Ein CEO-Wechsel, eine Milliarden-Akquisition und das Ende einer Ära bei Munich Re Ventures – beim weltgrößten Rückversicherer überschlagen sich die Ereignisse. Joachim Wenning übergibt die Führung vorzeitig an Christoph Jurecka, während die ERGO-Tochter mit der 2,6-Milliarden-Dollar-Übernahme von NEXT Insurance den US-Markt erobert. Stehen die Münchener vor ihrer größten strategischen Wende seit Jahren?
Führungswechsel: Wenning überrascht mit Rückzug
Der Paukenschlag kam völlig unerwartet: Joachim Wenning verlässt seinen CEO-Posten bereits zum Jahresende – ein Jahr vor dem ursprünglich geplanten Termin. Nach acht Jahren an der Spitze zieht sich der langjährige Konzernchef „aus persönlichen Gründen“ zurück.
Sein Nachfolger steht bereits fest: Finanzvorstand Christoph Jurecka übernimmt ab Januar 2026 das Ruder. Der 54-Jährige kennt den Konzern aus dem Effeff – seit 2011 ist er in führenden Positionen tätig, zunächst bei der ERGO-Tochter, seit 2019 als CFO der Muttergesellschaft.
Die wichtigsten Fakten zum Führungswechsel:
– Wenning geht vorzeitig in den Ruhestand (31.12.2025)
– Jurecka bringt 14 Jahre Konzern-Erfahrung mit
– Andrew Buchanan folgt als neuer CFO nach
– Robin Johnson verstärkt als CTO den Vorstand
ERGO erobert Amerika: 2,6 Milliarden für NEXT Insurance
Während der Führungswechsel für Aufsehen sorgt, vollzieht die ERGO-Tochter einen strategischen Großcoup. Die vollständige Übernahme des US-Versicherers NEXT Insurance ist seit Juli offiziell abgeschlossen – Kaufpreis: satte 2,6 Milliarden Dollar.
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Der Deal öffnet ERGO die Türen zum weltgrößten Versicherungsmarkt. NEXT Insurance, 2016 in Palo Alto gegründet, hat sich auf kleinere und mittelständische Unternehmen spezialisiert und betreut bereits über 600.000 Kunden. Mit 548 Millionen Dollar Jahresumsatz bringt das Technologie-Unternehmen enormes Wachstumspotenzial mit.
Ende einer Ära: Munich Re Ventures macht dicht
Parallel läutet die Münchener Rück das Ende ihrer eigenständigen Venture-Capital-Aktivitäten ein. Munich Re Ventures, zehn Jahre lang das Sprungbrett für Investitionen in innovative InsurTech-Startups, wird in die MEAG-Tochter integriert. Fast 100 Beteiligungen mit einem verwalteten Vermögen von 1,2 Milliarden Dollar – diese Erfolgsgeschichte endet mit der strategischen Neuausrichtung unter Jurecka.
Die operative Performance stimmt jedenfalls: Im dritten Quartal 2024 verdoppelte sich der Gewinn auf 0,9 Milliarden Euro. Fürs Gesamtjahr stehen beeindruckende 5,7 Milliarden Euro Nettogewinn zu Buche. Auch wenn die Aktie zuletzt leicht unter Druck steht und mit 536,80 Euro rund zwölf Prozent unter ihrem Jahreshoch notiert – die strategische Neuausrichtung könnte dem Kurs neuen Schub verleihen.
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