Mercedes-Benz wagt den Sprung nach Osteuropa – und zwar nicht mit einer weiteren Produktionsstätte, sondern mit einem hochmodernen Forschungs- und Entwicklungszentrum. Rund 55 Millionen Euro fließen in den Aufbau des ersten F&E-Standorts in Ungarn, wo künftig die Elektro-Plattformen der Zukunft entwickelt werden sollen. Während der Konzern im operativen Geschäft mit Gegenwind kämpft, setzt er strategisch auf Innovation. Doch kann dieser Schachzug die schwächelnden Quartalszahlen vergessen machen?
Ungarn wird zum Innovationshub
Am bestehenden Produktionsstandort Kecskemét entsteht ein völlig neues Entwicklungszentrum. Hier sollen Prototypen für kommende Elektro-Plattformen getestet und die frühe Hard- und Softwareentwicklung vorangetrieben werden. Das Werk, das seit 2012 bereits über zwei Millionen Fahrzeuge vom Band rollen ließ, wandelt sich damit vom reinen Produktionsstandort zum Technologie-Hub.
Die Investition wird durch staatliche Förderungen unterstützt und unterstreicht den Willen von Mercedes-Benz, die E-Mobilitätsstrategie konsequent zu beschleunigen. Statt auf etablierte Standorte zu setzen, wagt der Konzern den mutigen Schritt in ein neues Entwicklungsgebiet – ein Signal an den Markt, dass man bereit ist, neue Wege zu gehen.
Quartalszahlen dämpfen die Euphorie
Doch so zukunftsweisend die Investition auch sein mag: Die aktuellen Geschäftszahlen zeichnen ein weniger rosiges Bild. Im dritten Quartal 2025 brach der Umsatz um 6,90 Prozent auf 32,15 Milliarden Euro ein. Noch deutlicher fiel der Gewinnrückgang aus:
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- Ergebnis je Aktie: Nur noch 1,22 Euro – ein Rückgang von 1,81 Euro im Vorjahresquartal
- Umsatzentwicklung: Minus 6,90 Prozent im Jahresvergleich
- RSI-Wert: Mit 84,93 liegt der technische Indikator im überkauften Bereich
Die Frage drängt sich auf: Reicht eine 55-Millionen-Investition aus, um die strukturellen Herausforderungen zu meistern? Der Konzern steckt im klassischen Dilemma zwischen teurem Technologieumbau und kurzfristigem Ergebnisdruck.
Anleger zwischen Hoffnung und Skepsis
Die Aktie reagierte verhalten positiv auf die Ungarn-Nachricht und legte im XETRA-Handel um 0,5 Prozent zu. Mit einem Tageshoch von 60,12 Euro bleibt das Papier jedoch deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 63,17 Euro aus dem März. Der technische Überhitzungsindikator warnt zudem vor einer möglichen Konsolidierung.
Mercedes-Benz steht damit am Scheideweg: Die strategische Ausrichtung stimmt, die operative Realität jedoch bremst. Ob die Investition in Innovation ausreicht, um das Vertrauen der Anleger nachhaltig zurückzugewinnen, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen müssen.
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