Startseite » News zu Unternehmen » Analystenstimmen » Nestlé Aktie: Wichtige Hürde genommen

Nestlé Aktie: Wichtige Hürde genommen

Nestlé schließt den Verkauf seiner Fleischsparte Herta ab und fokussiert das Portfolio, während hohe Rohstoffkosten zu Preisanpassungen und einem umfassenden Sparprogramm zwingen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Vollständiger Ausstieg aus dem Herta-Fleischgeschäft
  • Hohe Kakaopreise führen zu Produktanpassungen
  • Massives Sparprogramm mit 16.000 Stellenabbau
  • Aktie notiert unter dem 50-Tage-Durchschnitt

Nestlé macht ernst mit dem Konzernumbau. Pünktlich vor Weihnachten trennten sich die Schweizer endgültig von der Fleischsparte Herta und bereinigten damit ihr Portfolio weiter. Doch während die strategische Neuausrichtung voranschreitet, trüben hohe Rohstoffkosten die Festtagsstimmung und zwingen den Nahrungsmittelriesen zu unpopulären Maßnahmen im Süßwarenregal.

Hier sind die wichtigsten Fakten zur aktuellen Lage:

  • Aktueller Kurs: 83,64 €
  • Trend: Die Aktie notiert -1,55 % unter dem 50-Tage-Durchschnitt.
  • Performance: Auf 30-Tage-Sicht gab der Titel um 2,81 % nach.

Der Nahrungsmittelkonzern hat seine verbliebene 40-Prozent-Beteiligung an Herta Foods an den spanischen Partner Casa Tarradellas veräußert. Mit dem Vollzug am 23. Dezember zieht sich Nestlé komplett aus dem direkten Fleischwarengeschäft dieser Marke zurück. Dieser Schritt unterstreicht die langfristige Strategie, das Portfolio konsequent auf wachstumsstärkere Bereiche wie Kaffee, Tiernahrung und Ernährungswissenschaft zu fokussieren und sich von Randbereichen zu trennen.

An der operativen Front bleibt die Lage jedoch angespannt. Explodierende Kakaopreise zwingen das Management zu Anpassungen, die bei Kunden auf wenig Gegenliebe stoßen. Bei der wichtigen Weihnachtsmarke Quality Street wurde das Dosengewicht reduziert und die Anzahl der Pralinen verringert. Diese als „Shrinkflation“ bekannte Praxis schützt zwar kurzfristig die Margen, birgt aber das Risiko, die Markenloyalität der Verbraucher zu strapazieren.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nestle?

Sparen und Charttechnik

Um die Profitabilität angesichts des Inflationsdrucks nachhaltig zu sichern, läuft parallel ein massives Sparprogramm. Bereits im Oktober kündigte CEO Philipp Navratil den Abbau von 16.000 Stellen an. Ziel ist es, bis Ende 2027 Kosteneinsparungen in Höhe von drei Milliarden Schweizer Franken zu realisieren.

An der Börse wird dieser Umbau derzeit noch zurückhaltend bewertet. Mit einem aktuellen Kurs von 83,64 Euro handelt die Aktie unterhalb des 50-Tage-Durchschnitts von 84,95 Euro. Auch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 94,88 Euro beträgt mittlerweile fast 12 Prozent, was technisch auf eine anhaltende Konsolidierungsphase hindeutet.

Der vollständige Herta-Ausstieg ist ein logischer und konsequenter Schritt in der Neuausrichtung des Konzerns. Entscheidend für den weiteren Kursverlauf im Jahr 2026 wird sein, ob die Kombination aus Preiserhöhungen und striktem Sparkurs die Margen stabilisieren kann, ohne das Umsatzvolumen durch Kaufzurückhaltung abzuwürgen.

Nestle-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nestle-Analyse vom 24. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Nestle-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nestle-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Nestle: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.