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Mercedes-Benz Aktie: Wachstumsmöglichkeiten gefunden

Mercedes-Benz startet Aktienrückkaufprogramm über 2 Milliarden Euro, obwohl der Gewinn um 70 Prozent einbrach. Die Luxusstrategie zeigt erste Erfolge, doch China bleibt Problemkind.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Gewinnrückgang um 70 Prozent im Quartal
  • 2-Milliarden-Euro-Aktienrückkauf gestartet
  • Luxusmodelle mit Umsatzplus von 10 Prozent
  • China-Markt als größte Herausforderung

Trotz schwächster Quartalszahlen seit Jahren startet Mercedes-Benz ein spektakuläres 2-Milliarden-Euro-Aktienrückkaufprogramm. Während die China-Krise den Gewinn um 70 Prozent einbrechen ließ, feiert die Börse die überraschende Kapitalrückführung. Doch kann diese Finanzspritze die strukturellen Probleme des Stuttgarter Luxusautobauers wirklich überdecken?

Dramatischer Gewinneinbruch: 70 Prozent weniger Gewinn

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mercedes-Benz kämpft mit massiven Herausforderungen. Das operative Ergebnis (EBIT) brach im dritten Quartal regelrecht ein – von 2,5 Milliarden Euro auf nur noch 750 Millionen Euro. Der Umsatz schrumpfte um knapp 7 Prozent auf 32,1 Milliarden Euro.

Hauptverantwortlich für das Desaster waren:
– Hohe Restrukturierungskosten im Rahmen des 5-Milliarden-Euro-Sparprogramms
– Anhaltende Schwäche im wichtigsten Markt China
– Intensive Konkurrenz bei der Elektromobilität

Besonders bitter: Der Nettogewinn sank um über 30 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro. Das entspricht nur noch 1,22 Euro je Aktie – deutlich unter den Erwartungen der Anleger.

Premiumstrategie zeigt erste Erfolge

Doch es gibt auch Lichtblicke in der Bilanz. Die Kernsparte Mercedes-Benz Cars konnte ihre bereinigte Umsatzrendite auf 4,8 Prozent steigern und übertraf damit sogar die Analystenschätzungen von 3,9 Prozent. Der Grund: ein 10-prozentiger Anstieg bei den margenstarken High-End-Modellen der Maybach- und AMG-Marken.

Die Strategie, sich auf das lukrative Luxussegment zu konzentrieren statt in einen Preiskampf einzusteigen, scheint aufzugehen. Auch die Elektrifizierungsquote stieg auf 21,8 Prozent – hauptsächlich getrieben durch Plug-in-Hybride.

2 Milliarden Euro für Aktionäre: Das Überraschungs-Ass

Am Donnerstagabend um 23 Uhr kam die Sensation: Mercedes-Benz kündigte die Wiederaufnahme seines Aktienrückkaufprogramms an. Das Volumen: beeindruckende 2 Milliarden Euro über die nächsten zwölf Monate bis November 2026.

Die Finanzierung ist gesichert. Trotz der operativen Schwäche erwirtschaftete der Konzern einen soliden freien Cashflow von 1,4 Milliarden Euro. CEO Ola Källenius signalisiert damit: Mercedes-Benz ist finanziell robust genug, um durch die schwierige Phase zu navigieren und gleichzeitig die Aktionäre zu belohnen.

China bleibt das Problemkind

Die größte Baustelle bleibt der chinesische Markt. Källenius sprach von einer „mehrjährigen Aufgabe“ und bezeichnete die dortige Konkurrenz als „Hyper-Konkurrenz“. Die Antwort: Verlagerung von Kostenstrukturen nach China und Fokus auf Technologie-Features statt Preiskampf.

Ob diese Strategie aufgeht, wird sich zeigen. Die aktuellen Zahlen bei 55,87 Euro zeigen jedenfalls eine Erholung über den wichtigen 50-Tage-Durchschnitt von 53,22 Euro.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.