Während Mercedes-Benz mit dem neuen Smart #2 zu seinen urbanen Wurzeln zurückkehrt, droht aus Indien ein herber Rückschlag für die gesamte Elektro-Strategie. Der Stuttgarter Konzern muss sich auf zwei völlig unterschiedlichen Schachbrettern gleichzeitig behaupten.
Smart #2: Rückkehr zu den Wurzeln
Die Marke Smart beendet monatelange Spekulationen und bestätigt die Entwicklung eines Nachfolgers für den ikonischen Fortwo. Das als Smart #2 bezeichnete Modell soll Ende 2026 auf den Markt kommen und das Erbe des 2024 eingestellten Zweisitzers antreten. Während das Design vom Mercedes-Team verantwortet wird, übernimmt Joint-Venture-Partner Geely die Produktion in China. Der Fokus liegt klar auf dem europäischen Markt.
Diese Entscheidung ist strategisch klug: Nach den größeren Modellen #1 und #3 rundet der #2 das Portfolio nach unten ab und stärkt die Markenidentität im urbanen Mobilitätssektor. Die ursprüngliche Fortwo-Ära war zwar ikonisch, aber nie profitabel – die neue Plattform-Strategie mit Geely soll dies ändern.
Indien: Gefahr für die Premium-Strategie
Fast zeitgleich erreicht Mercedes-Benz besorgniserregende Nachrichten aus einem Schlüsselmarkt. Eine indische Steuerkommission schlägt drastisch höhere Abgaben für Luxus-Elektroautos über 46.000 US-Dollar vor. Dieser Schritt würde die importierten und lokal montierten E-Modelle von Mercedes direkt treffen.
Das Timing könnte kaum ungünstiger sein:
– Indien ist als strategischer Wachstumsmarkt identifiziert
– Mercedes investiert massiv in den Ausbau seines Elektroangebots
– Eine hohe Steuerlast könnte die ambitionierten Pläne empfindlich dämpfen
Hinter der Maßnahme steht Premierminister Modis Bestreben, heimische Produkte zu fördern – ausländische Premiumhersteller wie Mercedes, BMW und Tesla dürften die Leidtragenden sein.
Was bedeutet das für Anleger?
Die Aktie zeigt sich aktuell bei 53,38 Euro relativ unberührt von den Nachrichten. Doch die gegensätzlichen Entwicklungen werfen Fragen auf:
Kann der Erfolg des Smart #2 mögliche Rückschläge in Indien kompensieren? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
– Noch 14% unter dem 52-Wochen-Hoch von 62,17 Euro
– Seit Jahresanfang praktisch unverändert (+0,70%)
– 12-Monats-Performance: -13,82%
Die kommenden Wochen werden richtungsweisend sein. Auf der IAA Mobility in München will Mercedes-Benz weitere Details zur Elektro-Strategie präsentieren. Gleichzeitig wird die endgültige Entscheidung der indischen Regierung erwartet.
Für Mercedes-Benz geht es um nicht weniger als die Glaubwürdigkeit seiner globalen Elektro-Offensive. Der Konzern muss beweisen, dass er trotz regulatorischer Widrigkeiten in Wachstumsmärkten seine ambitionierten Ziele erreichen kann. Die nächsten Moves werden zeigen, ob die Strategie aufgeht – oder nachjustiert werden muss.
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