Die Münchener Rück verlor am Freitag rund ein halbes Prozent und zählte zu den schwächsten DAX-Werten. Der Grund: Swiss Re enttäuschte auf dem Investorentag mit vorsichtigen Gewinnzielen – und verunsicherte damit die gesamte Branche. Nur fünf Tage vor dem eigenen Strategieevent der Münchener Rück steigt der Druck.
Die wichtigsten Fakten:
– Swiss Re verfehlt Analystenerwartungen deutlich: 4,5 Mrd. USD Gewinnziel vs. 4,81 Mrd. USD erwartet
– Swiss Re-Aktie bricht zeitweise über 7% ein
– Münchener Rück schließt bei 532 Euro (-0,4%), Hannover Rück verliert ebenfalls rund 1%
– Investor Day der Münchener Rück am 11. Dezember im Fokus
Was bei Swiss Re schief lief
Der Zürcher Rückversicherer präsentierte für 2026 ein Gewinnziel von 4,5 Milliarden US-Dollar – gerade einmal 100 Millionen mehr als im laufenden Jahr. Die Analystenschätzungen lagen bei 4,81 Milliarden Dollar. CEO Andreas Berger verteidigte die Zurückhaltung mit einem ungewöhnlichen Vergleich: „Könnte ich mehr tun? Vielleicht. Aber ich will die Zitrone nicht auspressen.“
Die Märkte reagierten ungnädig. Swiss Re rutschte zeitweise um mehr als 7% ab und war damit der schwächste Wert im Stoxx Europe 600. Jefferies-Analyst Philip Kett verwies in seiner Branchenübersicht auf gesunkene Gewinnerwartungen bei Rückversicherern – verantwortlich sei die schwächere Preisentwicklung.
Münchener Rück unter Beobachtung
Die deutsche Branchenprimus kann sich dem Sog nicht entziehen. Zusammen mit der Hannover Rück zählte die Aktie zu den schwächsten DAX-Titeln. Besonders brisant: Am kommenden Donnerstag, 11. Dezember, steht der eigene virtuelle Investor Day an. Dann wird die Münchener Rück ihre Ziele für 2026 und die neue Strategie nach Abschluss der „Ambition 2025“ vorstellen.
Jefferies bestätigte zwar die Einstufung „Hold“ mit einem Kursziel von 600 Euro. Doch die Messlatte liegt nach der Swiss Re-Enttäuschung hoch. Anleger werden genau vergleichen, ob die Münchener Rück ambitioniertere Ziele wagt als der Schweizer Konkurrent.
Operative Stärke als Unterschied
Im Gegensatz zu Swiss Re übertraf die Münchener Rück in den vergangenen Quartalen konstant die Erwartungen. Mit einem Neun-Monats-Ergebnis von 5,2 Milliarden Euro liegt der Konzern voll auf Kurs für das Jahresziel von rund 6 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote in der Rückversicherung erreichte exzellente 62,7%.
Die Solvenzquote liegt bei 293% – deutlich über dem eigenen Zielkorridor von 175-220%. Seit Mai kaufte das Unternehmen bereits über 2,35 Millionen eigene Aktien zurück. Analysten erwarten für 2025 eine Dividendenerhöhung von 20 auf 25 Euro je Aktie sowie zusätzliche Rückkäufe von 500 Millionen Euro.
Führungswechsel und Neustart
Zum 1. Januar 2026 übernimmt Dr. Christoph Jurecka den Vorstandsvorsitz von Dr. Joachim Wenning. Der Investor Day wird damit auch eine erste Standortbestimmung unter neuer Führung. Die Aktie notiert rund 13% unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 615,80 Euro aus dem April und hat die 50-Tage-Linie nach unten durchbrochen.
Am 11. Dezember zeigt sich, ob die Münchener Rück sich vom schwachen Branchen-Signal aus Zürich abkoppeln kann. Die operative Stärke der vergangenen Quartale spricht dafür – doch die Börse wartet auf konkrete Zahlen für 2026.
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