MP Materials bleibt zum Jahresende 2025 ein Sonderfall im Rohstoffsektor: Aus dem reinen Minenbetreiber ist ein de facto staatlich gestützter Industriebaustein geworden. Der Titel liegt heute zur Mittagszeit zwar rund 2 % im Minus, steht auf Jahressicht aber immer noch über 200 % im Plus – getragen von enger Anbindung an Washington und der klaren Abkehr von chinesischen Lieferketten.
Vom Minenbetreiber zum Quasi-Staatsasset
Der aktuelle Sektorbericht „REEx 2025“ beschreibt MP Materials als „staatlich gestützten industriellen Anker“. Kern dieser Entwicklung ist der Einstieg der US-Regierung, vor allem über das Verteidigungsministerium (DoD). Über Vorzugsaktien und Warrants hält der Staat inzwischen effektiv rund 15 %.
Diese Struktur wurde im Laufe des Jahres 2025 gefestigt und verzahnt Regierungsinteressen mit dem Aktionärsinteresse. Laut Bericht entsteht so ein faktischer „Preisboden“, der den Kurs gegen Schwankungen am Rohstoffmarkt teilweise abgeschirmt hat.
Wichtige Treiber der aktuellen Bewertung:
- Saudi-Joint-Venture: Im November hat MP Materials ein Joint Venture mit dem saudischen Konzern Ma’aden für den Aufbau einer Raffinerie für Seltene Erden vereinbart. Damit erweitert das Unternehmen seine Verarbeitungskapazitäten in der Wertschöpfungskette.
- Stopp der China-Verkäufe: Seit dem dritten Quartal 2025 liefert MP Materials nicht mehr nach China. Das belastete die Erlöse zunächst (Q3-Umsatz minus 15 % im Jahresvergleich), war aber Voraussetzung für die vertiefte Unterstützung durch das Pentagon.
- Insiderverkäufe: Parallel zur strukturellen Aufwertung sorgt umfangreicher Insiderverkauf für Diskussionen. CEO James Litinsky hat Anfang Dezember Aktien im Wert von rund 24,2 Mio. US-Dollar veräußert, auch CFO Ryan Corbett reduzierte seinen Bestand. Solche Verkäufe können der Diversifikation dienen, die Größenordnung nahe dem Rekordhoch von 100,25 US-Dollar im Oktober hat jedoch Gewinnmitnahmen im Markt begünstigt.
Neubewertung durch Verteidigungsfokus
2025 hat MP Materials die meisten Titel im Rohstoffsektor klar hinter sich gelassen. Der Sprung vom 52-Wochen-Tief bei 15,56 US-Dollar auf das aktuelle Kursniveau unterstreicht die Distanz zu kleineren Wettbewerbern ohne staatliche Anbindung.
Im Markt wird das Unternehmen zunehmend weniger als reiner Minenwert, sondern als kritischer Zulieferer für das US-Verteidigungsökosystem gesehen. Die Mountain-Pass-Mine gilt dabei als einzige Seltene-Erden-Quelle im industriellen Maßstab in der westlichen Hemisphäre. Auf dieser Basis treibt das DoD im Rahmen der „10X Facility“-Partnerschaft den Ausbau der heimischen Magnetproduktion voran.
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Dennoch schrieb MP Materials zuletzt Nettoverluste. Gründe sind hohe Ausbaukosten und der Wegfall der China-Umsätze. Dem stehen zugesagte „garantierte Erlösströme“ aus Regierungsaufträgen gegenüber, die im Bericht als wesentlicher Stabilitätsfaktor hervorgehoben werden. Im Vergleich zu Wettbewerbern zahlt der Markt inzwischen einen „nationale-Sicherheit-Aufschlag“ auf die Bewertung.
Der Ausstieg aus dem China-Geschäft wird durch Preisabsicherungsvereinbarungen mit dem Pentagon teilweise kompensiert. Diese Struktur soll das Geschäftsmodell gegenüber aggressiver Preissetzung aus dem Ausland robuster machen.
Ausblick auf 2026
Für 2026 rückt vor allem die Umsetzung der „10X Facility“ in Texas in den Vordergrund. Dort soll die kommerzielle Magnetproduktion deutlich anziehen, was die Rolle von MP Materials in der Lieferkette weiter stärken dürfte.
Charttechnisch sehen Marktbeobachter eine erste wichtige Unterstützung im Bereich um 50 US-Dollar. Auf der Oberseite gilt die Zone um 60 US-Dollar als nächster relevanter Widerstand, deren Überwinden den Weg in Richtung der Oktoberhochs öffnen könnte.
Die Stimmung an der Wall Street bleibt überwiegend positiv. Das Konsensrating liegt bei „Strong Buy“, gestützt durch jüngste Hochstufungen großer Häuser wie Morgan Stanley, die sich insbesondere auf die strategische Bedeutung des Unternehmens beziehen. Der nächste klare Prüfstein ist der Zahlenbericht für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2025, der für Ende Februar 2026 erwartet wird und den finanziellen Effekt der neuen Regierungs- und Preisstrukturen erstmals voll sichtbar machen soll.
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