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Mercedes-Benz Aktie: Zwischenbilanz 2026

Mercedes-Benz sieht sich 2026 mit Analysten-Skepsis zum China-Geschäft konfrontiert, treibt aber Robotaxis und neue Elektromodelle voran. Die Aktie notiert nahe ihrem Jahreshöchststand.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Citigroup senkt Gewinnschätzungen für 2026
  • Start von Robotaxi-Service mit Level 4 in Abu Dhabi
  • Neue Elektro-Modelle CLA und GLC als Schlüssel für 2026
  • Aktie notiert knapp unter 52-Wochen-Hoch

Mercedes-Benz steht vor einem anspruchsvollen Übergangsjahr: Auf der einen Seite dämpfen Analysten ihre Erwartungen, vor allem mit Blick auf China. Auf der anderen Seite meldet der Konzern operative Fortschritte bei Robotaxis und Klimastrategie. Wie passt diese Mischung aus Skepsis und Zukunftsprojekten zusammen?

Analysten bremsen Erwartungen

Gestern hat die Citigroup ihre Gewinnschätzungen für 2026 spürbar zurückgenommen. Analyst Harald Hendrikse verweist vor allem auf den anhaltenden Absatzrückgang im chinesischen Markt. Die erhoffte Erholung dort verzögert sich, was die Perspektiven für das Bestandsgeschäft trübt.

Unterstützung erhält diese vorsichtige Sicht von Bernstein Research. Die Experten bleiben bei „Market-Perform“ mit einem Kursziel von 60 Euro. Damit signalisiert das Research-Haus aus aktueller Sicht nur begrenztes Aufwärtspotenzial gegenüber dem gestrigen Schlusskurs von 61,25 Euro.

Charttechnisch wirkt sich diese Zurückhaltung bislang nur moderat aus. Die Aktie liegt mit rund 15,5 % Plus seit Jahresbeginn klar im grünen Bereich, notiert mit 61,25 Euro aber nur knapp unter dem 52‑Wochen-Hoch von 62,17 Euro. Gleichzeitig verläuft der Kurs komfortabel über wichtigen Durchschnittslinien: Der Abstand zur 200‑Tage-Linie bei 53,79 Euro beträgt knapp 14 %.

Operative Fortschritte bei Robotaxis und Klimazielen

Trotz der vorsichtigen Analystenstimmen setzt der Konzern seine strategischen Projekte konsequent fort. Im Dezember 2025 startet Mercedes-Benz gemeinsam mit dem Partner Momenta einen Robotaxi-Service auf Level 4 in Abu Dhabi. Das ist ein konkreter Schritt in Richtung Kommerzialisierung des autonomen Fahrens und verschiebt die Mobilität der Zukunft ein Stück näher in den Alltag.

Parallel treibt das Unternehmen seine Dekarbonisierungsstrategie voran. Nach eigenen Angaben wird das „Klimaschutz-Potenzial in jedem Bauteil“ systematisch analysiert, um den CO₂-Fußabdruck der Produktion weiter zu reduzieren. Diese Initiativen zielen darauf ab, Flotte und Fertigung nachhaltiger aufzustellen – trotz kurzfristiger Marktschwächen, insbesondere bei der weltweiten Pkw-Nachfrage.

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2026 als Prüfstein für die Strategie

Die aktuelle Lage zeigt die Spannbreite der Herausforderungen: Während der Nutzfahrzeug-Spezialist Daimler Truck zuletzt mit deutlichen Kursgewinnen vom Produktionsstart neuer E-Lkw profitierte, kämpft das Pkw-Geschäft mit einer verhaltenen Nachfrage, allen voran in China.

Analyst Harry Martin bezeichnet 2026 als „Lackmustest“ für den Konzern. Im Mittelpunkt stehen dabei neue Elektromodelle der CLA- und GLC-Klasse. Ihr Erfolg soll helfen, die von Citi erwarteten Schwächen im klassischen Geschäft zu kompensieren und die Position im margenschwachen Umfeld zu stabilisieren.

Wichtige Kennzahlen zur Einordnung:

  • Kurs gestern: 61,25 Euro
  • Veränderung seit Jahresbeginn: +15,54 %
  • Abstand zum 52‑Wochen-Hoch: rund –1,5 %
  • Abstand zur 200‑Tage-Linie: +13,86 %
  • RSI (14 Tage): 36,3 (kein überkauftes Niveau)

Die Aktie hat sich damit deutlich von ihrem 52‑Wochen-Tief bei 47,05 Euro gelöst, steht aber weiterhin im Schatten der Frage, wie sich die Margen im China-Geschäft entwickeln.

Charttechnik und nächster Termin

Aus charttechnischer Sicht bewegt sich der Titel aktuell in einer neutralen Zone mit leicht positivem Grundton. Kurzfristig sind vor allem zwei Marken relevant:

  • Widerstand: Der Bereich um das 52‑Wochen-Hoch bei gut 62 Euro stellt die nächste Hürde dar. Ein klarer Ausbruch darüber würde das bestehende Aufwärtsmomentum bestätigen.
  • Unterstützung: Auf der Unterseite bietet die Zone um 59–60 Euro einen ersten Puffer. Ein Abrutschen darunter würde das Bild eintrüben und den Blick wieder stärker auf die tieferen Kursregionen lenken.

Fundamental rückt nun der 12. Februar 2026 in den Fokus. Dann legt Mercedes-Benz detaillierte Zahlen vor und gibt einen Ausblick auf das Übergangsjahr 2026. Entscheidend wird sein, ob der Konzern überzeugend darlegen kann, wie die neuen Elektrobaureihen und die Fortschritte bei Robotaxis und Nachhaltigkeit die Belastungen im China-Geschäft ausgleichen sollen.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.