Während Auto-Enthusiasten die Rückkehr einer Legende feiern, schrillen im Vertrieb die Alarmglocken. Die Luxus-Strategie von CEO Ola Källenius muss sich aktuell einem brutalen Realitätscheck unterziehen. Warum muss das elektrische Aushängeschild plötzlich mit massiven Rabatten in den Markt gedrückt werden, und wird der klassische Verbrenner nun wieder zum Rettungsanker für die Marge?
Rabatt-Alarm beim elektrischen Hoffnungsträger
Die Nachrichtenlage könnte widersprüchlicher kaum sein. Während das Stuttgarter Unternehmen am Dienstag Teaser-Bilder eines neuen, ultra-luxuriösen G-Klasse Cabriolets veröffentlichte, verdichten sich auf der anderen Seite Berichte über Probleme bei der Elektrifizierung.
Besonders brisant: Für die erst kürzlich gestartete elektrische G-Klasse (G 580 EQ) scheinen die ursprünglichen Preisvorstellungen am Markt nicht durchsetzbar zu sein. Fachmedien berichten von teilweise verdoppelten Rabatten, um die Lagerbestände überhaupt zu bewegen. Das wiegt schwer, denn dieses Modell war nicht als Volumenfahrzeug, sondern als margenstarker Technologieträger der „Electric Only“-Strategie konzipiert.
Realitätscheck für die „Economics of Desire“
Diese Entwicklung trifft Mercedes-Benz in einer ohnehin fragilen Phase. Nach dem Gewinneinbruch im dritten Quartal wirkt die forcierte Rückkehr zu emotionalen Verbrenner-Nischenmodellen wie dem G-Klasse Cabriolet wie ein taktisches Eingeständnis: Wenn das E-Auto schwächelt, muss der klassische Luxus die Bilanz retten.
Die Kernfaktoren der aktuellen Gemengelage:
* Strategie-Bruch: Dass selbst Ikonen wie die G-Klasse im Elektrosegment Preisnachlässe benötigen, stellt die „Economics of Desire“-Strategie (Verknappung und Luxusfokus) auf eine harte Probe.
* Marktumfeld: Die anhaltende Schwäche in China drückt weiter auf den Sektor, was den Wettbewerb im Top-End-Segment spürbar verschärft.
* Rückbesinnung: Das geteaserte Verbrenner-Cabrio zielt darauf ab, die Margen kurzfristig über bewährte Technologie zu stabilisieren.
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Charttechnik: Kampf an der Widerstandslinie
Die Anleger reagieren bislang abwartend auf dieses Wechselbad der Gefühle. Die Aktie hat sich zwar vom 52-Wochen-Tief bei 47,05 € deutlich erholt und liegt seit Jahresanfang mit knapp 12 % im Plus, doch die Luft wird dünner.
Der gestrige Schlusskurs von 59,36 € zeigt, dass das Papier in Schlagdistanz zur psychologisch und technisch wichtigen 60-Euro-Marke notiert. Unterstützend wirkt der 200-Tage-Durchschnitt bei 53,78 €, der den mittelfristigen Aufwärtstrend untermauert. Allerdings deutet der RSI mit einem Wert von 36,3 darauf hin, dass das Momentum zuletzt deutlich nachgelassen hat.
Für einen nachhaltigen Ausbruch über den Widerstand bei 60 € – und damit in Richtung des 52-Wochen-Hochs von 62,17 € – braucht es mehr als Nischen-Modelle. Der Markt fordert Beweise, dass Mercedes-Benz seine elektrischen Flaggschiffe auch ohne margenfeindliche Rabattschlachten verkaufen kann.
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