Die Ratingagentur Morningstar DBRS revidiert den Ausblick für die Mercedes-Benz Group von „Stable“ auf „Negative“ – eine klare Warnung an den Markt. Zwar bleibt das langfristige A-Rating bestehen, doch die Begründung sitzt: „Multiple bedeutende globale Herausforderungen der Automobilindustrie“ belasten den Stuttgarter Konzern massiv. Können die angekündigten Umstrukturierungen die Wende bringen, oder steht Mercedes vor schwierigen Jahren?
Die Probleme türmen sich auf
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Im dritten Quartal 2024 brach das bereinigte EBIT um dramatische 48 Prozent auf nur noch 2,5 Milliarden Euro ein – vor einem Jahr waren es noch 4,8 Milliarden Euro. Die bereinigte Umsatzrendite sackte von komfortablen 12,7 auf magere 7,4 Prozent ab.
Die Haupttreiber der Krise:
- Schwächelnde Nachfrage im Kernmarkt China durch intensiven Wettbewerb
- Transformation zur Elektromobilität belastet die Margen
- Makroökonomische Unsicherheiten dämpfen das Premiumgeschäft
- Drohende US-Zölle könnten 2025 zusätzlich auf die Betriebsmarge drücken
Besonders die Mercedes-Benz Cars Division kämpft mit Gegenwind. Während CEO Ola Källenius betont, dass die „solide Cashgenerierung“ aufrechterhalten werde, zeigt sich: Der Luxusautobauer muss liefern.
Radikaler Umbau im Vorstand
Mercedes reagiert mit harten Schnitten. Gleich drei langjährige Vorstandsmitglieder verlassen 2025 das Unternehmen: Personalchefin Sabine Kohleisen, Renata Jungo Brüngger (Integrität und Governance) sowie China-Chef Hubertus Troska gehen, ihre Verträge laufen aus.
Die Nachfolger stehen bereits fest: Olaf Schick wechselt von Continental, Mathias Geisen rückt aus dem Vans-Bereich auf, Oliver Thöne kommt aus der Produktstrategie. Britta Seeger übernimmt zusätzlich die Personalverantwortung. Ein klares Signal: Mercedes krempelt die Führungsriege um, um die Herausforderungen zu meistern.
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Trotz aller Probleme sieht Morningstar DBRS ab 2026 eine „Stabilisierung der operativen und finanziellen Performance“. Die starke Marktposition im Luxussegment und laufende strategische Initiativen sollen die Trendwende ermöglichen.
Analysten bleiben gespalten. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 60,96 Euro – und damit gut neun Prozent über dem aktuellen Niveau von 59,26 Euro. Allerdings zeigt die enorme Bandbreite von 41 bis 79 Euro, wie unterschiedlich die Einschätzungen ausfallen. Der RSI von 36,3 deutet zudem auf eine leicht überverkaufte Situation hin.
Die entscheidenden Weichenstellungen kommen 2025: Am 20. Februar präsentiert Mercedes die Jahreszahlen für 2024, am 30. April folgt die Hauptversammlung. Bis dahin wird sich zeigen, ob die Kostensenkungsmaßnahmen und neuen Modelle greifen – oder ob der negative Ausblick erst der Anfang war.
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