Der lateinamerikanische E-Commerce- und Fintech-Riese MercadoLibre liefert beeindruckende Wachstumszahlen – doch zu welchem Preis? Während die Umsätze im zweiten Quartal 2025 kräftig zulegten und alle Erwartungen übertrafen, gerät die Profitabilität des Unternehmens zunehmend unter Druck. Die entscheidende Frage für Anleger: Bezahlt MercadoLibre sein aggressives Expansionsstreben mit schwindenden Margen?
Robuster Umsatzanstieg begeistert
MercadoLibre präsentierte für Q2 2025 einen kräftigen Umsatzsprung von 33,8 Prozent auf 6,79 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Analystenerwartungen deutlich. Die starke Performance unterstreicht die dominante Marktposition des Konzerns in seinen Schlüsselmärkten Brasilien, Argentinien und Mexiko. Besonders Argentinien glänzte mit einem beeindruckenden Wachstum von 77 Prozent, während Brasilien und Mexiko jeweils 25 Prozent Zuwachs verzeichneten.
Profitabilität leidet unter Expansion
Trotz der beeindruckenden Umsatzentwicklung zeigen sich bei der Profitabilität erste Risse. Der Gewinn je Aktie (EPS) sank um 1,6 Prozent auf 10,31 US-Dollar und verfehlte die Konsensschätzungen. Noch deutlicher wird der Trend bei der operativen Marge, die sich von 14,3 auf 12,2 Prozent verschlechterte. Verantwortlich hierfür sind die massiven strategischen Investitionen in Logistik, Marketing und Kundengewinnung – darunter erweiterte kostenlose Versandangebote in Brasilien.
Q2 2025 im Überblick:
– Umsatz: 6,79 Mrd. USD (+33,8% gg. Vj.)
– EPS: 10,31 USD (-1,6% gg. Vj.)
– Operative Marge: 12,2% (vs. 14,3% Vj.)
– Handelsvolumen (GMV): 15,3 Mrd. USD (+21%)
– Zahlungsvolumen (TPV): 64,6 Mrd. USD (+39%)
Fintech-Sparte wird zum Wachstumstreiber
Mercado Pago, der Fintech-Bereich des Unternehmens, entwickelt sich zunehmend zur wichtigsten Wachstumslokomotive. Das Kreditportfolio explodierte um 91 Prozent auf 9,3 Milliarden US-Dollar, wobei Kreditkarten mit einem Zuwachs von 118 Prozent besonders stark zulegten. Die monatlich aktiven Nutzer stiegen auf 68 Millionen – ein Plus von 30 Prozent binnen eines Jahres.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei MercadoLibre?
Kreditqualität gibt gemischtes Bild ab
Während die Ausfallquote für Kredite mit 15-90 Tagen Verzug auf 6,7 Prozent sank – dem niedrigsten Stand seit sieben Jahren – stieg der Anteil notleidender Kredite über 90 Tage leicht von 18,0 auf 18,5 Prozent. Das Management zeigte sich dennoch zuversichtlich und verwies auf verbesserte Kreditmodelle und eine positive Entwicklung in Schlüsselmärkten wie Brasilien und Mexiko.
Gemischte Reaktionen an der Börse
Die Märkte reagierten gespalten auf die Quartalszahlen. Nach einem kurzen Einbruch um 3,8 Prozent am Tag der Veröffentlichung erholte sich die Aktie in den Folgetagen wieder. Analysten bleiben vorsichtig optimistisch mit einem mittleren Kursziel von 2.800 US-Dollar. Positiv überraschte hingegen das Upgrade der Kreditwürdigkeit durch S&P Global auf BBB- – erstmals erreicht MercadoLibre damit Investment-Grade-Status.
Die Gretchenfrage bleibt: Kann MercadoLibre sein rasantes Wachstumstempo beibehalten, ohne die Profitabilität weiter zu opfern? Die jüngsten Zahlen zeigen einen Konzern im Spannungsfeld zwischen Expansion und Rentabilität.
MercadoLibre-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue MercadoLibre-Analyse vom 16. September liefert die Antwort:
Die neusten MercadoLibre-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für MercadoLibre-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 16. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
MercadoLibre: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...