Die Aktie des Stuttgarter Autobauers sendet derzeit höchst widersprüchliche Signale. Während charttechnische Indikatoren kurzfristig auf „Grün“ springen, ziehen am fundamentalen Horizont dunkle Wolken auf. Der wichtigste Absatzmarkt schwächelt massiv, und Anleger stehen vor einer entscheidenden Frage: Ist die jüngste Stabilisierung der Beginn einer Rally oder nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm?
Düstere Zahlen aus Fernost
Trotz der jüngsten Kursstabilisierung lastet ein massiver Bremsklotz auf dem Titel: China. Die Einzelhandelsumsätze im dortigen Automobilsektor brachen im Oktober um deutliche 9,2 Prozent ein. Experten führen dies primär auf auslaufende Subventionseffekte zurück. Für Mercedes-Benz ist das mehr als nur eine Randnotiz – es ist ein Warnschuss. Das Reich der Mitte bleibt der zentrale Pfeiler der Luxusstrategie, und die aktuelle Schwäche erklärt, warum der Kurs trotz eigentlich günstiger Bewertung nicht dynamisch ausbricht. Der Markt preist hier ganz offensichtlich anhaltende Risiken für die Margen im vierten Quartal ein.
Aber wie reagiert der Chart auf diese fundamentale Belastung?
Technischer Ausbruch auf tönernen Füßen
Charttechnisch hat sich die Lage überraschenderweise aufgehellt. Dem Kurs gelang es zuletzt, das Niveau oberhalb der psychologisch wichtigen 57-Euro-Marke zu verteidigen. Mit einem Schlusskurs von 57,28 Euro am Freitag konnte sich das Papier sogar über kurzfristigen Trendlinien etablieren.
Doch Vorsicht ist geboten:
* Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt bei 53,86 Euro beträgt zwar komfortable 6,34 Prozent, was den langfristigen Trend stützt.
* Gleichzeitig zeigt der RSI mit einem Wert von 36,3, dass noch kein echter Kaufdruck herrscht.
Die Bullen versuchen, den Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 62,17 Euro zu verringern, doch solange die fundamentalen Sorgen dominieren, wirkt dieser Anstieg fragil.
Marge vor Masse: Strategie auf dem Prüfstand
Neben den nackten Zahlen rückt die strategische Ausrichtung in den Mittelpunkt. Berichte über ein mögliches Ende der Kooperation mit Stellantis sorgen für Aufsehen. Während die Konkurrenz Bündnisse schmiedet, scheint Mercedes das Portfolio zu bereinigen, um die Komplexität zu reduzieren. Diese Disziplin („Marge vor Volumen“) wird vom Markt zwar grundsätzlich honoriert, muss sich aber im aktuellen Gegenwind beweisen.
Folgende Faktoren treiben die Aktie in dieser Woche:
- China-Schwäche: Umsatzrückgang von 9,2 % im Oktober drückt die Stimmung.
- Impulse: Der heutige „Santander Auto Day“ könnte die Richtung vorgeben.
- Chart-Hoffnung: Stabilisierung über 57 Euro weckt technische Begehrlichkeiten.
- Analysten-Sicht: Das durchschnittliche Kursziel liegt bei knapp 61 Euro – Luft nach oben ist vorhanden.
Fazit: Patt-Situation
Die Mercedes-Benz Aktie befindet sich in einer Zwickmühle zwischen positiver Charttechnik und negativen Makro-Daten aus China. Der Sprung über die 57-Euro-Marke ist ein erstes Achtungszeichen, doch für eine nachhaltige Trendwende fehlen die fundamentalen Treiber. Ob die Bullen das Ruder übernehmen können, wird maßgeblich von den Aussagen auf den anstehenden Investorenkonferenzen abhängen. Bis dahin bleibt die Lage trügerisch.
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