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Microsoft Aktie: Bewertungsdruck

Microsofts Aktie hinkt trotz robustem Cloud-Wachstum dem Markt hinterher. Die Partnerschaft mit OpenAI und die Monetarisierung von KI-Produkten wie Copilot werden kritisch gesehen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Azure-Wachstum beschleunigt sich auf 39 Prozent
  • OpenAI-Allianz als zweischneidiges Schwert bewertet
  • Copilot bleibt hinter den Umsatzerwartungen zurück
  • Analysten sehen trotzdem hohes Kurspotenzial

Microsoft kommt zum Jahresende 2025 in eine ungewohnte Lage. Operativ wächst der Konzern im Cloud-Geschäft schneller als die großen Wettbewerber, an der Börse treten die Papiere jedoch seit einem halben Jahr weitgehend auf der Stelle. Die einst gefeierte OpenAI-Allianz wird zunehmend als Belastung gesehen.

Schwächer als der S&P 500

Unter den „Magnificent Seven“ gehört Microsoft zu den wenigen Werten, deren erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) niedriger ist als zu Beginn des Jahres 2024. In 2025 legte die Aktie zwar rund 15,7 % zu, blieb damit aber hinter dem S&P 500 zurück, der um etwa 17,8 % gestiegen ist.

Die Kennzahlen zeigen ein Spannungsfeld zwischen starker operativer Entwicklung und verhaltener Kursreaktion:

  • Forward-KGV: 27,7 gegenüber einem Fünfjahres-Durchschnitt von 31,7
  • Azure-Umsatzwachstum (konstante Währung, Quartal bis September): 39 %
  • Umsatz Q1 GJ 2026: 77,7 Mrd. US-Dollar, +18 % im Jahresvergleich
  • Segment „Intelligent Cloud“: +28 % auf 30,9 Mrd. US-Dollar
  • Commercial Remaining Performance Obligation (RPO): knapp 400 Mrd. US-Dollar, Zuwachs von über 50 %

Trotz dieser Daten bleibt die Aktie im Vergleich zum Markt zurück.

OpenAI-Deal unter Druck

Die Partnerschaft mit OpenAI, an der Microsoft rund 27 % hält, entwickelt sich zum zweischneidigen Schwert. Zum einen besteht die Sorge, dass OpenAI seine Rechenlast breiter auf mehrere Cloud-Anbieter verteilt. Zum anderen ist offen, ob der frühe Vorsprung im Chatbot-Segment am Ende ausreicht.

Googles Gemini hat in den vergangenen Monaten deutlich aufgeholt und die Wahrnehmung vieler Investoren in Richtung des Alphabet-Ökosystems verschoben. Matt Stucky, Aktien-Chefportfoliomanager bei Northwestern Mutual Wealth Management, spricht von einem „Führungswechsel“ im Technologiesektor, bei dem Unternehmen im Umfeld von OpenAI hinter die Gruppen rund um Googles KI-Plattform zurückfallen.

Verhaltener Fonds-Appetit

Auf der Handelsseite großer Adressen zeigt sich wenig Begeisterung. Mizuho-Trading-Desk-Analyst Jordan Klein beschreibt die Stimmung von Hedgefonds gegenüber der Microsoft-Aktie als „Apathie“.

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Dabei beschleunigte sich das Azure-Wachstum in konstanten Währungen über drei Quartale hinweg von 31 % auf 39 %. Trotzdem lösten die Zahlen kaum positive Kursimpulse aus. Die Diskrepanz zwischen operativer Entwicklung und Aktienkurs sorgt auch bei Analysten für Verwunderung; Klein räumt ein, in den vergangenen sechs Monaten mit der Erwartung steigender Kurse daneben gelegen zu haben.

Copilot bleibt hinter Erwartungen

Besonders kritisch wird die Monetarisierung der KI-Angebote gesehen. Copilot, Microsofts zentrales Produkt für KI-gestützte Produktivitätsfunktionen, bleibt klar hinter den Erwartungen zurück. Die Kundenakzeptanz wird als enttäuschend beschrieben, die Stimmung gegenüber dem Produkt als schwach.

Dabei verfügt Microsoft mit rund 445 Millionen Office-365-Nutzern über eine einzigartige Basis. UBS-Analysten betonen, die Plattform sei aufgrund der tiefen Verankerung von Excel und Word in Unternehmen „nahezu unmöglich zu verdrängen“. Bisher gelingt es jedoch nur begrenzt, diesen Vorteil in wachstumsstarke Copilot-Umsätze zu übersetzen.

Bewertung und Analystensicht

Die Aktie notiert derzeit unter mehreren historischen Bewertungsdurchschnitten. Das Forward-KGV von 27,7 liegt spürbar unter dem Fünfjahresmittel von 31,7, zudem bewertet der Markt Microsoft inzwischen mit einem niedrigeren erwarteten Multiplikator als Apple.

An der Wall Street überwiegt dennoch ein klar positives Bild: Der Konsens lautet auf „Strong Buy“, mit einem durchschnittlichen Kursziel von 631,36 US-Dollar. Daraus ergibt sich ein potenzieller Aufschlag von knapp 30 %. Auf Basis langfristiger Umsatzprognosen mit einem erwarteten Wachstum von rund 11,5 % pro Jahr setzen Analysten den fairen Wert bei etwa 530 US-Dollar je Aktie an.

2026 als entscheidende KI-Etappe

Ein möglicher Stimmungsumschwung für die Aktie hängt stark von externen Entwicklungen ab. In der ersten Jahreshälfte 2026 werden neue KI-Modelle von OpenAI, Anthropic und xAI erwartet, die auf Nvidias Blackwell-Ultra-Chips trainiert werden. Diese Modelle müssten die Fähigkeiten von Gemini 3 klar übertreffen, um das Vertrauen in die OpenAI-Partnerschaft wieder zu stärken.

Analysten rechnen damit, dass KI-getriebene Cloud-Nutzung den Umsatzpfad von Microsoft bis zum Geschäftsjahr 2026 um rund 26 Mrd. US-Dollar anheben könnte. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen etwa 75 % der Unternehmenskunden KI-fähige Funktionen nutzen – eine Marktdurchdringung, an der sich die Bewertungsperspektive der Aktie maßgeblich messen wird.

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