Mercedes-Benz bestätigt den Verkauf seiner Leasing-Tochter Athlon an die französische Großbank BNP Paribas für rund eine Milliarde Euro. Doch die Freude über den Liquiditätszufluss wird von Berichten über ein beschleunigtes Sparprogramm überschattet. Der Konzern widerspricht den Vorwürfen, die Sparmaßnahmen aus Panik vorzuziehen – Anleger bleiben skeptisch.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
– Exklusive Verhandlungen mit BNP Paribas über Verkauf von Athlon für 1 Milliarde Euro
– Transaktion umfasst 400.000 Fahrzeuge, Abschluss für Q3 2026 geplant
– Mercedes dementiert Vorziehen des 5-Milliarden-Sparprogramms auf Ende 2026
– Aktie bei 59,59 Euro unter Druck
Strategie-Paket sorgt für gemischte Reaktionen
Der Verkauf der Athlon-Sparte an die BNP-Paribas-Tochter Arval wird den französischen Konkurrenten zum zweitgrößten Leasinganbieter Europas machen. Für Mercedes bedeutet der Deal vor allem eins: Finanzielle Flexibilität in einer Phase, in der die Margen unter Druck stehen.
Der Konzern hatte im dritten Quartal einen Gewinnrückgang von knapp einem Drittel verkraften müssen. Die frische Milliarde kommt da gelegen – allerdings stellt sich die Frage nach der Verwendung. Fließt das Geld in den Schuldenabbau oder in dringend benötigte Investitionen für die Elektro-Offensive?
Gleichzeitig kursieren Berichte über Probleme beim Personalabbau. Laut Manager Magazin hätten bislang nur 4.500 statt der anvisierten 9.000 Mitarbeiter Abfindungsangebote angenommen. Mercedes stellte jedoch klar: Man liege im Plan, das Ziel von 5 Milliarden Euro Kostensenkung bis Ende 2027 zu erreichen.
China-Abhängigkeit wird zum Spagat
Besonders brisant: Der neue CLA 220 Hybrid setzt auf einen 1,5-Liter-Motor, der gemeinsam mit dem chinesischen Partner Geely entwickelt wurde und in China gefertigt wird. Ein deutliches Zeichen für die zunehmende technologische Verflechtung mit dem Reich der Mitte – ausgerechnet in einem Markt, in dem Mercedes derzeit Marktanteile verliert.
Die Diversifizierung läuft parallel auf mehreren Ebenen. In Dubai plant der Konzern die „Mercedes-Benz-City“ mit einem 341 Meter hohen Wohnturm. Ob solche Prestigeprojekte jedoch die operative Schwäche im Kerngeschäft kompensieren können, bleibt fraglich.
Charttechnik: Unterstützung wird getestet
Die Aktie verlor am Donnerstag über ein Prozent und testete die Marke von 59,50 Euro. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 62,17 Euro beträgt mittlerweile 4,15 Prozent. Positiv: Vom April-Tief bei 47,05 Euro hat sich der Titel deutlich erholt und notiert 26,65 Prozent darüber.
Der 50-Tage-Durchschnitt bei 58,08 Euro wurde kürzlich zurückerobert. Ein Rutschen unter die aktuelle Unterstützung könnte jedoch neuen Verkaufsdruck auslösen. Der RSI von 36,3 deutet auf eine leicht überverkaufte Situation hin, was kurzfristig für eine technische Gegenbewegung sprechen könnte.
Entscheidend für die weitere Entwicklung werden die Details zur Verwendung der Athlon-Erlöse sowie die operative Performance im vierten Quartal sein. Bis zum Closing der Transaktion im dritten Quartal 2026 dürfte die Aktie vor allem von der Frage getrieben werden, ob Mercedes den Kostendruck wirklich in den Griff bekommt.
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