Ein Lehrbuch-Exit, sprudelnde Kassen und eine Rendite, von der andere Unternehmen nur träumen können – eigentlich müsste bei Mutares Sektlaune herrschen. Doch die Realität an der Börse sieht düster aus. Während das Management operative Triumphe feiert, strafen Anleger das Papier gnadenlos ab. Was läuft hier schief, und warum verpufft selbst dieser massive Geldregen wirkungslos?
Millionen-Deal verpufft an der Börse
Am Wochenende meldete die Münchener Beteiligungsgesellschaft Vollzug: Das Kapitel Steyr Motors ist Geschichte – und was für eine. Nachdem bereits im Oktober der Börsengang der österreichischen Tochter glückte, platzierte Mutares nun auch das verbliebene Aktienpaket von 23 Prozent bei institutionellen Investoren.
Das Management um CIO Johannes Laumann hat hier strategisch alles richtig gemacht. Die erst Ende 2022 übernommene Firma wurde saniert, an die Börse gebracht und nun komplett veräußert. Die Bilanz dieses Deals ist beeindruckend:
- Vollständiger Exit: Mutares hat alle Anteile abgestoßen.
- Kasse klingelt: Über die gesamte Haltedauer flossen rund 170 Millionen Euro an die Holding zurück.
- Massive Rendite: Der Return on Invested Capital (ROIC) übertrifft die internen Ziele von 7- bis 10-fach deutlich.
- Tempo: Der gesamte Zyklus von Kauf bis Exit dauerte weniger als drei Jahre.
Diese Liquidität stärkt die Bilanz erheblich und schafft Raum für neue Zukäufe oder Dividenden. Doch die Börse applaudiert nicht – sie verkauft.
Anleger ziehen die Reißleine
Trotz der fundamentalen Stärke dominiert im Chart ein Bild des Jammers. Anstatt den erfolgreichen Exit zu honorieren, nutzten Marktteilnehmer die Nachricht für Verkäufe – ein klassisches „Sell the News“-Szenario. Am Freitag rutschte der Kurs um 3,61 Prozent auf 25,40 Euro ab und nähert sich damit bedrohlich den Jahrestiefstständen.
Die Diskrepanz zwischen operativer Entwicklung und Aktienkurs nimmt groteske Züge an. Während Mutares bereits Mitte November einen Anstieg des Holding-Nettoergebnisses um 56 Prozent auf 83,5 Millionen Euro meldete, kennt die Aktie nur eine Richtung: abwärts. Mit einem Abstand von fast 45 Prozent zum 52-Wochen-Hoch ist der einstige Highflyer tief gefallen.
Doch warum ignorieren Investoren die Fakten?
Angst frisst Gier
Das Problem scheint nicht bei Mutares selbst, sondern im Umfeld zu liegen. Die Skepsis institutioneller Anleger gegenüber dem Automobil- und Industriesektor wiegt derzeit schwerer als jeder operative Erfolg. Zudem fürchten Marktteilnehmer offenbar, dass sich das Klima für weitere Exits abkühlen könnte.
Die charttechnische Lage bestätigt diese Nervosität: Der Kurs notiert mittlerweile deutlich unter den wichtigen 50- und 200-Tage-Linien. Solange die Marke von 30 Euro nicht nachhaltig zurückerobert wird, bleiben die Bären am Drücker.
Mutares steht damit vor einem Paradoxon: Das Unternehmen ist ein „Cash-König“, dessen Krone an der Börse derzeit niemand sehen will. Für Anleger bleibt die bittere Erkenntnis, dass in der aktuellen Marktphase selbst exzellente Nachrichten nicht ausreichen, um gegen den pessimistischen Gesamtstrom anzuschwimmen. Es braucht wohl mehr als nur volle Kassen, um das Vertrauen zurückzugewinnen.
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