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Micron Aktie: UBS bleibt optimistisch

UBS erhöht das Kursziel für Micron auf 295 US-Dollar und erwartet eine anhaltende Unterversorgung bei Speicherchips. Die Aktie notiert trotz kurzfristiger Tech-Schwäche nahe ihrem Rekordhoch.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • UBS hebt Kursziel auf 295 Dollar an
  • Knappheit bei DRAM und NAND bis 2027 erwartet
  • Quartalszahlen am 17. Dezember als nächster Impuls
  • Institutionelle Investoren bauen Positionen weiter aus

Micron hat ein neues Rekordhoch markiert, steht heute aber im Schatten negativer Sektornachrichten. Während kurzfristig Gewinnmitnahmen und Tech-Schwäche den Kurs bremsen, drehen große Investmenthäuser an der Kursschraube nach oben. Entscheidend ist dabei weniger der aktuelle Rücksetzer, sondern die Perspektive auf eine länger anhaltende Knappheit bei Speicherchips.

UBS erhöht Kursziel deutlich

Im Mittelpunkt steht eine frische Studie von UBS. Analyst Timothy Arcuri hat am Donnerstag sein 12-Monats-Kursziel für Micron von 275 auf 295 US‑Dollar angehoben und das Rating „Buy“ bekräftigt. Ausgehend vom aktuellen Niveau sieht UBS damit noch ein Aufwärtspotenzial von rund 12 Prozent.

Die Begründung: UBS rechnet mit einer strukturellen Unterversorgung am Markt für Speicherchips, von der Micron klar profitieren soll. Besonders zwei Segmente hebt die Bank hervor:

  • DRAM: Angebotsengpässe sollen nach Einschätzung von UBS bis ins erste Quartal 2027 anhalten.
  • NAND: Auch hier erwartet die Bank eine Unterversorgung – voraussichtlich bis zum vierten Quartal 2026.

Aus Sicht von Arcuri sorgt dieses Angebotsdefizit für anhaltenden Preisdruck nach oben. Höhere Verkaufspreise sollten direkt in bessere Margen für Micron durchschlagen – ein zentraler Treiber hinter dem angehobenen Kursziel.

Ausblick auf die Quartalszahlen

Der Markt bereitet sich derzeit auf den nächsten größeren Impuls vor: Micron legt seine Zahlen für das erste Geschäftsquartal nach US-Geschäftsschluss am 17. Dezember 2025 vor. Die Erwartungen sind hoch – die Veröffentlichung dürfte maßgeblich bestimmen, wie die Aktie in das Jahr 2026 startet.

Die Schätzungen signalisieren kräftiges Wachstum:

  • Umsatz: UBS kalkuliert mit 13,2 Milliarden US‑Dollar. Der Wall-Street-Konsens liegt etwas darunter bei rund 12,78 Milliarden US‑Dollar. Das entspräche einem Plus von etwa 45 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
  • Gewinn je Aktie (EPS): Der Analystenkonsens erwartet rund 3,90 US‑Dollar je Aktie, UBS ist mit 4,27 US‑Dollar deutlich optimistischer. Im Vorjahr standen lediglich 1,79 US‑Dollar zu Buche.
  • Langfristige Perspektive: Für das Gesamtjahr 2027 hält UBS einen EPS von knapp 38 US‑Dollar für möglich – getrieben von einem anhaltenden Investitionszyklus rund um Künstliche Intelligenz.

Damit ist klar: Die Messlatte für die anstehenden Zahlen liegt hoch. Positiv ausfallende Daten könnten den optimistischen Szenarien zusätzlichen Rückenwind geben, Enttäuschungen dagegen schnell Druck auf den Kurs bringen.

Oracle bremst Tech-Sektor

Trotz des freundlichen Analystenumfelds gerät die Aktie heute unter Druck. Hintergrund ist nicht eine Micron-spezifische Meldung, sondern Schwäche im weiteren Tech-Umfeld. Oracle musste am Donnerstag deutliche Kursverluste hinnehmen, nachdem der Softwarekonzern mit enttäuschenden Umsätzen und höheren als erwarteten Investitionsausgaben (Capex) aufwartete.

