Die Münchener Rück hat ihr Ergebnis verdoppelt und kratzt am 6-Milliarden-Euro-Rekord – doch zum Wochenausklang zerrt der schwache Gesamtmarkt auch diesen Dividenden-Champion nach unten. Während der DAX am Freitag über ein Prozent verliert, stellt sich die Frage: Schafft es der Rückversicherungs-Riese, sich dem Abwärtssog zu entziehen?
Gewinnexplosion lässt Investoren kalt
Das dritte Quartal hätte eigentlich für Kursfeuerwerk sorgen müssen: Der Nettogewinn schoss von 0,9 auf 2,03 Milliarden Euro hoch. Verantwortlich für diesen Sprung war eine außergewöhnlich niedrige Schadenbelastung durch Naturkatastrophen – gerade einmal 118 Millionen Euro, während im Vorjahr noch 1,3 Milliarden Euro zu Buche schlugen.
Die Eckdaten der Rekordphase:
- Nettogewinn Q3 mehr als verdoppelt auf 2,03 Milliarden Euro
- Schadenbelastung durch Naturkatastrophen um 91 Prozent gesunken
- 9-Monats-Ergebnis bereits bei 5,17 Milliarden Euro
- Jahresziel von 6 Milliarden Euro in Reichweite
Doch die Reaktion der Anleger? Verhalten. Finanzvorstand Christoph Jurecka verzichtete darauf, das Jahresziel anzuheben – eine Entscheidung, die bei manchen für Stirnrunzeln sorgte. Die Begründung: Man wolle Ergebnisschwankungen für Aktionäre glätten. Konservativ, aber strategisch sinnvoll?
Analysten sehen 13 Prozent Luft nach oben
Jefferies zeigt sich dennoch optimistisch und hebt das Kursziel von 555 auf 600 Euro an. Das bedeutet vom gestrigen Schlusskurs bei 528,20 Euro aus betrachtet ein Potenzial von rund 13 Prozent. Die Einstufung bleibt allerdings bei „Hold“ – ein Signal, dass die Experten zwar Kurschancen sehen, aber keine euphorische Kaufempfehlung aussprechen.
Ein Trumpf bleibt die Dividende: Für das laufende Jahr rechnen Analysten mit 22,18 Euro je Aktie, nach 20,00 Euro im Vorjahr. Diese erwartete Steigerung um knapp 11 Prozent festigt den Ruf der Münchener Rück als verlässlicher Ausschütter – gerade in nervösen Zeiten ein gewichtiges Argument für defensiv orientierte Portfolios.
Technischer Gegenwind zum Wochenausklang
Nach dem Aprilhoch bei 615,80 Euro hat die Aktie merklich korrigiert. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch beträgt mittlerweile über 13 Prozent. Die Marke von 532 Euro fungiert aktuell als kurzfristige Hürde – kann sie nicht verteidigt werden, droht weiterer Druck.
Die technischen Indikatoren zeigen ein neutrales Bild: Mit einem RSI von 49,4 bewegt sich die Aktie in der Mitte zwischen überverkauft und überkauft. Die Volatilität von knapp 15 Prozent signalisiert zudem: Hier ist noch Bewegung drin, in beide Richtungen.
Bleibt der DAX am Freitag unter Druck, dürfte auch die Münchener Rück dem Abwärtssog kaum entkommen – fundamentale Stärke hin oder her. Das Marktumfeld gibt momentan den Takt vor, nicht die Bilanz.
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