Ein Kursziel-Cut um satte 30 Euro – Barclays hat dem Darmstädter Wissenschafts- und Technologiekonzern Merck KGaA einen herben Dämpfer verpasst. Die Investmentbank stuft von „Übergewichten“ auf „Gleichgewichten“ herab und sieht gleich mehrere akute Risiken am Horizont. Steht der DAX-Konzern trotz solider operativer Zahlen und strategischer Weichenstellungen vor einer anhaltenden Durststrecke?
Düstere Prognose: Bricht jetzt alles zusammen?
Barclays Analyse zeichnet ein kritisches Bild für die nahe Zukunft. Die Hauptsorgen der Analysten:
- Früher Generika-Schock: Ein möglicher vorzeitiger Markteintritt US-amerikanischer Generika für den Blockbuster Mavenclad noch in diesem Jahr.
- Konkurrenzdruck: Das Onkologie-Medikament Ogsiveo sieht sich durch Immunomes Varegacestat unter Druck.
- Lahmende Nachfrage: Die erhoffte Erholung im anfälligen Halbleitergeschäft (Electronics) lässt weiter auf sich warten.
Konsequenz: Barclays erhöht den Mischkonzern-Abschlag von 15% auf 20% und senkt die Gewinnschätzungen für die kommenden Jahre um 2-3%. Das neue Kursziel von 120 Euro liegt nur noch knapp 11% über dem aktuellen Niveau – eine deutliche Warnung an die Anleger.
Lichtblicke im operativen Geschäft
Trotz der düsteren Analystenstimmung lieferte Merck im zweiten Quartal eigentlich solide Zahlen. Organisch legte der Nettoumsatz um 2,0% auf 5,3 Milliarden Euro zu, das bereinigte EBITDA pre sogar um 4,6% auf 1,5 Milliarden Euro. Die Schwächen kamen von außen: Negative Währungseffekte, vor allem durch den starken Euro, belasteten die Umsatzentwicklung um -4,2% und den Gewinn sogar um -7,2%.
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Besonders der Healthcare-Bereich glänzte mit einem organischen EBITDA-pre-Wachstum von 20%. Die Übernahme von SpringWorks Therapeutics für 3,4 Milliarden Euro stärkt dieses Segment weiter und bringt mit Ogsiveo ein vielversprechendes Medikament gegen seltene Desmoid-Tumore ins Portfolio.
Wohin steuert die Merck-Aktie jetzt?
Die Diskrepanz könnte größer nicht sein: Einerseits strategische Investitionen, eine angehobene Gewinnprognose für 2025 und eine starke Healthcare-Sparte. Andererseits massive Analystenskepsis und handfeste kurzfristige Risiken.
Die Aktie notiert bei rund 108,40 Euro und damit über 36% unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 170,60 Euro. Sie kämpft sichtlich damit, nachhaltig über ihren wichtigen 50-Tage-Durchschnitt (ca. 110,35 €) zu kommen. Alles hängt nun am Capital Markets Day am 16. Oktober. Kann CEO Belén Garijo dort überzeugende Wachstumsperspektiven für alle drei Geschäftssäulen präsentieren und das Blatt wenden? Die Antwort darauf wird Richtung entscheidend sein.
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