Die Diskrepanz könnte größer kaum sein: Während die Absatzzahlen im wichtigen chinesischen Markt einbrechen, blasen die mächtigsten Wall-Street-Banken plötzlich zum Angriff. Trotz düsterer Schlagzeilen aus Fernost sehen Analysten bei Mercedes-Benz jetzt eine massive Unterbewertung. Haben die Märkte die Risiken längst überzogen eingepreist oder laufen Anleger hier in ein offenes Messer?
Goldman Sachs: Mutige Wette gegen den Trend
Der Paukenschlag kam am Mittwoch von Goldman Sachs. Die US-Investmentbank stufte die Mercedes-Benz-Aktie überraschend auf „Buy“ hoch und rief ein Kursziel von 74 Euro aus. Das entspricht einem satten Aufwärtspotenzial von fast 30 Prozent vom aktuellen Niveau. Analyst Christian Frenes begründet diesen optimistischen Vorstoß mit einer klaren These: Die China-Schwäche ist real, aber der Aktienkurs spiegelt bereits ein noch düstereres Szenario wider, als tatsächlich zu erwarten ist.
Frenes identifiziert drei zentrale Treiber, die den Kurs wieder nach oben katapultieren sollen:
- Sicherheitsnetz Bilanz: Die Finanzstruktur des Konzerns gilt als äußerst robust und krisenfest.
- US-Offensive: Eine laufende Modelloffensive in den Vereinigten Staaten könnte die schwächelnden Verkäufe in Asien teilweise auffangen.
- Aktienrückkäufe: Das aggressive Rückkaufprogramm stützt den Kurs künstlich und signalisiert Vertrauen des Managements.
Rückenwind bekommt diese steile These von JPMorgan. Auch hier wurde das Rating „Overweight“ mit einem Kursziel von 68 Euro bestätigt. Der Fokus liegt dabei klar auf den hohen Barmittelzuflüssen (Cash Flow) und der attraktiven Dividende, die Anleger über das begrenzte globale Wachstum hinwegtrösten sollen.
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Umbau im Vorstand: Die Flucht nach vorn?
Doch Analystenlob allein verkauft noch keine Autos. Die Realität zeigt einen schmerzhaften Einbruch der Absatzzahlen in China um 27 Prozent. Um gegenzusteuern, baut der Konzern radikal um. Zum 1. Dezember treten Jörg Burzer (neuer CTO) und Michael Schiebe (Produktion) ihre neuen Posten im Vorstand an. Ihre Mission ist klar: Die technologische Transformation beschleunigen und die Effizienz trimmen, um die Margen zu retten.
Wie nervös der Markt dennoch ist, zeigt der Blick auf die jüngste Kursentwicklung. Zwar konnte die Aktie auf Monatssicht um 6,03 % zulegen, doch der gestrige Schlusskurs von 57,63 € zeigt, dass die Bullen noch zögern. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 62,17 € beträgt immer noch -7,30 %. Sollte der Optimismus der US-Banken auf die breite Masse überspringen, wäre das Knacken dieser Marke der erste Schritt zur Trendwende.
Gelingt der Ausbruch über die psychologisch wichtige 60-Euro-Hürde, könnte die von Goldman Sachs prognostizierte Rally Realität werden. Scheitert der Kurs jedoch am Widerstand und wiegen die China-Sorgen schwerer, bleibt die Aktie ein volatiles Spiel mit dem Feuer. Bis zu den Q4-Zahlen im Februar brauchen Anleger starke Nerven.
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