Die Halbleiterbranche steht im Fokus wie nie zuvor – und Micron Technology profitiert vom ungebremsten KI-Hunger nach Hochleistungsspeichern. Doch hinter der jüngsten Rally lauern gefährliche Gegentrends: Margendruck, steigende Short-Interests und die ewige Volatilität des Chipmarktes.
Analysten feuern die Rally an
Ein entscheidender Treiber für die jüngste Aufwärtsbewegung war eine optimistischere Einschätzung von Seiten der Analysten. Mizuho erhöhte das Kursziel für Micron von 124 auf 130 US-Dollar und bekräftigte seine "Outperform"-Einstufung. Das Signal kam an: Allein am Freitag legte die Aktie über 4% zu.
Doch die Analystenmeinungen sind nur ein Teil der Geschichte. Mindestens ebenso spannend ist, was die großen institutionellen Investoren treiben.
Big Player stocken ihre Positionen auf
- Merit Financial Group erhöhte ihr Micron-Engagement im ersten Quartal um satte 22,6%
- Intellectus Partners stockte um 11,5% auf
- Stablepoint Partners ging sogar noch weiter und legte um 54,9% zu
Diese Bewegungen der Profis zeigen: Trotz aller Volatilität sehen viele Großinvestoren weiterhin Potenzial in dem Speicherspezialisten. Doch warum?
KI-Boom befeuert die Nachfrage – aber zu welchem Preis?
Der wahre Gamechanger für Micron ist der explosive Bedarf an Hochleistungsspeichern für KI-Anwendungen. Besonders die Nachfrage nach High-Bandwidth Memory (HBM) treibt die Umsätze: Im letzten Quartal legten die Erlöse beeindruckende 38% im Jahresvergleich zu.
Doch der Erfolg hat seine Schattenseiten. Die Bruttomargen gingen von 39,5% auf 37,9% zurück – ein Alarmzeichen, dass der Preisdruck im Halbleitermarkt trotz boomender Nachfrage nicht nachlässt. Gleichzeitig stieg die Short-Position im Mai um fast 19% – ein klares Zeichen, dass nicht alle Marktteilnehmer an die Fortsetzung der Rally glauben.
Die große Frage: Kann Micron die Balance zwischen Wachstum und Profitabilität halten, während sich die Konkurrenz im lukrativen KI-Speichermarkt rasant verschärft? Die nächsten Quartalszahlen werden entscheidend sein.