Der Biotech-Riese Moderna erlebte am Mittwoch eine bemerkenswerte Kehrtwende: Nach monatelangem Abwärtstrend katapultierte sich die Aktie plötzlich um über 6% nach oben. Doch der Grund dafür hat wenig mit dem Unternehmen selbst zu tun. Kann ein Branchendeal die schwer angeschlagene Aktie tatsächlich retten?
Pfizer-Deal als Branchen-Befreier
Die Kursexplosion bei Moderna war Teil einer sektorweiten Erholung, die durch eine überraschende Entwicklung ausgelöst wurde: Konkurrent Pfizer einigte sich mit der US-Regierung auf einen Rahmen zur Senkung von Medikamentenpreisen. Diese Vereinbarung wirkte wie ein Befreiungsschlag für die gesamte Pharmabranche.
Monatelang hatten Investoren befürchtet, die Regierung könnte drastische Preiskontrollen durchsetzen – ein Damoklesschwert über allen Pharmawerten. Der Pfizer-Deal zeigt nun einen kontrollierten Weg auf und nimmt die Angst vor willkürlichen staatlichen Eingriffen. Das Ergebnis: Massive Käufe in der gesamten Branche.
Auch am Optionsmarkt war die Euphorie spürbar. Trader erwarben 140.207 Call-Optionen auf Moderna – ein Anstieg von 57% gegenüber dem durchschnittlichen Tagesvolumen. Offenbar setzen viele auf weitere Kursgewinne.
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Schatten über der Rallye
Doch die Freude könnte trügerisch sein. Ausgerechnet am Tag der Kursrallye wurde bekannt, dass die Regierung 22 Verträge für mRNA-Impfstoffe gekündigt und die Finanzierung um 500 Millionen Dollar gekürzt hat. Neue mRNA-Projekte will sie nicht mehr fördern – ein herber Rückschlag für Modernas Kerngeschäft.
Die Aktie kämpft ohnehin mit massiven Problemen. Trotz des gestrigen Sprungs steht sie noch immer 37% im Minus seit Jahresanfang. Im letzten Quartalsbericht brachen die Umsätze um 41% ein, während das Unternehmen verzweifelt nach neuen Wachstumsfeldern jenseits der COVID-Impfstoffe sucht.
Die Frage bleibt: Ist die gestrige Rallye der Beginn einer echten Erholung oder nur ein kurzes Aufbäumen in einem anhaltenden Abwärtstrend?
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