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Münchener Rück Aktie: Zuversicht verstärkt!

Der weltgrößte Rückversicherer verdoppelt seinen Nettogewinn im dritten Quartal auf fast 2 Milliarden Euro. Die extrem niedrige Schadensbelastung trieb die Combined Ratio auf 62,7 Prozent.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Nettogewinn steigt auf 1,997 Milliarden Euro
  • Großschadenbelastung bei nur 2,9 Prozent
  • Combined Ratio verbessert sich auf 62,7 Prozent
  • Jahresziel von 6 Milliarden Euro bestätigt

Der weltgrößte Rückversicherer schockt mit einem Ergebnis, das selbst optimistische Analysten überrascht: Der Nettogewinn hat sich im dritten Quartal mehr als verdoppelt. Verantwortlich dafür ist ein außergewöhnliches Phänomen – doch wie lange hält dieses Glück an? Und was bedeutet das für die weiteren Aussichten?

Großschäden verschwinden fast vollständig

Das dritte Quartal 2025 beschert der Münchener Rück ein Nettoergebnis von 1,997 Milliarden Euro – mehr als doppelt so viel wie die 907 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Grund für diesen spektakulären Anstieg: Die Großschadenbelastung fiel geradezu winzig aus.

In der Schaden-Rückversicherung belief sich die Belastung auf lediglich 118 Millionen Euro oder 2,9 Prozent der Nettoversicherungseinnahmen. Zum Vergleich: Erwartet wurden 17 Prozent. Die Combined Ratio verbesserte sich dramatisch auf 62,7 Prozent, nachdem sie im Vorjahresquartal noch deutlich über 90 Prozent gelegen hatte.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • Nettogewinn Q3: 1,997 Milliarden Euro (+120% zum Vorjahr)
  • Combined Ratio Schaden-Rück: 62,7% (Vorjahr: >90%)
  • Großschadenbelastung: nur 2,9% statt erwarteter 17%
  • Rückversicherung steuert 1,693 Milliarden Euro zum Konzernergebnis bei
  • Eigenkapitalrendite (annualisiert): beeindruckende 24,2%

Bei Naturkatastrophen löste der Konzern sogar Rückstellungen von 47 Millionen Euro auf – ein drastischer Kontrast zum Vorjahr, als Großschadensereignisse in den USA, Kanada und Osteuropa mit 1,137 Milliarden Euro zu Buche schlugen.

Nicht alle Segmente glänzen gleichermaßen

Während die Schaden-Rückversicherung mit einem Segmentergebnis von 1,187 Milliarden Euro (Vorjahr: 263 Millionen Euro) brillierte, zeigt sich die Leben- und Kranken-Rückversicherung schwächer. Das technische Ergebnis sank auf 314 Millionen Euro nach 507 Millionen Euro im Vorjahr. Grund ist eine ungünstigere Schadenerfahrung, die jedoch laut Konzern im Rahmen normaler Schwankungen liegt.

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Die Tochter ERGO überraschte positiv und steuerte 304 Millionen Euro zum Konzernergebnis bei – mehr als doppelt so viel wie die 141 Millionen Euro im Vorjahr. Allerdings profitierte ERGO von mehreren Einmaleffekten mit einem kumuliert positiven Einfluss von rund 50 Millionen Euro.

Prognose steht – aber Erwartungen sinken leicht

Finanzvorstand Christoph Jurecka bekräftigte das Jahresziel von 6 Milliarden Euro Nettogewinn: „Wir liegen damit voll auf Kurs.“ Die Solvabilitätsquote verbesserte sich auf 293 Prozent und liegt damit weiterhin deutlich über dem Zielkorridor von 175 bis 220 Prozent.

Allerdings passte der Konzern seine Umsatzerwartungen nach unten an. Aufgrund von Wechselkurseffekten und Prämienanpassungen wird nun mit Versicherungseinnahmen von 39 Milliarden Euro in der Rückversicherung gerechnet – zuvor waren 40 Milliarden Euro prognostiziert worden.

Dafür verbesserten sich die Erwartungen an die Profitabilität deutlich: Die Combined Ratio im Schaden-Rückversicherungsgeschäft wird nun bei rund 74 Prozent gesehen, zuvor waren 79 Prozent angepeilt worden.

Die Kehrseite der Medaille

Das außergewöhnlich gute Quartal wirft eine entscheidende Frage auf: Kann diese niedrige Großschadenbelastung Bestand haben? Die Antwort dürfte Nein lauten. Klimawandel und zunehmende Wetterextreme bleiben zentrale Herausforderungen für die Branche.

Die annualisierte Eigenkapitalrendite von 24,2 Prozent im dritten Quartal zeigt zwar die operative Stärke des Konzerns. Doch die außergewöhnlich niedrige Naturkatastrophenbelastung in diesem Jahr sollte nicht als neuer Normalzustand interpretiert werden. Die Münchener Rück hat sich durch Diversifikation und solide Kapitalausstattung gut aufgestellt – doch die nächste Katastrophenserie kommt bestimmt.

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Dr. Robert Sasse

Dr. Robert Sasse ist promovierter Ökonom und Unternehmer mit umfassender Expertise in Finanzmärkten und Wirtschaftstheorie. Seine akademische Ausbildung verbindet er mit praktischer Unternehmenserfahrung, um fundierte Analysen zu langfristigen Anlagestrategien zu liefern.

Als Verfechter einer marktwirtschaftlichen Ordnung fokussiert sich Dr. Sasse auf die Vermittlung von Strategien für nachhaltigen Vermögensaufbau durch Aktieninvestments. Seine wissenschaftlich fundierten Beiträge auf stock-world.de richten sich an Anleger, die eigenverantwortliche, informierte Entscheidungen für ihre finanzielle Zukunft treffen möchten.

Dr. Sasse spezialisiert sich auf die verständliche Aufbereitung komplexer ökonomischer Zusammenhänge und die praktische Anwendung von Investmentstrategien für die Altersvorsorge. Sein Ansatz kombiniert theoretisches Wissen mit klarem Praxisbezug, um Lesern Orientierung in einem dynamischen Marktumfeld zu bieten.

Mit seiner Expertise unterstützt er Anleger dabei, die Chancen des Kapitalmarkts systematisch und langfristig zu nutzen – unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen.