Micron heizt die Fantasie rund um KI-Speicher deutlich an. Der Speicherhersteller legt eine Prognose vor, die selbst optimistische Analysten kalt erwischt. Der Kern: High-Bandwidth-Memory (HBM) für KI-Rechenzentren ist für 2026 praktisch vergriffen – und das spiegelt sich nun in Umsatz- und Margenausblicken wider.
Explosiver Ausblick für 2026
Im Fokus steht die Prognose für das zweite Geschäftsquartal 2026. Micron stellt rund 18,7 Milliarden US-Dollar Umsatz in Aussicht – deutlich mehr als die zuvor erwarteten 14,3 Milliarden Dollar. Das impliziert ein außergewöhnlich starkes sequenzielles Wachstum und zeigt, wie rasant KI-Infrastruktur aktuell ausgebaut wird.
Noch entscheidender sind die Margen. Das Management rechnet auf Non-GAAP-Basis mit einer Bruttomarge von 68 %. Diese Größenordnung signalisiert erhebliche Preissetzungsmacht, vor allem im margenstarken HBM-Geschäft und anderen Premium-Speicherlösungen.
Bereits das erste Quartal liefert die Basis für diesen Optimismus:
– Umsatz: 13,64 Milliarden US-Dollar, rund 57 % mehr als im Vorjahr und auf Rekordniveau
– Gewinn je Aktie (EPS): 4,78 US-Dollar, klar über den Markterwartungen von etwa 3,96 US-Dollar
– HBM: Kapazitäten für 2026 faktisch komplett vergeben
Parallel hebt Micron die eigene Schätzung für den adressierbaren HBM-Gesamtmarkt bis 2028 auf 100 Milliarden US-Dollar an – und erwartet, dass diese Marke zwei Jahre früher erreicht wird als bislang angenommen.
Analysten erhöhen Kursziele deutlich
Die starken Zahlen und der aggressive Ausblick haben eine schnelle Neubewertung durch Analysten ausgelöst. Mehrere große Häuser haben ihre Kursziele merklich angehoben, um der „ausverkauften“ HBM-Pipeline bis einschließlich Kalenderjahr 2026 Rechnung zu tragen.
Heraus stechen etwa:
– Rosenblatt Securities mit einem Kursziel von 500 US-Dollar – aktuell das höchste am Markt
– Needham mit einer Anhebung auf 300 US-Dollar
– Citigroup mit einem neuen Ziel von 330 US-Dollar
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Diese Anpassungen spiegeln die Sicht wider, dass Micron nicht nur ein Mitläufer im KI-Boom ist, sondern eine zentrale Engpassressource. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Volumen- und Preisvereinbarungen für 2026 abgeschlossen, was für die kommenden 12 bis 24 Monate eine hohe Planungssicherheit bei Umsatz und Ertrag schafft.
HBM-Knappheit treibt AI-Superzyklus
Treiber der Entwicklung ist die anhaltende Knappheit bei HBM-Chips, die für die KI-Beschleuniger von NVIDIA und AMD unverzichtbar sind. Weil der Ausbau von KI-Rechenzentren weltweit Fahrt aufnimmt, zieht die Nachfrage nach diesen Hochleistungsspeichern deutlich früher und stärker an als erwartet.
Micron reagiert mit einer massiven Ausweitung der Investitionen: Für das Geschäftsjahr 2026 sind Investitionsausgaben (Capex) von 20 Milliarden US-Dollar vorgesehen. Ziel ist es, die Produktionskapazitäten so auszubauen, dass der Nachfrageschub nachhaltig bedient werden kann.
Trotz des deutlichen Kursanstiegs sehen viele Analysten die Bewertung weiterhin als moderat an. Auf Basis der aktuellen Schätzungen wird die Aktie mit etwa dem 11,6‑Fachen der erwarteten Gewinne gehandelt – ein im historischen Vergleich eher niedriger Multiplikator für ein Unternehmen, das in zentralen Segmenten dreistellige Wachstumsraten verzeichnet und in einem strukturellen KI-Trend positioniert ist.
Bewertung und Ausblick
An der Börse spiegelt sich die optimistische Sicht bereits deutlich wider. Die Micron-Aktie legte in der vergangenen Woche zweistellig zu und markierte mit 227,05 Euro am Freitag ein neues 52‑Wochen-Hoch; seit Jahresanfang summiert sich das Plus auf rund 167 %.
Für die nächsten Quartale rückt nun die Umsetzung der Ausbaupläne in den Mittelpunkt. Micron muss die geplanten Kapazitätserweiterungen liefern und gleichzeitig die hohen Margen verteidigen. Gelingt das, könnte der aktuell laufende KI-Speicherzyklus die Gewinnbasis des Unternehmens dauerhaft auf ein neues Niveau heben.
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