Denkbar knapp scheiterte der DAX gestern beim Versuch, ein neues Allzeithoch zu erklimmen. Im Tagesverlauf pendelte der deutsche Leitindex noch zwischen 13.500 und 13.550 Punkten, bis er dann im späten Handel ab 20:00 Uhr in Richtung bisheriges Hoch bei 13.596 Punkte marschierte. Allerdings fehlten die letzten 16 Punkte, bei 13.580 Punkten war 22:00 Uhr Schluss.
Und der Start in den neuen Tag erfolgte deutlich tiefer, ausgelöst von schlechten Vorgaben der meisten asiatischen Märkte. Dort sorgt die Ausbreitung des neuartigen Lungenvirus in China für Vorsicht und Zurückhaltung bei den Anlegern. Der DAX startete in den neuen Handelstag bei 13.541 Punkten und rutscht dann im Tagestief bis auf 13.443 Zähler ab. Von den frühen Verlusten kann er sich aber inzwischen wieder deutlich erholen, aktuell liegt das Minus beim aktuellen Stand von 13.532 Punkten bei 0,1 Prozent.
Auch die zweite Börsenreihe nimmt sich heute eine kleine Auszeit von der Rekordjagd der letzten Tage. Der MDAX verliert 0,4 Prozent auf 28.693 Punkte, der TecDAX notiert 0,5 Prozent schwächer bei 3.157 Punkten und der SDAX liegt 0,6 Prozent im Minus bei 12.555 Punkten.
Unter den Einzelwerten fallen heute die Aktien von Heidelberger Druck, Wacker Neuson, Hugo Boss, Zooplus und der UBS besonders auf.
Heidelberger Druckmaschinen
Deutliche Kursverluste gibt es heute bei den Aktien des Druckmaschinenbauers Heidelberger Druckmaschinen, die zwischenzeitlich sogar erstmalig seit August letzten Jahres wieder auf Pennystock-Niveau abrutschen.
Das Unternehmen hat heute die Prognose sowohl für das laufende Geschäftsquartal wie auch für das Gesamtjahr 2019/2020 gesenkt. Für das Gesamtjahr geht man jetzt noch von einem Umsatz von 2,49 Mrd. Euro aus, was leicht unter der Vorjahreswert liegt. Bislang rechnete Heidelberger Druck selbst mit unveränderten Umsätzen zum Vorjahr. Und auch der Gewinn dürfte angesichts schlechter Geschäfte in wichtigen europäischen Märkten im dritteln Quartal schwächer als bislang erwartet ausfallen. Bislang lag die Prognose für die EBITDA-Marge bei 6,5 bis 7,0 Prozent, die dürfte nun aber mit 5,0 bis 6,0 Prozent deutlich niedriger ausfallen.
Das kommt bei den Anlegern gar nicht gut an, Aktien von Heidelberger Druck fallen 5,2 Prozent auf 1,01 Euro.
Wacker Neuson
Kräftige Kursverluste gibt es auch beim Baumaschinenhersteller Wacker Neuson. Auch hier ist eine gesenkte Gewinnprognose Schuld an der schlechten Stimmung bei den Anlegern.
Im Oktober bereits senkte das Management von Wacker Neuson die EBIT-Marge für das laufende Geschäftsjahr 2019 auf 8,3 bis 8,8 Prozent. Wie der Konzern heute mitteilt, ist auch diese Prognose nicht zu halten. Besonders wegen umfangreichen Abverkäufen von Neumaschinen und Abwertungen von Rohmaterialen in Nordamerika im Zuge der Vorratsbereinigung wurde die Ergebnisentwicklung deutlich geschwächt. Deshalb dürfte die EBIT-Marge für 2019 nun nur noch bei 8,0 Prozent liegen
Aktien von Wacker Neuson verlieren bislang rund 8 Prozent auf 14,90 Euro.
Hugo Boss
Anders, als bei den beiden vorgenannten Unternehmen, dürfte bei Aktionären des Modeherstellers Hugo Boss heute gute Laune herrschen. Hugo Boss hatte gestern nachbörslich Zahlen vorgelegt und Dank eines guten Weihnachtsgeschäfts den Quartalsumsatz und den Gesamtjahresumsatz deutlich gesteigert. Und auch die Analysten von Goldman Sachs zeigen sich in ihrer aktuellen Studie zufrieden mit dem erreichten Ergebnis.
Hugo Boss-Aktien legen bis jetzt rund 6 Prozent auf 46,28 Euro zu.
Zooplus
Ebenfalls kräftig abwärts geht es heute mit den Aktien des Online-Haustierbedarfshändlers Zooplus. Kursbewegende Nachrichten liegen nicht vor. Allerdings wurden zuletzt einige charttechnisch wichtige Marken gerissen, woraufhin sich der Abwärtstrend verstärkte und Zooplus-Aktien heute auf den tiefsten Stand in den letzten 5 Jahren fallen. Mitte 2017 kosteten die Papiere kurzzeitig sogar über 200 Euro.
Davon sind Zooplus-Aktien meilenweit entfernt, denn aktuell liegen die Papiere 7,5 Prozent im Minus bei 74,60 Euro.
UBS
Und nochmal eine Aktie mit einem dicken Minus: Aktien der Schweizer Großbank UBS verlieren heute deutlich, nachdem der Konzern enttäuschende Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt und die Prognose für die Rendite auf das eingesetzte Kapital für das kommende Jahr von bislang 17 Prozent auf 12 bis 15 Prozent korrigiert hat.
UBS-Aktien fallen daraufhin um 4,4 Prozent auf 11,28 Euro.
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Bildquelle: Pixabay