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Meta Aktie: Regulierung vs. KI

Italienische und europäische Kartellbehörden untersuchen Metas KI-Strategie für WhatsApp, während das Unternehmen seine milliardenschweren Investitionen in künstliche Intelligenz weiter forciert.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Italienische Behörde stoppt WhatsApp-Klauseln für KI-Chatbots
  • EU-Kommission führt paralleles Kartellverfahren gegen Meta
  • KI-Investitionen von über 70 Milliarden Dollar für 2025
  • Analysten bleiben überwiegend positiv bei Meta-Aktie

Meta gerät zum Jahresende in Europa stärker unter Druck. Besonders die Integration von KI-Chatbots in WhatsApp rückt ins Visier der Behörden – genau dort, wo Meta seine KI-Plattform massiv ausbauen will. Für Anleger prallen damit zwei zentrale Themen aufeinander: Regulierung und milliardenschwere Investitionen in künstliche Intelligenz.

Italien greift bei WhatsApp durch

Die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM hat Meta angewiesen, bestimmte WhatsApp-Geschäftsbedingungen auszusetzen. Konkret geht es um Klauseln auf der WhatsApp-Business-Plattform, die konkurrierende KI-Chatbots vom Zugang ausschließen sollen.

Die wichtigsten Punkte der Verfügung:

  • Meta muss Vertragsbedingungen aussetzen, die rivalisierende KI-Chatbots auf WhatsApp blockieren
  • Die Anordnung ist Teil eines seit Juli 2025 laufenden Verfahrens
  • Im November wurde die Untersuchung auf aktualisierte Plattformbedingungen ausgeweitet
  • Die AGCM arbeitet dabei mit der EU-Kommission in parallelen Ermittlungen zusammen

Die Behörde sieht Anhaltspunkte dafür, dass Meta seine starke Marktposition missbrauchen könnte. Meta weist die Vorwürfe entschieden zurück und nennt die Entscheidung „grundlegend fehlerhaft“. Ein Sprecher betonte, das schnelle Wachstum von KI-Chatbots habe die Systeme belastet, die dafür ursprünglich nicht ausgelegt gewesen seien. Das Unternehmen will gegen die Verfügung vorgehen.

Europäische Regulierer erhöhen den Druck

Der Schritt der italienischen Behörde fügt sich in eine breitere Linie europäischer Maßnahmen gegen große Tech-Konzerne ein. Die EU-Kommission hat Anfang des Monats ein eigenes Kartellverfahren gegen Meta gestartet – ebenfalls wegen der WhatsApp-Politik für KI-Chatbots.

Im Kern geht es um eine Änderung, die Meta im Oktober 2025 eingeführt hat. Sie sieht vor, dass allgemeine KI-Chatbots externer Anbieter – etwa von OpenAI oder Perplexity – nicht mehr über die WhatsApp-Business-API verteilt werden dürfen. Die Einschränkung soll im Januar 2026 greifen.

Damit steht Meta aus europäischer Sicht nicht nur wegen Datenschutz und Marktmacht, sondern nun auch konkret wegen der Gestaltung seines KI-Ökosystems unter Beobachtung. Im Vergleich dazu agieren US-Behörden bislang deutlich zurückhaltender.

Hohe KI-Investitionen im Fokus

An der Börse wird Meta aktuell trotz der Unsicherheit vergleichsweise moderat bewertet. Die Aktie kommt auf ein erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22,1 und zählt damit zu den günstigeren Titeln innerhalb der „Magnificent Seven“. Seit Jahresbeginn liegt das Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich und damit unter der Entwicklung des S&P 500.

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Zentraler Diskussionspunkt bleibt der milliardenschwere Ausbau der KI-Infrastruktur:

  • Für 2025 plant Meta Investitionen (Capex) von 70 bis 72 Milliarden US-Dollar
  • Für 2026 stellt das Management „deutlich höhere“ Ausgaben in Aussicht
  • KI-gestützte Werbeprodukte liegen bereits bei einer jährlichen Run-Rate von über 60 Milliarden US-Dollar
  • Im dritten Quartal 2025 wuchsen die Erlöse um 26 % auf 51,2 Milliarden US-Dollar

Damit wird klar: Meta erhöht das Tempo bei KI massiv, sieht aber gleichzeitig, dass die Regulierungsfront genau in diesen Bereichen stärker wird.

Analysten uneins, aber überwiegend positiv

An der Wall Street bleibt die Stimmung gegenüber der Aktie überwiegend konstruktiv, wenn auch nicht ohne Vorbehalte. Das Analysehaus Baird hat seine positive Einschätzung jüngst bestätigt und ein Kursziel von 815 US-Dollar ausgerufen. Als mögliche Kurstreiber nennt Baird eine bessere Umsetzung bei „Meta AI“ und neue Llama-Modelle.

Morgan Stanley rechnet mit einer erneuten Beschleunigung des Umsatzwachstums – gestützt durch stärkere Werbenachfrage und bessere Werbewirkung dank KI-Tools. Insgesamt liegt das mediane Konsenskursziel bei 837,15 US-Dollar, mit einer Spanne von 685 bis 1.117 US-Dollar.

Aktuell spiegelt sich der vorsichtig positive Blick auch im Kursbild: Die Meta-Aktie notiert bei 663,34 US-Dollar und damit gut 13 % über dem Niveau zu Jahresbeginn.

Strategische Neuausrichtung bei KI und Metaverse

Auch strategisch stellt sich Meta für die kommenden Jahre neu auf. Medienberichten zufolge plant der Konzern, von den offenen LLaMA-Modellen schrittweise auf geschlossene KI-Modelle mit den Codenamen „Avocado“ und „Mango“ für 2026 umzuschwenken. Das folgt dem Branchentrend hin zu stärker kontrollierten, proprietären Systemen, die sich oft besser monetarisieren lassen.

Parallel dazu signalisiert das Management geringere Ausgaben für die Reality-Labs-Sparte rund um das Metaverse. Frei werdende Mittel könnten so verstärkt in wachstumsstärkere KI-Projekte fließen. Bereits heute hat „Meta AI“ nach Unternehmensangaben mehr als eine Milliarde Nutzer erreicht, und KI-basierte Business-Chats zwischen Unternehmen und Kunden summieren sich über alle Messaging-Dienste hinweg ebenfalls auf über eine Milliarde Threads.

Fazit: Konfliktfeld KI-Strategie und Regulierung

Meta steht an einem wichtigen Punkt: Die italienische Wettbewerbsbehörde und die EU-Kommission stellen zentrale Bausteine der WhatsApp-KI-Strategie infrage, während das Unternehmen seine KI-Investitionen noch einmal deutlich hochfährt. Ob diese regulatorischen Bremsen die wirtschaftlichen Effekte der massiven Ausgaben spürbar dämpfen, dürfte sich in den kommenden Quartalen vor allem an zwei Größen ablesen lassen: der Dynamik bei den KI-Werbeerlösen und den konkreten Auflagen, die aus den laufenden EU-Verfahren hervorgehen.

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