Mittagsbörse: DAX leidet unter Fresenius-Schock – FMC, Merck, Aroundtown, LEG Immobilien, Vonovia, Drägerwerk, Netflix
Nicht aller guten Dinge sind heute drei. Denn nachdem sich der deutsche Leitindex DAX in den letzten beiden Handelstagen etwas von den starken Kursverlusten aus der Vorwoche erholen konnte, geht es heute wieder in den Rückwärtsgang. Dabei dürften fast alle der 40 Minuspunkte, die der DAX aktuell beim Rückgang um 0,3% auf 11.737 Punkte zu verzeichnen hat, auf das Konto von Fresenius Medical Care (FMC) sowie der Muttergesellschaft Fresenius SE gehen. Denn FMC hat heute die Anleger im Zuge der Präsentation von Quartalszahlen mit einem pessimistischen Gesamtjahresprognose geschockt und sowohl die Umsatz- wie auch die Ergebnisprognose nochmals kräftig zurückgeschraubt (detailliert berichteten wir dazu bereits hier). Das sorgte bei den Anlegern für eine Verkaufswelle, FMC-Aktien fallen als schlechtester DAX-Wert 17,8% auf 70,44 Euro, Fresenius-Papiere rauschen 12,3% auf 60,48 Euro in den Keller.
An die DAX-Spitze haben sich Aktien von Merck mit einem Tagesplus von 2,8% auf 92,16 Euro gesetzt. Hier wirkt weiter der gestern veröffentlichte optimistische Ausblick auf das Jahr 2019 nach.
Da es bei den mittelgroßen deutschen Unternehmen und Technologiewerten heute keinen “Fresenius-Effekt” gibt, klettert der MDAX um 0,4% auf 24.533 Punkte, der TecDAX legt 0,6% auf 2.693 Zähler zu.
An der MDAX-Spitze positionieren sich die Aktien der Immobiliengesellschaft Aroundtown mit +2,9% auf 7,46 Euro, gefolgt von LEG Immobilien (+2,7% auf 99,16 Euro) und Nemetschek (+2,2% auf 124 Euro). Zur positiven Stimmung bei den Immobilienwerten wie Aroundtown, LEG Immobilien und auch Vonovia (+2,5% auf 40,60 Euro) dürfte heute eine vorläufige Einschätzung des BGH beitragen, demzufolge Mieter ihre Zustimmung zu einer schriftlich verlangten Mieterhöhung nicht widerrufen können. Zudem wirkt auch noch die Hochstufung von Goldman Sachs für den gesamten Immobiliensektor nach. Die rote Laterne im MDAX hat aktuell Sartorius, die Aktie gibt 3,4% auf 124 Euro nach.
Im TecDAX klettern Aktien des Technologiekonzerns Jenoptik mit 4% auf 27,80 Euro am stärksten, gefolgt von Drägerwerk (+3,5% auf 47,84 Euro) und Nordex (+2,8% auf 8,30 Euro). Drägerwerk-Aktien profitieren dabei von einer Heraufstufung durch die Analysten der Privatbank Hauck & Aufhäuser, die ihre Einstufung von “Sell” auf “Hold” anpassen und gleichzeitig das Kursziel deutlich von 42,50 auf 55,00 Euro anheben. Der letzte Platz im TecDAX geht aktuell an Cancom, die Aktie fällt um 4,3% auf 34,26 Euro.
Im Blickpunkt der Anleger stehen heute außerdem Aktien des US-Streamingdienstes Netflix. Das Unternehmen hat gestern für das 3. Quartal mit über 7 Millionen neuen Nutzern einen überraschend starken Zuwachs gemeldet und damit auch die eigene Prognose deutlich übertroffen (5 Mio. neue Nutzer). Und im laufenden vierten Quartal sollen es nochmal über 9 Mio. neue Nutzer werden, bislang lag die Prognose hier bei 8,3 Mio. Der Umsatz im vierten Quartal kletterte um 34% auf ca. 4 Mrd. USD, der Gewinn verdreifachte sich gegenüber dem Vorjahresquartal auf 403 Mio. USD. Die Anleger waren positiv überrascht, Netflix-Aktien machten gestern an der Nasdaq nachbörslich einen Sprung von über 12%, nachdem die Aktie im regulären Handel bereits 4% auf 346,40 USD zugelegt hatte. Auf XETRA verarbeiten Netflix-Aktien bereits den nachbörslichen Kurssprung in den USA und klettern 14,4% auf 333,39 Euro.
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