Kaum verändert präsentiert sich der DAX auch am heutigen Handelstag, nachdem er bereits gestern kaum verändert aus dem Handel ging. Scheinbar unbeeindruckt reagieren die Anleger derzeit auf das Brexit-Chaos in GB und immer neue Vorwürfe zur Ukraine-Affäre des US-Präsidenten. Echte Signale, die dem DAX eine neue Richtung geben können, sind derzeit dagegen Fehlanzeige. Der DAX notiert aktuell unverändert zum gestrigen Handelsschluss bei 12.755 Punkte.
Deutlich mehr Bewegung gibt es bei Nebenwerten und Technologieaktien. Der MDAX verliert 0,4 Prozent auf 26.137 Punkte, der TecDAX gibt sogar 1,3 Prozent auf 2.792 Punkte nach.
Bei Einzelwerten fallen heute Aktien der Deutschen Lufthansa, Infineon, KWS, Carl Zeiss Meditec, SoftBank und Boing besonders auf.
Deutsche Lufthansa
Angeführt wird der DAX aktuell von Aktien der Deutschen Lufthansa. Sie profitieren von positiven Analystenstimmen, die den Aktien nach der Kurshalbierung von Februar bis Anfang September zutrauen, dass sie ihre jüngst gestartete kleine Erholung fortsetzen können.
Lufthansa-Aktien steigen rund drei Prozent auf 16,20 Euro.
Infineon
Am DAX-Ende liegen heute Aktien des Chipherstellers Infineon. Anleger trennen sich von den Aktien, nachdem gestern der Konkurrent Texas Instruments bei der Vorlage seiner Zahlen für das dritte Quartal sowie dem Ausblick auf das vierte Quartal ziemlich enttäuscht hat.
Infineon-Aktien werden in Sippenhaft genommen und fallen 2,4 Prozent auf 16,29 Euro.
KWS Saat
Gut läuft es aktuell offenbar beim Saatguthersteller KWS Saat. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018/19 wurde die Prognose übertroffen, teilte das Unternehmen heute mit. Im aktuell laufenden Geschäftsjahr sollen die Umsätze weiter um 8 bis 12 Prozent zulegen, auch Dank des Gemüsesaatgutgeschäfts beim kürzlich übernommenen Konzern Po Vriend Seeds.
KWS Saat-Aktien legen 4,1 Prozent auf 60,50 Euro zu.
Carl Zeiss Meditec
Gar nicht mehr so gut läuft es dagegen beim Medizintechnik-Spezialisten Carl Zeiss Meditec. Es ist noch keine drei Wochen her, da legte der Konzern Zahlen für das Geschäftsjahr 2018/19 vor und sorgte Dank eines übertroffenen Umsatzzieles für gute Laune bei den Anlegern, woraufhin die Aktien wieder in Richtung Rekordhoch kletterten.
Heute sorgt Carl Zeiss Meditec allerdings mit einer Korrektur des ebenfalls erst vor drei Wochen gemeldeten operativen Gewinns (EBIT) für Ernüchterung bei den Anlegern. Die damals angegebene EBIT-Marge von 18,5 Prozent, was einem EBIT von 270 Mio. Euro entspricht, wird nicht erreicht, sondern liegt jetzt nur noch bei 18,1 Prozent, das sind 264 Mio. Euro EBIT.
Die Enttäuschung der Anleger steht der Aktien in den Chart geschrieben. Denn Carl Zeiss Meditec-Aktien rutschen um 10,5 Prozent auf 90,80 Euro ab und das Rekordhoch gerät weiter außer Reichweite.
Softbank
Das japanische Telekommunikations- und Beteiligungsunternehmen Softbank, das für seine teils spektakulären Beteiligungen bekannt ist, scheint sich beim Büroraum-Anbieter WeWork offenbar verhoben zu haben. Nachdem Softbank in verschiedenen Finanzierungsrunden angeblich bereits rund 9 Mrd. Euro in WeWork investiert hat, sollte nun mit einem Börsengang teils Kasse gemacht werden. Der ist jetzt bekanntlich komplett in die Hose gegangen, also abgesagt worden. WeWork sitzt auf einem großen Berg von Schulden und auf einem noch viel größeren Berg von künftig zu zahlenden Mieten aus bereits angemieteter Bürofläche in exponierten Lagen.
Damit WeWork jetzt nicht vollends den Bach runtergeht und SoftBank die komplette Beteiligung abschreiben muss, pumpt Softbank nun nochmals rund 9,5 Mrd. Euro über neue Kredite und Anteilskäufe in das schwarze Loch WeWork. Damit besitzt Softbank dann rund 80 Prozent an WeWork und kann sich überlegen, was man mit dem heillos überbewerten Unternehmen tatsächlich machen will.
Softbank-Aktionäre macht die ganze Sache jedenfalls nicht sonderlich glücklich, Softbank-Aktien fallen heute an der Tokioter Börse 6,6 Prozent auf 2.528 JPY.
Boing
Beim Flugzeugbauer Boing ist der Gewinn im dritten Quartal um fast die Hälfte auf nur noch 1,2 Mrd. USD eingebrochen. Der Umsatz fiel um 21 Prozent auf 20 Mrd. USD. Die Abstürze der zwei Boing 737, die bei den Angehörigen ein großes Loch ins Herz gerissen haben, tun das bei Boing in der Bilanz.
Boing-Aktien schlossen gestern an der NYSE drei Prozent höher bei 347,12 USD und legen heute auch im europäischen Handel auf XETRA zwei Prozent auf 310,70 Euro zu.
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