar fast verdreifachte (+189,5 Prozent). Diese extreme Divergenz zeigt deutlich, dass die Bewertung der Aktie trotz – oder gerade wegen – der massiven Rallye seit Jahresbeginn für hitzige Diskussionen in den Investmentabteilungen sorgt.
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Die Fronten sind geklärt:
* Franklin Resources: Reduziert massiv (-34,7%)
* Prudential Financial: Stockt deutlich auf (+58,0%)
* Summit Global Investments: Wettet aggressiv auf steigende Kurse (+189,5%)
Goldrausch trifft auf Realität
Der Hintergrund für dieses Nervenspiel könnte kaum dramatischer sein. Gold-Futures handeln stabil über der Marke von 4.100 US-Dollar, getrieben durch geopolitische Instabilität und Käufe der Zentralbanken. Eigentlich ein Umfeld, in dem bei dem weltgrößten Goldproduzenten die Kassen klingeln müssten.
Doch Investoren schauen nun genauer hin: Nach der Übernahme von Newcrest liegt der Fokus auf der operativen Umsetzung. Newmont plant, durch den Verkauf von Unternehmensteilen rund 3 Milliarden Dollar Cash zu generieren, um die Bilanz zu stärken. Mit einer Gesamtliquidität von 9,6 Milliarden Dollar steht der Konzern zwar finanziell solide da, doch der Markt wägt nun ab, wie effizient diese Mittel tatsächlich in Shareholder Value umgemandelt werden.
Insider machen Kasse
Für zusätzliche Unruhe sorgen Transaktionen direkt aus der Führungsetage. CEO Thomas Ronald Palmer und Direktor Bruce R. Brook haben im November Aktienpakete verkauft. Auch wenn es sich dabei nur um einen Bruchteil ihrer Gesamtbestände handelt, senden solche Verkäufe inmitten einer Rekord-Rallye gemischte Signale. Anleger fragen sich: Warum verkaufen die Insider, wenn das Umfeld doch so perfekt scheint?
Die Aktie, die aktuell bei 73,84 Euro notiert und auf Jahressicht bereits über 97 Prozent zugelegt hat, steht nun am Scheideweg. Die massiven Umschichtungen der „Big Boys“ deuten darauf hin, dass die einfache Phase des Aufstiegs vorbei sein könnte und nun der Kampf um die Deutungshoheit der zukünftigen Cashflows beginnt.
