Micron reitet weiter auf der KI-Welle. Nach starken Quartalszahlen und neuen Kaufempfehlungen schiebt sich der Speicherchiphersteller an die Spitze der AI-Hardware-Gewinner. Anleger fragen sich: Wie belastbar ist dieser Höhenflug?
Analysten treiben die Fantasie
Auslöser der jüngsten Kursbewegung ist vor allem Rückenwind von der Analystenseite. Citic Securities hat die Aktie neu mit „Buy“ eingestuft und ein Kursziel von 320 US‑Dollar ausgegeben – deutlich über dem Niveau vor dem Wochenende. Die Botschaft: Trotz der bereits starken Performance sehen die Analysten weiteres Potenzial.
Der Optimismus baut auf den Zahlen zum ersten Quartal des Fiskaljahres 2026 auf, die Ende letzter Woche veröffentlicht wurden. Micron steigerte den Umsatz auf 13,64 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 57 % im Jahresvergleich. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 4,78 US‑Dollar und übertraf die Erwartungen klar. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung im zweistelligen Prozentbereich über die beiden Handelstage nach der Veröffentlichung.
Auch andere Häuser schließen sich an: Robert W. Baird führt Micron gemeinsam mit Nvidia als „Top-Semiconductor-Pick“ für 2026. Im Mittelpunkt steht dabei die Einschätzung, dass der aktuelle Investitionszyklus im Bereich künstliche Intelligenz länger und stabiler laufen könnte als frühere Speicherzyklen.
In Europa zeigt sich die Stärke ebenfalls deutlich: Auf Xetra notiert die Aktie heute bei 233,70 Euro und damit rund 175 % höher als zu Jahresbeginn – ein klares Zeichen, wie sehr der Markt das neue KI-Profil des Unternehmens einpreist.
HBM und Datenzentren als Wachstumsmotor
Der Kern der Story liegt in einem speziellen Produktsegment: High Bandwidth Memory (HBM). Diese besonders schnellen Speicherbausteine sind entscheidend für KI-Beschleuniger, etwa die GPUs von Nvidia. Micron meldete im Quartal, dass die Nachfrage nach seinen HBM3E‑Chips das aktuelle Angebot übersteigt.
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CEO Sanjay Mehrotra spricht von einer beschleunigten, KI-getriebenen Nachfrage. Untermauert wird das durch einen Rekord beim freien Cashflow von 3,9 Milliarden US‑Dollar. Gleichzeitig hat sich die Struktur des Geschäfts spürbar verschoben: Datenzentren machen inzwischen mehr als 50 % des Umsatzes aus, während klassische Endmärkte wie PCs und Smartphones hinterherhinken.
Diese Verschiebung zeigt sich auch in der Profitabilität. Die Bruttomarge stieg im jüngsten Quartal auf 56,8 %. Das deutet auf eine starke Preis- und Verhandlungsmacht in einem Markt hin, in dem hochwertige Speicher knapp und stark gefragt sind.
Wichtige Treiber im Überblick
- Starke Q1-Fiskalzahlen: +57 % Umsatz, deutlich höherer Gewinn je Aktie
- Rekord-Freier Cashflow von 3,9 Mrd. US‑Dollar
- Enger Markt für HBM3E‑Chips, Nachfrage übersteigt Angebot
- Datenzentren >50 % Umsatzanteil, klassische Consumer-Märkte schwächer
- Deutlich verbesserte Bruttomarge auf 56,8 %
- Neue Kaufempfehlung von Citic Securities mit Kursziel 320 US‑Dollar
- Einstufung als „Top Pick“ für 2026 durch Robert W. Baird
Ausblick: Zwischen Euphorie und Umsetzung
Kurzfristig richtet sich der Blick auf die Frage, ob die Rally in den kommenden Monaten an Tempo verliert oder sich fortsetzt. Charttechnisch wirkt die Aktie nach den jüngsten Kursgewinnen überkauft, gleichzeitig zeigen die gleitenden Durchschnitte klar nach oben – ein typisches Bild eines kräftigen Aufwärtstrends.
Inhaltlich werden die nächsten Impulse vor allem von zwei Faktoren abhängen: Zum einen von Updates zur nächsten HBM‑Generation (HBM4), die Micron voraussichtlich rund um die Hauptversammlung Anfang 2026 liefern dürfte. Zum anderen von der Investitionsbereitschaft der großen Cloud-Anbieter und Hyperscaler, deren KI‑Ausgaben den aktuellen Superzyklus tragen.
Die Konsens-Kursziele verschieben sich bereits nach oben, einzelne Analysten nennen inzwischen Marken von bis zu 500 US‑Dollar. Entscheidend wird jedoch, ob Micron die hohe Nachfrage nachhaltig bedienen und die starke Marge verteidigen kann – dann hätte der aktuelle Bewertungsaufschlag eine solide Grundlage.
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