Quartalszahlen hat gestern der Biopharma-Spezialisten und Wirkstoffhersteller MorphoSys vorgelegt und wegen deutlich gesunkener Lizenzeinnahmender von Juli bis Ende September 2023 einen Umsatzrückgang um 33 Prozent auf 63,8 Millionen Euro verbucht. Dabei gilt es aber auch zu berücksichtigen, dass die Umsätze in der vergleichbaren Vorjahresperiode aufgrund eines Sondereffektes aus einem Lizenzvertrag besonders hoch ausgefallen sind. Kräftig gewachsen ist dagegen der operative Verlust, der sich von 29,3 Millionen Euro im Vorjahr auf 51 Millionen Euro ausgeweitet hat. Der Konzernverlust lag bei 119,6 Millionen Euro nach 122,9 Millionen Euro in im dritten Quartal 2022.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres sank der Umsatz um 9 Prozent auf 179,3 Millionen Euro und der operative Verlust weitete sich auf 171,1 Millionen Euro aus (9M/2022: 152,3 Millionen Euro). Der Konzernverlust lag mit 238 Millionen Euro deutlich niedriger als mit 480 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2022.
Finanzprognose für 2023 wird bestätigt
Ferner hat heute der Vorstand von MorphoSys seine Jahresprognose bestätigt. Dabei setzt der Konzern vor allem auf das wichtige Medikament Monjuvi, hier wurden die Umsatzprognosen am 25. Oktober 2023 erst leicht angehoben. Zudem warten die Aktionäre gespannt auf Studiendaten zum Hoffnungsträger Pelabresib zur Behandlung von seltenem Blutkrebs.
Aktien bricht nach vorbörslichen Kursgewinnen kräftig ein
Die Zahlen schienen gestern bei den Anlegern erst langsam ihre Wirkung entfaltet zu haben. Denn vorbörslich legten die Papiere sogar noch rund vier Prozent über 27 Euro zu und starteten in den neuen Handelstag mit 26,00 Euro nur marginal unter dem Vortagesschluss von 26,30 Euro. Im Handelsverlauf zogen dann aber immer mehr Anleger die Reißleine und am Tagesende stand beim Schlusskurs von 23,35 Euro ein dicker Verlust von 11,22 Prozent.
UBS bestätigt Kaufempfehlung
Für Analystin Xian Deng von der Schweizer Großbank UBS seinen die Zahlen zum dritten Quartal allerdings:
kein großes Ereignis mehr gewesen, nachdem der Wirkstoffforscher bereits den Umsatz mit seinem wichtigsten Medikament Monjuvi vorab veröffentlicht habe.
Zudem seien auch die veränderten Prognosen bestätigt worden. Deshalb bestätigt sie auch ihre Einstufung für MorphoSys mit „Buy“ und belässt ihr Kursziel für die Aktie bei 45 Euro. Nach dem gestrigen Kurseinbruch errechnet sich damit bis zum Kursziel der UBS jetzt bereits ein theoretisches Aufwärtspotenzial von rund 91 Prozent!