Micron reitet weiter die KI-Welle – und die jüngsten Zahlen untermauern, warum der Markt dem Titel einen massiven Vertrauensvorschuss gibt. Umsatzrekorde, deutlich steigende Margen und ein auf Jahre ausverkauftes Kerngeschäft bei Hochleistungsspeichern sorgen für Rückenwind. Im Kern steht eine Frage: Wie stark ist dieser Aufschwung abgesichert – und wie viel Wachstum ist schon im Kurs enthalten?
Rekordquartal mit starken Margen
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 erzielte Micron einen Umsatz von 13,6 Milliarden US‑Dollar. Das entspricht einem Plus von rund 57 % im Jahresvergleich und markiert bereits das dritte Quartal in Folge mit einem neuen Umsatzrekord.
Auch die Profitabilität hat deutlich angezogen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 4,78 US‑Dollar und übertraf damit die Markterwartungen. Der Nettogewinn kletterte auf knapp 5,5 Milliarden US‑Dollar. Treiber waren eine starke Preissetzungsmacht im Speichersegment und eine Bruttomarge, die auf 56,8 % zulegte – ein Niveau, das die deutlich verbesserte Marktposition im KI-Zeitalter widerspiegelt.
HBM-Kapazität bis 2026 ausverkauft
Der wichtigste Kurstreiber liegt im Hochleistungsbereich des Speichergeschäfts: High Bandwidth Memory (HBM), der für KI-Rechenzentren benötigt wird. Das Management hat bestätigt, dass die vollständige Produktion von HBM3E und der nächsten Generation HBM4 für das Kalenderjahr 2026 bereits verkauft ist.
Diese Knappheit verschiebt das Kräfteverhältnis zugunsten der Anbieter. Micron kann für HBM-Produkte Aufschläge durchsetzen, da Angebot und Nachfrage deutlich auseinanderlaufen. Branchenberichte gehen davon aus, dass der adressierbare Gesamtmarkt für HBM schneller wächst als bisher geplant und bis 2028 ein Volumen von rund 100 Milliarden US‑Dollar erreichen könnte.
Um diesen Rückenwind strategisch zu sichern, hat Micron langfristige Volumen- und Preisvereinbarungen mit großen Kunden geschlossen. Das sichert nicht nur Auslastung, sondern verschafft dem Unternehmen hohe Planungssicherheit über mehrere Jahre.
Wichtige Eckdaten im Überblick:
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- Q1-Umsatz: 13,6 Mrd. US‑Dollar (+57 % YoY)
- Bruttomarge: 56,8 %
- Adjusted EPS: 4,78 US‑Dollar (über Konsens)
- HBM3E/HBM4-Kapazität: bis einschließlich 2026 vollständig verkauft
Bewertung im Vergleich zum Wachstum
Trotz eines äußerst starken Kursanstiegs wirkt die Bewertung im Verhältnis zum Gewinnwachstum noch vergleichsweise moderat. Die Aktie wird aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 27,1 auf Basis der vergangenen zwölf Monate gehandelt. Für viele klassische Wachstumswerte im KI-Hardware-Sektor liegen die Multiples deutlich höher, was Marktbeobachter als Hinweis sehen, dass bei einem intakten Gewinntrend weiteres Potenzial denkbar ist.
Besonders hervorgehoben wird das PEG-Verhältnis (KGV im Verhältnis zum Gewinnwachstum), das bei nur etwa 0,13 liegt. Dieser außergewöhnlich niedrige Wert signalisiert, dass der Gewinn deutlich schneller wächst als der Aktienkurs – ein Punkt, den Analysten als Argument für eine im Kontext der Dynamik „günstige“ Bewertung anführen.
Analysten setzen auf langen Aufschwung
Das Sentiment der professionellen Anlegerseite bleibt klar positiv. Mehrere Investmenthäuser haben ihre Einschätzungen an ein Szenario angepasst, in dem der aktuelle Aufschwung im Speichermarkt länger anhält als frühere Zyklen. In neuen Studien wird die These eines „stärker und länger“ laufenden Memory-Zyklus vertreten, vor allem getrieben durch die strukturell hohe KI-Nachfrage nach HBM.
Einige Analysten haben Kursziele von bis zu 500 US‑Dollar ausgerufen. Begründet wird dies mit der Einschätzung, dass der AI-getriebene Angebotsengpass über Jahre anhalten dürfte. Im Schnitt liegen die Kursziele derzeit um die 300 US‑Dollar. Große Häuser bestätigen ihre Einstufungen im Bereich „Kauf“ bis „Starker Kauf“ und verweisen dabei explizit auf die volle Auslastung der HBM-Linien und die robusten Margen.
Starker Trend und hohe Dynamik
Charttechnisch bewegt sich die Aktie weiterhin in einem sehr dynamischen Aufwärtstrend. Gestern schloss der Titel bei 293,70 US‑Dollar und liegt damit exakt auf dem 52‑Wochen-Hoch; seit Jahresbeginn summiert sich das Plus auf über 240 %. Gleichzeitig notiert die Aktie deutlich über ihren gleitenden Durchschnitten, was die Stärke des Trends, aber auch eine hohe Bewertungsdichte widerspiegelt.
Unterm Strich steht Micron aktuell als zentraler Profiteur des globalen KI-Infrastruktur-Ausbaus da: Rekordumsätze, hohe Margen, ein bis 2026 ausgebuchtes Premium-Produktsegment und eine Bewertung, die gemessen am Gewinnwachstum noch Luft lässt. Entscheidend für die nächsten Quartale wird sein, dass der Konzern seine HBM-Roadmap planmäßig umsetzt und die strukturelle KI-Nachfrage tatsächlich auf dem derzeit eingepreisten hohen Niveau bleibt.
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