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Micron Aktie: KI treibt an

Der Speicherhersteller Micron übertrifft Erwartungen deutlich und hebt seine Prognosen massiv an, angetrieben durch hohe Nachfrage nach KI-Speichern. Analysten erhöhen Kursziele drastisch.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Umsatz und Gewinn deutlich über Markterwartungen
  • Komplette HBM-Kapazität bis Ende 2026 ausverkauft
  • Analysten heben Kursziele teils drastisch an
  • Management erhöht Investitionen auf 20 Milliarden Dollar

Künstliche Intelligenz sorgt bei Micron für einen Nachfrageboom, der selbst optimistische Prognosen über den Haufen wirft. Der Speicherhersteller profitiert von einem Engpass bei Hochleistungsspeichern und hebt seine Erwartungen deutlich an. Analysten reagieren mit teils drastisch höheren Kurszielen – und stellen Micron zunehmend als Schlüsselanbieter der KI-Infrastruktur dar.

Starke Zahlen, aggressive Prognosen

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 übertraf Micron die Markterwartungen klar. Der Umsatz stieg auf 13,64 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 56,7 % gegenüber dem Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag mit 4,78 US‑Dollar mehr als 20 % über den Konsensschätzungen.

Noch wichtiger für die Börse ist jedoch der Ausblick. Für das zweite Quartal peilt das Management rund 18,7 Milliarden US‑Dollar Umsatz an – deutlich mehr als die zuvor erwarteten 14,46 Milliarden US‑Dollar. Beim Ergebnis je Aktie liegt die Prognose mit einem Mittelpunkt von 8,42 US‑Dollar fast doppelt so hoch wie die bisherigen Markterwartungen von 4,49 US‑Dollar. Die Bruttomarge soll im zweiten Quartal auf etwa 68 % klettern, was die starke Preissetzungsmacht unterstreicht.

Wesentliche Kennzahlen im Überblick:

  • Q1 GJ 2026 Umsatz: 13,64 Mrd. US‑Dollar (ca. 56,7 % Wachstum zum Vorjahr)
  • Q1 GJ 2026 bereinigtes EPS: 4,78 US‑Dollar
  • Q2 GJ 2026 Umsatzprognose: rund 18,7 Mrd. US‑Dollar (deutlich über Konsens 14,46 Mrd.)
  • Q2 GJ 2026 EPS‑Prognose: etwa 8,42 US‑Dollar (vs. 4,49 US‑Dollar erwartet)
  • Bruttomargen-Ausblick Q2: rund 68 %

Diese Kombination aus starkem laufendem Geschäft und deutlich angehobener Prognose ist der zentrale Treiber für die aktuelle Kurseuphorie.

HBM-Engpass sichert Auslastung bis 2026

Herzstück der Wachstumsgeschichte ist High Bandwidth Memory (HBM), ein spezieller Hochleistungsspeicher für KI‑Beschleuniger wie jene von Nvidia. Micron meldet, dass die komplette HBM‑Kapazität bis Ende 2026 ausverkauft ist. Damit verfügt das Unternehmen über eine außergewöhnlich hohe Visibilität für die nächsten Jahre.

Der Markt leidet unter einem ausgeprägten „Memory Crunch“: Rund 30 % der Endnachfrage können derzeit wegen begrenzter Kapazitäten nicht bedient werden. In diesem Umfeld haben Anbieter wie Micron eine starke Verhandlungsposition bei Preisen und Lieferkonditionen.

Um den Engpass zu entschärfen und künftig noch mehr Nachfrage bedienen zu können, erhöht Micron seine Investitionen deutlich. Die geplanten Sachinvestitionen (CapEx) für das Geschäftsjahr 2026 steigen auf etwa 20 Milliarden US‑Dollar, nach 13,8 Milliarden US‑Dollar im Vorjahr. Die höheren Ausgaben sollen zusätzliche Produktionskapazitäten schaffen und die technologische Führungsposition im HBM‑Bereich absichern.

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Analysten heben Kursziele kräftig an

Die neuen Zahlen und der HBM‑Engpass zwingen Analysten, ihre Modelle anzupassen. Rosenblatt Securities sieht den fairen Wert inzwischen deutlich höher: Analyst Kevin Cassidy hat am 23. Dezember sein Kursziel von 300 auf 500 US‑Dollar angehoben und begründet dies mit dem KI‑getriebenen Angebotsschock im Speichermarkt. Ausgehend vom aktuellen Bewertungsniveau impliziert dieses Ziel einen erheblichen weiteren Wertzuwachs.

Auch andere Institute schalten einen Gang hoch. Morgan Stanley hat das Kursziel kürzlich auf 325 US‑Dollar erhöht und verweist darauf, dass der Speicherzyklus in eine neue Phase eintritt, getragen von einem massiven Ausbau der Rechenzentren. Analysten betonen, dass das strukturelle Ungleichgewicht im DRAM‑Angebot voraussichtlich frühestens Mitte 2026 nachlässt – ein Umfeld, das Micron anhaltend hohe Preise und Margen ermöglicht.

Insider-Verkäufe inmitten der Rally

Parallel zum Kursanstieg kam es jedoch zu nennenswerten Insiderverkäufen. In den vergangenen 90 Tagen haben Führungskräfte und Aufsichtsräte zusammen 369.852 Aktien veräußert. Darunter fallen größere Transaktionen wie der Verkauf von 126.000 Aktien durch Finanzvorstand Mark J. Murphy sowie 5.000 Aktien durch Aufsichtsrat Steven J. Gomo.

Solche Verkäufe sind nach deutlichen Kursgewinnen nicht ungewöhnlich, werden aber vom Markt genau beobachtet. Sie liefern Hinweise darauf, wie das Management das aktuelle Bewertungsniveau einschätzt, ohne jedoch automatisch eine negative Aussage über die langfristigen Perspektiven zu treffen.

Bewertung und Marktposition im Wandel

Bewertungstechnisch befindet sich Micron in einer Übergangsphase. Auf Basis der vergangenen zwölf Monate liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 26. Rechnet man jedoch mit der deutlich erhöhten Gewinnprognose, erscheint das Forward‑KGV spürbar niedriger.

Die stark gestiegene Umsatz- und Margenprognose nährt den Eindruck, dass Micron nicht mehr nur als zyklischer Speicherlieferant betrachtet werden sollte, sondern als zentraler Infrastrukturanbieter der KI‑Ökonomie. Mit komplett ausgebuchter HBM‑Kapazität bis Ende 2026 ist die Planungssicherheit so hoch wie seit Jahren nicht mehr.

Der Markt spiegelt diese neue Rolle bereits wider: Die Aktie hat sich auf Sicht von zwölf Monaten um mehr als 170 % verteuert und liegt aktuell mit rund 234 Euro nur knapp unter ihrem jüngsten 52‑Wochen‑Hoch. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob Micron die angekündigten Kapazitätserweiterungen planmäßig umsetzt und das knappe Angebot im DRAM‑ und HBM‑Segment längerfristig zu hohen Margen nutzen kann.

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