Die Zahlen sind spektakulär – doch die Botschaft enttäuscht. Münchener Rück präsentiert einen nahezu verdoppelten Quartalsgewinn, bleibt aber hartnäckig bei ihrer konservativen Jahresprognose. Während der Konzern bereits nach neun Monaten 86 Prozent des Jahresziels erreicht hat, verweigert das Management die erhoffte Prognoseerhöhung. Steht die Vorsicht des neuen Managements einer Rally im Weg?
Zahlen-Explosion trifft auf konservative Führung
Das dritte Quartal 2025 entwickelt sich zum Triumph für den Rückversicherer. Mit knapp 2 Milliarden Euro Nettogewinn – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr – übertrifft Munich Re alle Erwartungen. Doch der Jubel bleibt verhalten, denn das Management hält eisern an der 6-Milliarden-Euro-Prognose für das Gesamtjahr fest.
Die Erfolgsfaktoren sind eindeutig:
– Naturkatastrophenschäden von nur 118 Millionen Euro (Vorjahr: 1,34 Milliarden)
– Dramatisch verbesserte Schaden-Kosten-Quote von 62,7 Prozent
– ERGO-Sparte verdoppelt ihren Beitrag auf 304 Millionen Euro
Analysten-Frust: Warum keine Prognoseerhöhung?
Die Marktreaktion spricht Bände: Die Aktie verliert trotz der Traumzahlen. Jefferies-Analyst Philip Kett bringt die allgemeine Enttäuschung auf den Punkt: „Etwas enttäuschend“. Der Kontrast zum Konkurrenten Hannover Rück, der erst am Vortag seine Prognose erhöhte, verschärft die Situation.
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Doch Finanzvorstand Christoph Jurecka, der bald die Konzernspitze übernimmt, bleibt hart. Seine Botschaft: Konsequenz statt Kurzfristdenken. Verträge werden nur zu den richtigen Preisen abgeschlossen, selbst wenn das kurzfristig Umsatz kostet. Die Umsatzprognose für die Rückversicherung wurde bereits auf 39 Milliarden Euro gesenkt.
Die Stunde der Wahrheit naht
Mit einer Solvabilitätsquote von 293 Prozent und einer Eigenkapitalrendite von 24,2 Prozent steht Munich Re finanziell bombenfest da. Das vierte Quartal will Jurecka nutzen, um die Kapitalanlagen umzuschichten – eine Maßnahme, die kurzfristig die Rendite belasten könnte.
Die entscheidende Frage bleibt: Spielt Munich Re zu vorsichtig? Oder beweist der Rückversicherer mit seiner disziplinierten Haltung genau jene Weitsicht, die ihn in turbulenten Zeiten zum sicheren Hafen macht? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die konservative Strategie die Anleger langfristig überzeugen kann – oder ob die enttäuschte Marktreaktion Vorbote weiterer Schwäche ist.
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