Das Jahr 2025 endet für den Tech-Giganten mit einem massiven Vertrauensbeweis der Wall Street. Während Hedgefonds ihre Positionen deutlich ausbauen und Analysten neue Kursziele ausrufen, trotzt das Papier der allgemeinen Marktunsicherheit zum Jahreswechsel. Die Weichen für das kommende Jahr scheinen gestellt, doch treibt allein die KI-Fantasie den Optimismus an oder stecken handfeste operative Gründe dahinter?
Wette der Großinvestoren
Zum Jahreswechsel kristallisiert sich Microsoft als klarer Favorit institutioneller Anleger heraus. Besonders auffällig ist die aggressive Positionierung von Tiger Global Management. Der Hedgefonds des Milliardärs Chase Coleman hat beeindruckende 10,5 Prozent seines gesamten Portfolios in den Redmonder Konzern investiert.
Untermauert wird dieser Optimismus durch neue Analysen von YR Research, die Microsoft als „Top Pick für 2026“ führen und ein Kursziel von 595 US-Dollar ausrufen. Dies entspricht einem Aufwärtspotenzial von rund 22 Prozent vom aktuellen Niveau. Begründet wird die Kaufempfehlung unter anderem mit der Bewertung: Trotz eines Umsatzwachstums von 18 Prozent im jüngsten Quartal notieren die Bewertungsmultiplikatoren laut Analysten auf einem Drei-Jahres-Tief.
Preismacht und Cloud-Wachstum
Fundamental stützt sich die Zuversicht auf zwei wesentliche Säulen. Zum einen wuchs die wichtige Azure-Cloud-Sparte im ersten Fiskalquartal 2026 um beachtliche 40 Prozent. Zum anderen steht ein konkreter Katalysator für die zweite Jahreshälfte fest: Ab dem 1. Juli 2026 plant der Konzern weltweite Preiserhöhungen.
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Die Kosten für „Microsoft 365 Business Basic“ sollen um 17 Prozent steigen, während für „Business Standard“ ein Aufschlag von 12 Prozent vorgesehen ist. Diese Maßnahme dürfte die Umsatzprognosen direkt beflügeln und demonstriert die ungebrochene Preismacht des Unternehmens im Software-Sektor.
Relative Stärke im Tech-Sektor
Diese fundamentale Stärke spiegelt sich im Kursverhalten wider. Während der breite Markt und Teile der „Magnificent Seven“ zuletzt schwächelten, behauptete sich die Microsoft-Aktie nahe ihres Allzeithochs von 488,13 US-Dollar. Zwar belebt sich der Wettbewerb im KI-Sektor – Berichten zufolge prüft LG die Integration des Konkurrenten „Genspark AI“ –, doch die Dominanz von Microsofts Copilot-Lösungen bleibt vorerst unangefochten. Dies bestätigen auch die Analysten: 98 Prozent der Experten, die den Titel covern, halten an ihren Kaufempfehlungen fest.
Der Fokus der Anleger richtet sich nun auf die psychologisch wichtige Marke von 500 US-Dollar. Entscheidend für den weiteren Kursverlauf dürfte sein, ob der Konzern das rasante Wachstumstempo von 40 Prozent in der Cloud-Sparte halten kann. Mit einem erwarteten KGV von rund 30 liegt die Bewertung unter dem 5-Jahres-Durchschnitt, was Raum für die von der Wall Street erwartete Outperformance im ersten Halbjahr 2026 lässt.
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