Micron Technology vollzieht eine historische Zäsur und stellt nach fast drei Jahrzehnten sein Endkundengeschäft unter der Marke „Crucial“ ein. Der US-Chipriese opfert den direkten Verkauf an Verbraucher, um seine knappen Fertigungskapazitäten vollständig auf den boomenden Markt für KI-Infrastruktur zu konzentrieren. Angesichts explodierender Nachfrage im Server-Bereich markiert dieser Schritt eine klare Abkehr von der Vergangenheit hin zu margenstärkeren Datacenter-Produkten.
Ende einer Traditionsmarke
Wie das Unternehmen bekannt gab, wird der Vertrieb von Produkten der Marke Crucial bis Februar 2026 eingestellt. Damit endet eine 29-jährige Ära, in der Micron Speichermodule direkt über Einzelhändler an Endkunden verkaufte. Chief Business Officer Sumit Sadana bezeichnete dies als schwierige Entscheidung, die jedoch notwendig sei, um strategische Großkunden besser bedienen zu können.
Hintergrund ist ein globaler Engpass bei Speicherchips. Die Ressourcen, die bisher für Consumer-Produkte gebunden waren, fließen künftig in die Produktion für Rechenzentren. Während der Verkauf eingestellt wird, bleiben Garantieleistungen und der Support für bestehende Crucial-Produkte erhalten; auch das Geschäft mit Unternehmenskunden läuft unverändert weiter.
KI-Infrastruktur verdrängt den PC
Treibende Kraft hinter dieser Neuausrichtung ist der massive Bedarf an High-Bandwidth Memory (HBM). Im August-Quartal erzielte dieses Segment bereits einen Umsatz von fast 2 Milliarden US-Dollar. Der technische Graben zwischen den Segmenten ist gewaltig: Während herkömmliche Verbrauchergeräte oft nur 16 GB Speicher benötigen, verlangen moderne KI-Prozessoren wie Nvidias GB200 bis zu 192 GB an Hochleistungsspeicher.
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Micron konkurriert hier als einziger US-Hersteller direkt mit den südkoreanischen Platzhirschen SK Hynix und Samsung und beliefert unter anderem AMD mit Speicherlösungen. Um diese Position zu festigen, plant der Konzern laut Medienberichten zudem Investitionen in Höhe von 9,6 Milliarden US-Dollar für eine neue Fabrik in Japan.
Analysten sehen Potenzial
An der Wall Street wird der strategische Schwenk positiv aufgenommen. Die Investmentbank Mizuho hob ihr Kursziel kürzlich auf 270 US-Dollar an. Die Analysten begründen ihren Optimismus mit steigenden Preisen für DRAM-Speicher und prognostizieren, dass die Bruttomargen in diesem klassischen Segment bis Anfang 2026 sogar jene des HBM-Geschäfts übertreffen könnten.
Trotz einer beeindruckenden Performance von über 139 Prozent seit Jahresanfang notiert die Aktie mit einem Forward-KGV von 13,8 weiterhin deutlich unter dem Branchendurchschnitt von rund 24. Am 17. Dezember wird Micron seine Bücher für das erste Geschäftsquartal öffnen. Analysten erwarten einen Umsatzsprung von 45 Prozent, was die Validität der neuen Strategie erstmals auf den Prüfstand stellen wird.
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