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Diese Nachricht belastet AI-nahe Titel insgesamt. Papiere wie Nvidia und Micron wurden im frühen Handel im Sog von Oracle mit nach unten gezogen und gaben zwischen 1 und 3 Prozent nach. Anleger reagieren sensibel auf Oracles hohe Investitionspläne, weil sie befürchten, dass sich die Renditen großer KI-Infrastrukturprojekte langsamer einstellen könnten als bisher erhofft. Das schlägt kurzfristig auch auf die Stimmung im Halbleitersektor durch.

Institutionelle Käufe, Insider-Verkäufe

Abseits der Tagesvolatilität verschieben sich die Eigentümerstrukturen. Neue Meldungen zeigen, dass institutionelle Investoren ihre Positionen ausbauen:

  • OCONNOR (UBS Asset Management): Der Investor hat im zweiten Quartal 2025 rund 20.000 Micron-Aktien erworben.
  • Slate Path Capital LP: Der Fonds ist mit einem Volumen von etwa 317,75 Millionen US‑Dollar eingestiegen.

Insgesamt halten Institutionelle inzwischen über 80 Prozent des frei handelbaren Aktienvolumens. Das signalisiert anhaltendes Interesse großer Adressen an der Aktie.

Gleichzeitig treten Unternehmensinsider zuletzt eher auf die Verkäuferseite: In den vergangenen drei Monaten wurden rund 392.352 Micron-Aktien im Gegenwert von ungefähr 83 Millionen US‑Dollar veräußert. Dabei handelt es sich überwiegend um Gewinnmitnahmen auf deutlich höheren Kursniveaus. Marktteilnehmer beobachten diese Entwicklung genau, weil sie bei einem so starken Kursanstieg als möglicher Stimmungsindikator dienen kann.

Technische Lage und Analystenstimmung

Charttechnisch blickt Micron auf ein außergewöhnlich starkes Börsenjahr zurück. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von gut 155 Prozent zu Buche. Am Mittwoch erreichte die Aktie mit 225,55 Euro ein neues 52‑Wochen-Hoch, bevor sie heute um rund 3,7 Prozent auf 217,20 Euro zurückfiel. Damit bleibt der Titel klar über wichtigen Durchschnittslinien und notiert etwa 11 Prozent über dem 50‑Tage-Schnitt.

Parallel dazu ist die Analystenstimmung ausgesprochen positiv:

  • HSBC: Hat erst in dieser Woche die Beobachtung mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 330 US‑Dollar aufgenommen.
  • Citi: Bestätigte am 10. Dezember ein „Buy“-Rating mit einem Kursziel von 300 US‑Dollar.
  • Konsens: 40 von 46 Analysten stufen die Aktie derzeit als „Buy“ oder „Strong Buy“ ein.

Mit Blick auf die Zahlenvorlage am 17. Dezember dürfte die Volatilität hoch bleiben. Zwischen der strukturell positiven Einschätzung großer Häuser wie UBS und den kurzfristigen Belastungsfaktoren aus dem Tech-Sektor entsteht ein Spannungsfeld, in dem Micron sich in den kommenden Wochen neu einpreisen wird.

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Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Leser meines Börsendienstes erzielten über zwei Jahrzehnte einen durchschnittlichen Depotzuwachs von +576%. Meine rechtzeitigen Warnungen vor dem Crash 2008 halfen vielen Anlegern, Verluste zu minimieren.

Heute teile ich meine Expertise durch den Newsletter "Chartanalyse-Trends", den Börsendienst "Momentum Trader", Vorträge auf Messen wie der Invest Stuttgart sowie YouTube-Videos. Mein "Timing is Money"-Ansatz identifiziert optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte für Aktien, Gold, Kryptowährungen und weitere Anlageklassen.