Die Mercedes-Benz Aktie schrieb gestern Börsengeschichte der besonderen Art: Trotz eines dramatischen Gewinneinbruchs von 70 Prozent schoss der Titel auf ein Sieben-Monats-Hoch und legte über 6 Prozent zu. Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als clevere Marktreaktion auf versteckte Stärken. Aber kann diese paradoxe Rally anhalten?
Zahlen-Schock wird zur Kaufchance
Die Kernzahlen des dritten Quartals lesen sich auf den ersten Blick katastrophal:
• Umsatz: 32,1 Milliarden Euro (-7 Prozent)
• EBIT: 750 Millionen Euro (-70 Prozent)
• Nettogewinn: 1,19 Milliarden Euro (-31 Prozent)
• Bereinigte Umsatzrendite Pkw: 4,8 Prozent (Analystenschätzung: 3,9 Prozent)
Der dramatische EBIT-Rückgang täuscht jedoch: Hauptverantwortlich sind Sonderbelastungen durch Restrukturierungsmaßnahmen. Mercedes setzt den Rotstift an und will bis 2027 fünf Milliarden Euro einsparen. Das bereinigte EBIT von 2,1 Milliarden Euro zeigt die operative Realität deutlich positiver.
Premium-Strategie zahlt sich aus
Während der Gesamtmarkt schwächelt, beweist Mercedes seine Klasse im Luxussegment. Die Top-End-Verkäufe sprangen um 10 Prozent nach oben – angeführt von G-Klasse, S-Klasse sowie den prestigeträchtigen Marken Maybach und AMG. Diese hochmargigen Modelle kompensieren geschickt die rückläufigen Gesamtverkäufe von 441.453 Einheiten.
Besonders beeindruckend: Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge kletterte von 17,3 auf 21,8 Prozent. Die Transformation läuft also planmäßig, während die Margen im Premiumbereich stabil bleiben.
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Milliarden-Vertrauen: 2 Milliarden Euro für Aktienrückkauf
Das wohl stärkste Signal an die Märkte kommt ab dem 3. November: Mercedes startet ein neues Aktienrückkaufprogramm über bis zu 2 Milliarden Euro. Möglich macht dies ein freier Cashflow von 1,4 Milliarden Euro allein im dritten Quartal.
Die Privatbank Berenberg reagierte prompt und hob das Kursziel von 56 auf 60 Euro an. Deutsche Bank-Analyst Tim Rokossa lobte das Management: „Sie liefern klar das, was Sie uns versprochen haben.“
China bleibt das große Fragezeichen
CEO Ola Källenius bezeichnete China als „Multi-Jahr-Aufgabe“ – ein diplomatischer Ausdruck für anhaltende Probleme. Der intensive Wettbewerb mit lokalen Herstellern zwingt zur Defensive, doch Mercedes will nicht in den Preiskampf einsteigen. Stattdessen setzt der Konzern auf Kostendisziplin und Technologie-Features.
Zusätzlich belasten US-Importzölle das Ergebnis, mit weiteren Belastungen im vierten Quartal.
Die paradoxe Kursrally zeigt: Anleger bewerten die langfristige Strategie und Cashflow-Stärke höher als kurzfristige Belastungen. Mit über 40 neuen Modellen bis 2027 und dem Fokus auf Premium- und Kernsegment könnte sich diese Wette auszahlen.
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